Gekaufte Amazon-Rezensionen: Von der Leichtigkeit des Betrugs am Leser

Es gibt 51 Antworten in diesem Thema, welches 8.953 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von goat.

  • Was leider auch oft passiert ist, dass Blogger von Autoren angeschrieben werden und diese bekommen dann ein kostenlosen Rezi-Exemplar mit der Bitte es bei sich auf dem Blog zu veröffentlichen und sollte diese Bewertung negativ ausfallen, dann nicht auf Amazon und wenn man es doch macht wird man beschimpft bzw angebettelt doch zu lügen da es dem Verkauf schaden würde... :grmpf:


  • Hier im Forum werden auch kostenlos Bücher angeboten mit der Bitte diese dann bei Amazon zu rezensieren. Ist es dann nicht auch so, dass man einer kostenlosen Gabe etwas positiver gegenübersteht als wenn man sich das Buch hätte kaufen müssen? Natürlich sind das keine gekauften Rezensionen, aber Lobbyisten kaufen auch keine Politiker, und Autofirmen auch keine Autojournalisten. Das läuft subtiler ab. Ein Journalist kann natürlich dennoch immer unabhängig schreiben.


    Gruß, Thomas


    Für mich ein klares NEIN. Egal ob selbstgekaufte oder geschenkte Bücher, egal ob Leseexemplare oder Reziexemplare ... ich lese grundsätzlich kritisch und rezensiere die Bücher so, wie ich sie empfinde.

  • Ich habe dazu noch einen schönen Artikel auf der Seite von Deutschlandradio entdeckt. Der ist zwar schon von März, aber wohl immer noch aktuell. Und er spricht an, dass auch Verlage diesen Weg gehen.


    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ewelten/2039692/


    VG Helmut

  • [size=2]5 Euro pro Rezension, nicht schlecht.[/size]
    [size=2]Bei der Fülle an verzweifelten Selfpublishern* wäre damit gutes Geld zu verdienen. 10 EUro pro Kunde, jeden Tag einen abarbeiten - das wäre ein gutes Zubrot.[/size]


    [size=2]*ich meine damit nicht pauschal alle Selfpublisher, sondern tatsächlich die Verzweifelten, die es nicht schaffen, sich von der Masse abzuheben.[/size]

  • [size=2]*ich meine damit nicht pauschal alle Selfpublisher, sondern tatsächlich die Verzweifelten, die es nicht schaffen, sich von der Masse abzuheben.[/size]


    Prima. Und da Du den Artikel sorgfältig gelesen hast :breitgrins: ist Dir sicher auch nicht entgangen, dass gekaufte Rezensionen keine Domäne der Selfpublisher sind. Der Aufhänger ist ein Bericht über gekaufte Rezensionen für ein Verlags-Sachbuch.


    VG Helmut

  • Das war eigentlich auch nicht auf den ganzen Artikel bezogen, sondern nur auf die "5 Euro pro Rezension", wie im ersten Satz geschrieben habe.


    Ich habe nur weitergedacht, wie man am meisten Kapital aus der Sache schlagen könnte.



    Natürlich ist das keine Domäne von Selfpublishern, dazu gibt es Fake-Rezensionen in allen Bereichen, auch außerhalb des Buchbereichs, schon viel zu lange. Und Selfpublisher in diesen Massen erst viel zu kurz, um hier eine Vorreiterrolle zugesprochen zu bekommen.

  • Interessant ist doch aber, dass man mit dem irrsinnigen Verlangen von Möchtegern-Autoren, nun doch endlich unbedingt deeeen Bestseller zu landen, eine ganze Industrie anleiern kann. Das ist dankbar verdientes Geld für eine absolut einfache Aufgabe: schließlich zählt nicht mal mehr unbedingt der Inhalt der Rezension, sondern nur: 5 Sterne bei Amazon. Wenn ich so eine Möglichkeit gehabt hätte, während meines Studiums so Geld zu verdienen, hätte ich gesagt: immer her damit.
    Klar, verzerrt dieses Prozedere das Lesen: aber wer sich eben (wie oben schon gesagt) auf Rezensionen verlässt, na ja, der kann dann auch verlassen sein...


  • schließlich zählt nicht mal mehr unbedingt der Inhalt der Rezension, sondern nur: 5 Sterne bei Amazon.


    Das stimmt leider. Ich habe mich erst gestern wieder mit diesem Thema auseinandergesetzt und bin auf Rezis gestoßen wie "Das Buch toll, habe ich in drei Tagen ausgelesen." 5 Sterne.
    Ein Buch in drei Tagen zu lesen ist noch lange kein Kriterium für die Höchstbewertung, aber das scheint den meisten egal zu sein, die sehen nur "Aha, 5 Sterne, muss gut sein".
    Wenn ich dann so ein Buch lese und mir stellen sich die Nackenhaare beim Lesen auf, dann muss ich mich fragen, ob der sogenannte Rezensent das Zeug übehaupt gelesen hat.


    ***
    Aeria

  • Oder wiederum, wofür Leute sich schon alles begeistern können...
    Wenn ich, wie oben beschrieben, ein Buch bekäme, das nicht richtig zusammengebunden ist, dann wär das auch ein Fall für den Müll. Nicht mal mehr für einen halben Punkt...


  • Wenn ich dann so ein Buch lese und mir stellen sich die Nackenhaare beim Lesen auf, dann muss ich mich fragen, ob der sogenannte Rezensent das Zeug übehaupt gelesen hat.


    ***
    Aeria


    Das kann natürlich auch daran liegen, dass die Geschmäcker unterschiedlich sind. Man kann aufgrund einer zweizeiligen Jubelmeldung ncht automatisch ein Gefälligkeitsurteil unterstellen. Ob und wie man sich als potentieller Leser von so einem Urteil beeinflussen lässt, das ist noch einmal eine ganz andere Geschichte.


    VG Helmut

  • Da würd ich mich lieber auf echte Leser verlassen, die hier in so einem Forum wie diesem darüber abmeckern oder davon schwärmen. Und dann muss ich immer noch selbst wählen... Die Amazon-Rezensionen können halt nur helfen...

  • Och, selbst wenn ein Freund sagen würde: lies! Würd ich immer noch die erste Seite wirken lassen und dann erst lesen... ;)
    :)

  • Bin ich wirklich die Einzige, die Amazon-Rezensionen hilfreich findet?
    Natürlich nicht diese Ein- oder Zweizeiler, das ist klar. Die sind für die Mülltonne!
    Deswegen bezweifele ich etwas den Nutzen dieser gefälschten Rezensionen, zumindest was mich persönlich betrifft.
    (Neulich habe ich doch glatt eine gelesen, da stand sinngemäß etwa Folgendes: "Das Buch ist toll, aber Amazon ist doof, denn sie erwarten eine Mindestzeichenzahl von XY Zeichen, so dass ich noch mehr schreiben muss. Das ist der Grund, weswegen ich keine Rezensionen mag. " :rollen: (Keine Ahnung mehr wieviele Zeichen. Hab es vergessen, weil mich das selber noch nie berührt hat.))


    Aber ich lese gerne die ausführlicheren Meinungen und da besonders gerne die Verisse. Die sind oft sehr aussagekräftig, auch wenn ich selber deren Meinung oft nicht teilen kann. Dann noch eine Drei-Sterne-Bewertung und eine mit fünfen und schon hat man einen guten Überblick.


    Natürlich bevorzuge ich es erst mal hier im Forum eine Meinung zu hören, aber naturgemäß findet sich auf den Literaturplattformen eben nicht immer jemand, der das Buch schon gelesen hat. Amazon hat eben die größere Gemeinschaft.


  • Bin ich wirklich die Einzige, die Amazon-Rezensionen hilfreich findet?


    Nein, ich gehöre auch dazu. Viele Rezensionen sind ganz hervorragend. Zudem man hier oft das Buch auch nicht besprochen findet.


    Gruß, Thomas

  • Ab und an lese ich auch mal bei den Amazonen nach (wenn ich z.B. hier nichts zu einem Buch finden kann), und natürlich gibt es auch da gute, aufschlussreiche Rezensionen. Zum Glück.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Nein, ich gehöre auch dazu. Viele Rezensionen sind ganz hervorragend. Zudem man hier oft das Buch auch nicht besprochen findet.


    Gruß, Thomas


    Ich finde sie auch hilfreich. Vor allem Rezensionen mit 1-3 Sternen helfen mir oft weiter (was dann nicht heißen muss, dass ich das Produkt nicht kaufe).

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie