Inhalt:
Robert Lubisch hatte nie ein besonders gutes Verhältnis zu seinem Vater Friedhelm Lubisch. Der Tod des Vaters ändert daran auch nicht viel. Als Robert jedoch den Nachlass seines Vaters untersucht, fällt ihm das Foto einer schönen Frau in die Hände. Wer war diese Frau? Wem hat sie diesen verliebten Blick zugeworfen? Das ist das Einzige, was Robert herausfinden will, doch seine Fragen wecken alte Geister, die viele Jahre darauf gewartet haben, endlich frei gelassen zu werden...
Meine Meinung:
Das Buch "Wer das Schweigen bricht" von Mechtild Borrmann ist kleiner und dünner als ich es mir vorgestellt hatte. Es hat etwas mehr als 220 Seiten, 'was kann man davon schon erwarten?', fragte ich mich, nur um mich kurze Zeit später tief versunken in Borrmanns Geschichte wiederzufinden.
Ich bin noch immer baff und muss das Buch erst einmal richtig verdauen. Auf diesen Seiten geschieht so viel, so viel Unerwartetes, so viel Unerhörtes, so viel Drama, Liebe, Wahrheit und Lüge. Es ist nicht bloss eine Geschichte über den Zweiten Weltkrieg, es geht weit darüber hinaus!
Die Geschichte führt uns zurück in die Jahre des Krieges und zu sechs Freunden, die in der Blüte ihrer Jugend stehen. Der Krieg wirft seine Schatten voraus, doch noch sind die Jugendlichen mit sich selber beschäftigt. Ihre Freundschaft hätte ewig währen sollen...
Es ist schwierig, das Buch zuzuordnen, aber das hat es auch nicht nötig. "Wer das Schweigen bricht" ist nicht bloss ein Krimi, sondern eine Liebesgeschichte, ein historisches Dokument, eine Erzählung über das Erwachsen werden, über Freundschaft und die Liebe und wie weit man in ihrem Namen gehen darf.
Nicht nur diese Mischung macht aus diesem Werk etwas Besonderes, sondern auch Borrmanns schreiberisches Talent. Ihre Sprache ist klar und offen, in kurzen Sätzen bringt sie es fertig, genau das zu sagen, was gesagt werden muss. Nicht mehr und nicht weniger. Genau deshalb gehen ihre Sätze derartig unter die Haut. Mehrmals musste ich während des Lesens innehalten, durchatmen, nachdenken, verdauen.
Die Spannung war beinahe nicht auszuhalten, noch jetzt klingelt sie in mir nach. Wenn ich das Buch zur Seite legen musste, zog mich alles gleich wieder zur Lektüre hin. Es liess mir keinen Moment Ruhe und ich las einfach nicht schnell genug. Ich wollte noch mehr wissen und immer mehr und immer überraschte mich die Autorin mit neuen Wendungen und Dingen, die ich niemals vorher gesehen hätte. Hier noch ein Geheimnis, da passiert wieder etwas, wieder kommt eine Tatsache zum Vorschein...
Hätte das Buch mehr Seiten gehabt, ich wäre wahrscheinlich irgendwann geplatzt...
Es gibt noch so viel zu "Wer das Schweigen bricht" zu sagen, aber ich scheine die Wörter nicht zu finden. Noch immer klingelt alles in mir von der Lektüre nach und ich weiss, dass mich die Geschichte lange nicht loslassen wird.
Es ist schon lange her, seit mich ein Buch derartig mitgerissen hat. Ein grosses Lob an Mechtild Borrmann, die es geschafft hat, ein fast schon verbrauchtes Thema in ein neues, frisches Gewand zu stecken und mir ein unvergleichliches Lesevergnügen beschert hat.
Fazit:
"Wer das Schweigen bricht" von Mechtild Borrmann ist für Leser geeignet, die sich intensiv mit Lebensgeschichten und -erfahrungen beschäftigen mögen. Es ist für all jene, die gerne nach Geheimnissen graben, die auch die dunkle und traurige Seite der menschlichen Seele nicht fürchten. Für jene, die ein Buch lesen möchten, das es schafft, einen wirklich umzuhauen.
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
&