Ungereimtheiten bei "Harry Potter"?

Es gibt 104 Antworten in diesem Thema, welches 31.674 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zauberin.

  • Zitat von "Valentine"

    Aeria: die Hogwarts-Schüler werden ja nach einem Kurssystem unterrichtet und überdies in Gruppen (zumindest im Zaubertrankunterricht sind ja immer nur Gryffindors und Slytherins, keine aus den anderen Häusern). Theoretisch könnte es also sein, dass Harry mit einem bestimmten Schüler seines Jahrgangs nie eine gemeinsame Stunde hatte.


    Weiß ich.
    Aber wenn Harry auch niemanden aus Rawenclaw kennt, denn mit denen haben die Gryffindors ja keinen gemeinsamen Unterricht, so müsste das doch zumindest bei Slytherin der Fall sein.


    ***
    Aeria

  • Zitat von "Aeria"

    Es entsteht immer der Eindruck, dass es neben den paar Gryffindors nur eine Handvoll Slytherins im gleichen Jahrgang gibt: Malfoy, Pansy Parkinson, Crabbe und Goyle. Die anderen werden nie erwähnt.


    Abgesehen von dem Kurssystem als Erklärung ist das für die Erzählungen auch wichtig. Wenn ein Autor zuviele Namen schleudert, wird es unübersichtlich. Also beschränkt man sich besser und verteilt die Handlungen auf eine für den Leser fassbare Reihe von Namen.


    Es wäre undurchsichtig (wenn auch aufgrund der Schülerzahl natürlich plausibel), wenn ständig ein neuer Name aufkreuzt, die Person irgendeine Leistung für den Ablauf der Handlung übernimmt und hinterher wieder in der Versenkung verschwindet. Daher zeichnet man besser einen Gegner wie Draco und nutzt den über mehrere Bände.

    Zitat von "Und was Draco angeht"

    Bei dem taucht ja auch noch die fiese Familie auf mit einem Vater, der mächtig für Zündstoff sorgt.
    Alleine für diesen Fall müsste man schon einen zweiten Schüler als Figur aufbauen und auch den in die Handlung einbauen: Ein böser Mitschüler Draco plus ein weiterer mit fiesem Familienanhang. Letzterer kann aber nicht einfach nur den Anhang haben, das geht erzähltechnisch nicht, für den müsste man sich auch ein paar Handlungen einfallen lassen. Also nimmt man einfach nur einen und gibt dem mehrere Eigenschaften mit auf den Weg.

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  • Zitat von "Aeria"

    Aber wenn Harry auch niemanden aus Rawenclaw kennt, denn mit denen haben die Gryffindors ja keinen gemeinsamen Unterricht, so müsste das doch zumindest bei Slytherin der Fall sein.


    Tja, entweder hat der immer andere Fächer belegt als Harry oder hat immer nur still und unauffällig in der Ecke gesessen, so dass man ihn übersehen konnte, oder JKR hat tatsächlich gepennt. :zwinker:

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    Leonard Cohen





  • In einem Jahrgang sind ja auch ganz schön viele Schüler und somit viele Namen, die man sich merken muss. Und von Leuten, mit denen man nichts weiter zu tun hat, merkt man sich die Namen auch viel schwerer.


    Ich seh das übrigens auch beim Studieren, ich scheine die einzige mit einem guten Namensgedächtnis zu sein. Wir sind nichtmal mehr 40 Leute und die meisten kennen nach 3 Jahren immer noch nicht alle Namen. (Noch nicht mal meinen, und dabei sind wir nur 3 Frauen. )

  • Ich sehe gerade auf der Seite, die Aeria verlinkt hat, dass Aberforth Dumbledore Wirt in einer der Kneipen von Hogsmeade sei.
    Vielleicht trifft man ihn also im siebten Band.

  • @ Aeria:


    Bei *Zabini, Blaise* hat eindeutig der Übersetzer geschlafen. Blaise ist ein frz./engl. männlicher Vorname - in Bayern gibt es die Form *Blasius*, abgeleitet vom hlg. Blasius, aber der Name ist nicht mehr sehr geläufig.


    Die Schüler in Hogwarts werden ab der 3. Klasse im Wahlkurssystem unterrichtet, treffen sich also nur in Kursen, die sie gemeinsam haben. Doch auch in den ersten zwei Jahren gibt es keine festen Klassenverbände, sondern die Schüler sind ständig im Gebäude unterwegs. Außerhalb der Kurse gibt es kaum persönliche Kontakte zwischen den verschiedenen Häusern und selbst innerhalb der einzelnen Häuser bilden die Angehörigen derselben Jahrgangsstufe keine Gruppe, die für sich bleibt.
    Unter diesen Voraussetzungen ist es sowohl verständlich, daß Harry nicht alle Angehörigen seines eigenen Jahrgangs (aus anderen Häusern) dem Namen nach kennt als auch, daß das für einige Mitschüler seines Jahrgangs aus Gryffindor ebenfalls zu gelten scheint.


    Was *Thanquoia* schrieb, kann ich sowohl aus Schul- als auch aus Studienzeiten nur bestätigen - man kennt die Mitschüler der eigenen Klasse dem Namen nach, nicht aber die aus den Parallelklassen. Und wenn man XY nur in einer Vorlesung/Seminar pro Woche begegnet, er/sie aber nicht demselben Institut angehört wie man selbst, kennt man ihn nur vom Sehen her, weiß aber oft nicht, wie die Person heißt.

  • Zitat von "Tamlin"

    Bei *Zabini, Blaise* hat eindeutig der Übersetzer geschlafen.


    Da schließe ich mich an!


    Im englischen Original steht:


    "...as "Zabini, Blaise" was made a Slytherin."


    Also konnte man aus dem Originaltext nicht erkennen, ob Blaise Junge oder Mädchen ist. Da hat Herr Fritz leider nicht gründlich genug nach dem Vornamen geforscht! :zwinker:

  • @ Alle:


    Ein Aspekt, über den ich immer wieder stolpere, ist das Zaubern mit und ohne Zauberstab.
    Sowohl Harry als auch Tom haben als Kinder ohne Zauberstab Dinge bewirkt oder geschehen lassen.....
    Durch alle Bücher hinweg gelten aber alle Zauberer und Hexen, die ihre Stäbe verlieren, sofort als entwaffnet und damit wehrlos.


    Wie steht es damit denn nun? Kein Zauberstab = keine Zauberei oder gibt es Ausnahmen?



    Zitat von "Zauberstabzweifler"


    Als Rons Zauberstab stark angeknackst ist, funktioniert er zwar noch halbwegs, aber die Ergebnisse sind unberechenbar. Als Nevilles Zauberstab ganz zerbricht, funktioniert er überhaupt nicht mehr.


    Doch Hagrids Zauberstab wurde komplett zerbrochen, scheint aber - eingebaut in seinen rosa Sonnenschirm - weiterhin blendend zu funktionieren.....


  • Ich glaube, der Zauberstab dient nur als Fokus der magischen Kräfte, die in einem Zauberer stecken.
    Bei starken Gefühlsausbrüchen ist es auch ohne einen möglich zu zaubern, allerdings sind die Ergebnisse unberechenbar. Mit dem Zauberstab kann man seine Energie gezielt in eine bestimmte Richtung wirken lassen.
    So würde ich es erklären.

  • Zitat von "Garrison"

    So würde ich es erklären.


    Ich auch. :smile:
    Aber ich muss gestehen, dass ich mir Tamlins Frage auch schon oft gestellt habe. So richtig befriedigend ist die Antwort nicht.

  • Hi!


    Zitat von "Garrison"

    Ich glaube, der Zauberstab dient nur als Fokus der magischen Kräfte, die in einem Zauberer stecken.


    Das nehme ich auch an. So eine Art "Konzentrationshilfe".


    Außerdem zauberte doch auch in Band Sechs wieder jemand ohne Zauberstab, ich weiß nur leider nicht mehr wann und wo das war :rollen:
    Und wenn man so überlegt konnte Harry schon früh ohne Worte zaubern: damals im Zoo... ziemlich undefiniert aber dennoch wurden Kräfte freigesetzt.


    Grüßle
    Sandra

  • Hi!


    Na, kommt darauf an worauf sich die Aussage bezieht. Wenn damit die ganze Summe im Verlies gemeint ist, passt es doch :zwinker: allerdings hast du Recht, wenn es sich auf die Menge die Harry abhebt bezieht...


    Grüße
    Sandra

  • @ Garrison:


    Der Zauberstab dient als Fokus sowie als Visier - die Analogie zur Technik von Laserwaffen ist offensichtlich. Zugleich wirkt er als Katalysator.


    Daß starke Gefühle es ermöglichen, ggf. auch ohne Zauberstab etwas zu bewirken, ist richtig, aber es erklärt nicht, warum dann ein gewisser Jemand beim Showdown in Bd. 6, nachdem er entwaffnet ist, völlig wehrlos wird und gerettet werden muß, obwohl seine Empfindungen äußerst heftiger Natur sind?


    Aber vielleicht sollte man in Betracht ziehen, daß bei Schlüsselstellen die dramaturgische Gestaltung wichtiger ist als die innere Logik, zumal dann, wenn die wahren Hintergründe oder die tatsächliche Bedeutung einzelner Elemente des Handlungsablaufs bewußt verschleiert werden sollen, weil sie erst in kommenden Büchern aufgeklärt werden dürfen. :zwinker:




    @ Aeria:


    Hagrid quatscht viel, wenn der Tag lang ist und er hat ein klitzekleines Problem damit, Mengen- und Größenverhältnisse in Bezug zu deren möglicher Bedeutung (für andere) zu setzen. Er beurteilt die Welt um sich herum allein von seiner persönlichen Warte aus und tut sich schwer damit, andere Sichtweisen als die eigenen zu akzeptieren. Bei Monstern kommt hinzu, daß er vermutlich jeweils sich selbst in ihnen wiederfindet = Übertragung.


    Dumbledore IST der größte Zauberer, Norbert und Aragog SIND liebenswerte Geschöpfe und der Beutel Gold IST eben eine ungeheuere Summe Geld.
    In dem Moment, in dem er eine Aussage trifft, ist sie für ihn durch und durch wahr und er relativiert sie erst widerstrebend, wenn er dazu gezwungen ist - manchmal noch nicht einmal dann..... :zwinker:


    Wenn man eine Erklärung für die scheinbare Ungereimtheit mit dem Gold sucht, dann ist sie vermutlich in Hagrids exaltierter subjektiver Wahrnehmung zu suchen.

  • Ich hole den alten Thread wieder hoch, weil ich eine Frage habe und die passt gut hier hinein.


    Band 2, "Harry Potter und die Kammer des Schreckens":


    Zitat

    Hogwarts wurde vor 1000 Jahren gegründet.
    Der Eingang zur Kammer befindet sich in einem Klo und ist durch eine Schlange auf dem Wasserhahn erkennbar.
    Gab es vor 1000 Jahren schon Wasserhähne? :zwinker:
    Oder hat der Architekt, der Hogwarts modernisiert hat, den Eingang gleicht mit umgestaltet? Es wird schließlich nirgendwo erwähnt, dass die Kammer vor Tom Riddle schon mal offen gewesen ist.
    Hat jemand eine Idee?


    ***
    Aeria

  • Zitat


    Hogwarts wurde vor 1000 Jahren gegründet.
    Der Eingang zur Kammer befindet sich in einem Klo und ist durch eine Schlange auf dem Wasserhahn erkennbar.
    Gab es vor 1000 Jahren schon Wasserhähne?
    Oder hat der Architekt, der Hogwarts modernisiert hat, den Eingang gleicht mit umgestaltet? Es wird schließlich nirgendwo erwähnt, dass die Kammer vor Tom Riddle schon mal offen gewesen ist.
    Hat jemand eine Idee?



    Naja, die Wasserhähne sind wohl später gekommen, aber könnte den nicht T.R. umgestaltet haben um ihn jederzeit wieder zu finden??



    Mir ist noch was ganz anderes unklar, was schon mal kurz hier angesprochen wurde:


    Zitat

    warum sind Harry die Thestrals nicht von Anfang an, er hat doch ohnehin seine Eltern sterben sehen???


    Lg
    Arjuna[/quote]

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • @ Aeria:


    Gute Frage..... :breitgrins:
    ..... aber da das Symbol auf dem Wasserkran und nicht den Hähnen ist und es Steigrohre und Wasserbecken bereits vor mehr als 1000 Jahren gab, spricht nichts dagegen, daß die Hähne nachträglich montiert wurden, ohne daß sich an der sekundären Funktion etwas änderte oder sie bemerkt wurde. Oder der Baumeister hat Entwicklungen auf dem Sanitärsektor in seine Rechnung einbezogen und dem Ganzen die Gabe mit auf den Weg gegeben, sich in solchen Fällen auf magischem Wege automatisch den gewünschten Veränderungen anzupassen. Wer weiß...? :breitgrins:



    @ Arjuna:


    Da Nr. 1 das Schicksal an der Haustür ereilte, käme nur Nr. 2 infrage. Laut den Angaben zu seinem Erinnerungsvermögen, hat er jedoch nur gehört, was passierte, doch nichts davon gesehen, auch den Täter nicht - gesehen hat er nur ein grelles Licht.
    Grundsätzlich jedoch hast Du Recht - das ist tatsächlich eine weitere Ungereimtheit oder zumindest eine offene Frage.


    :kaffee:

  • Zitat von "Tamlin"

    Da Nr. 1 das Schicksal an der Haustür ereilte, käme nur Nr. 2 infrage. Laut den Angaben zu seinem Erinnerungsvermögen, hat er jedoch nur gehört, was passierte, doch nichts davon gesehen, auch den Täter nicht - gesehen hat er nur ein grelles Licht.
    Grundsätzlich jedoch hast Du Recht - das ist tatsächlich eine weitere Ungereimtheit oder zumindest eine offene Frage.


    Diese Frage hat J.K. Rowling aber schon öfters beantwortet und mit eben dieser Begründung geklärt. Man muss jemanden wirklich bewusst sterben sehen - Harry war damals eben noch viel zu klein und hat, wie Tamlin schon richtig sagt, es nur gehört und halt dieses grüne Licht des Zaubers wahrgenommen.
    Während er bei ihr-wisst-schon-wem :heul: ja wirklich zusehen musste.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Zitat

    Wann sind denn dann Nevilles Eltern gestorben?? ich dachte der war da auch noch ganz klein oder nicht?


    Ich finds trotzdem etwas seltsam aber gut...


    muss auch zugeben dass ich noch keinen Harry auf Deutsch gelesen habe und mich im Eifer des Geschehens mein Englisch etwas im Stich gelassen hat, wär auch möglich :redface: ....


    Letzendlich ist es nur ein Buch und ich glaube dass sich in jedes lange Werk kleine Fehler einschleichen können -> ist ja bei Filmen nicht anders oder??


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • @ Arjuna:


    N.'s Eltern leben noch, er hat einen anderen Verwandten sterben sehen - seinen Großvater(?) (friedlich im Bett vermutlich). Für das Sehen der Th. ist nicht ausschlaggebend, wie jemand gestorben ist, nur daß jemand dabei war, der den Übergang vom Leben zum Tod gesehen hat.


    Gewiß sollte man bei Büchern nicht alles auf die Goldwaage legen, aber daß Ungereimtheiten auf breiter Basis akribisch moniert und diskutiert werden, ist eben eine Begleiterscheinung der neuen Medien.


    Oder mit anderen Worten - wenngleich das ein böser Spruch ist:
    *Wer etwas kann, tut es. Wer nichts kann, unterrichtet. Und wer nicht einmal unterrichten kann, wird Literaturkritiker...*
    (Poul Anderson)


    :elch: