Kai Meyer - Phantasmen

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    Eines Tages tauchten sie aus dem Nichts auf - die Geister der Toten. Millionen auf der ganzen Welt, und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich. An der Absturzstelle eines Flugzeugs, mitten in Europas einziger Wüste, warten zwei junge Frauen auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Rain hofft, die Begegnung wird ihrer jüngeren Schwester Emma helfen, Abschied zu nehmen. Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger, ist auf seinem Motorrad nach Spanien gekommen, um ein letztes Mal seine große Liebe Flavie zu sehen. Dann erscheinen die Geister. Doch diesmal lächeln sie. Und es ist ein böses Lächeln.
    __________


    Habt ihr gesehen, dass am 23. Mai eine autorenbegleitete Leserunde zu Phantasmen startet? Bis Freitag kann man sich noch auf die Freiexemplare bewerben, der Lostopf ist schon recht voll, aber eine Leserunde mit Kai Meyer wollt ihr euch doch nicht entgehen lassen?

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Inhalt:
    Im neuen-Roman „Phantasmen“ von Kai Meyer erscheinen plötzlich auf der ganzen Welt die transparenten Geister der Verstorbenen dort, wo der Tod sie einst ereilt hatte. Sie strahlen ein überirdisch helles Licht aus und wenden sich wie Blumen immer der Sonne zu.
    Die Schwestern Rain und Emma machen sich auf in die spanische Wüste, um dort noch einmal ihre bei einem Flugzeugabsturz verunglückten Eltern zu sehen. Dort angekommen geht aber mit den Geistern eine Veränderung vor und sie fangen zu Lächeln an. Und wer ihnen zu nahe kommt begibt sich in tödliche Gefahr. Von dem unbekannten Motorradfahrer Tyler gerettet beginnt erst eine überstürzte Flucht und dann die Suche nach den Ursachen für den ganzen Horror und der Versuch, sich selbst und die ganze Welt vor den bösen Geistern zu retten.


    Meine Meinung:
    Ich will auf keinen Fall zu viel verraten, denn es macht einfach großen Spaß die ganzen Geheimnisse der Geschichte Stück für Stück selbst zu erlesen. Die drei Hauptdarsteller waren mir sympathisch. Ihre ganz speziellen Macken und Eigenheiten haben sie für mich interessant und glaubwürdig gemacht. Die Bösen sind manchmal in ihren Handlungen etwas überspitzt dargestellt und agieren ziemlich menschenverachtend. Daraus resultieren jede Menge Tote und bei einigen Szenen musste ich werklich heftig schlucken. Das Buch ist nicht immer etwas für zarte Gemüter, bekommt aber durch sein hohes Tempo und aufblitzenden Humor immer wieder die Kurve.


    In die Story sind einige Fragen verpackt, die das Buch für mich aus der Masse der vergleichbaren Literatur positiv herausheben. Es geht um den Tod, um Gott, um Menschlichkeit, aber auch um die Liebe und wie weit man für sie zu gehen bereit ist. Denn einige kämpfen hier um einen geliebten Menschen und es sind nicht nur Rain, Emma und Tyler.


    Zwei, drei kleinere Ungereimtheiten habe ich gerne in Kauf genommen, denn „Phantasmen“ erzählt eine ungewöhnliche Geschichte klug, spritzig und mit kinotauglichen Spezialeffekten, die im Kopf einen spannenden Film zum Laufen bringen und den Leser bis zum Schluss mitfiebern und um ein positives Ende bangen lassen. Ich finde es positiv, dass es sich um einen Stand-Alone-Roman handelt und war mit dem Abschluss und den Auflösungen zufrieden.


    :tipp:

    :lesen:





  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: "Ich erfüllte meine Aufgabe!" – Geister zerstören die Welt


    In "Phantasmen" entführt uns Kai Meyer in eine Welt, in der man ganz sicher nicht leben will, denn an Tag null tauchen plötzlich die Geister der bisher Verstorbenen auf und es werden von Tag zu Tag mehr. Sie leuchten vor sich hin und scheinen völlig harmlos zu sein, doch dann beginnt ihr böses Lächeln und nichts ist mehr wie es war…


    Unsere Protagonisten Rain und Emma, Schwestern, die ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz verloren haben, kehren noch einmal an den Unglücksort zurück, um sich zu verabschieden. Als sie plötzlich die Geister ihrer vor drei Jahren verstorbenen Eltern sehen, kommt etwas in Gang, dass sie nicht länger beeinflussen können, denn mit jedem Geist der auftaucht wird die Gefahr für die Lebenden immer größer. Ob auch sie bald als Geisterlichter in der Landschaft herum stehen?


    Kai Meyer gelingt es sofort für Spannung zu sorgen. Glaubt man, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann für unsere Akteure, geraten sie in noch größere Gefahr und man liest beinahe atemlos.


    Die Handlung wird dem Leser aus der Perspektive von Rain näher gebracht. Die dargestellten Charaktere wissen zu überzeugen, selbst die Nebenfiguren sind gut gezeichnet.


    Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und wollte mich nicht mehr los lassen. Einige Szenen haben Hollywoodcharakter und man hat sie einem Actionfilm gleich bildlich vor Augen.


    Einziges Manko für mich war das Ende, denn ich hatte einen komplett anderen Abschluss erwartet. Zudem wurden für mich nicht alle aufgeworfenen Fragen eindeutig geklärt.


    Fazit: Ein Jugendbuch mit klitzekleinem Schönheitsfehler, das zu fesseln weiß und das ich in jedem Fall weiterempfehle, da es für atemlosen Lesespass sorgt. Lest es!


    Bewertung: 4ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Apokalyptische Geistergeschichte


    Inhalt:
    Rain und Emma sind Waisen. Ihre Eltern kamen vor drei Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Seitdem ist ihr Leben etwas durcheinander. Seit eineinhalb Jahren tritt auf der Erde ein seltsames Phänomen auf. Die Geister der Toten erscheinen an der Stelle, wo die Menschen gestorben sind. Hier stehen sie unverrückbar und erstrahlen in einem hellen Licht. Das Auftauchen der Geister folgt einem zeitlichen Plan, es tauchen nicht alle auf einmal auf. Als der Tag gekommen ist, an dem Rains und Emmas Eltern als Geister erscheinen sollen, fahren die beiden aus Wales quer durch Europa bis zu der Absturzstelle in der Wüste in Spanien, um sich von ihren Eltern zu verabschieden, einen Schlussstrich zu ziehen und ihr Leben neu zu beginnen. Hier lernen sie Tyler kennen, einen Norweger, der wegen seiner Freundin Flavie gekommen ist.


    Die Geister erscheinen. Doch plötzlich passiert etwas ganz Unerwartetes. Sie lächeln, und es ist ein böses Lächeln. Rain und Emma flüchten zum Glück, denn es stellt sich heraus, dass das Lächeln der Geister tödlich ist. Das Lächeln verebbt, doch es wird wiederkommen, und wer zu nah dran ist, wird sterben. So wird es schnell immer mehr Geister geben und es wird schwierig sein, ihnen auszuweichen. Damit nicht genug, bekommen es Rain, Emma und Tyler auch noch mit einer Söldnergruppe zu tun, von denen sie fortan gejagt werden.


    Meine Meinung:
    Ich mag Kai Meyers Schreibstil. Er versteht es, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln. Bildhafte Beschreibungen, sodass auch direkt das Kopfkino in Gang gesetzt wird, interessante Charaktere und eine weitgehend durchdachte Handlung machen das Lesen zu einem wahren Vergnügen. Dabei punktet der Autor mit einem fantasievollen Geschehen, das außerdem höchst spannend abläuft.


    Wir erleben die Handlung aus der Sicht der 19-jährigen Rain, die liebevoll um ihre jüngere Schwester Emma bemüht ist. Rain ist ein ziemlich kantiger Charakter, der mir über weite Strecken erst einmal suspekt blieb, obwohl sie als Ich-Erzählerin fungiert. Sie hat schon einiges mitgemacht in ihrem kurzen Leben und wenig Nähe erfahren. Doch nach und nach wird dieser Charakter immer mehr enthüllt.


    Emma fand ich dagegen von Anfang an sehr interessant und schillernd. Ein äußerst intelligentes Mädchen mit einer enormen Auffassungsgabe und quasi ohne jede Angst, da es mit Gefühlen jeglicher Art bei ihr hapert. Sie trägt mit ihren unerwarteten klugen Sprüchen viel zur Handlung bei und war meine heimliche Heldin in dieser Geschichte.


    Tyler fand ich zuerst gar nicht so sympathisch, wirkt er doch anfangs recht abweisend. Aber natürlich kann er die Mädchen nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. So schließen sich die drei notgedrungen zusammen. Dabei entwickeln sich dann auch sachte Gefühle, doch spielen sie keine vordergründige Rolle, sondern runden die Charaktere einfach ab.


    Die Beschreibung der Geister hat mich sehr fasziniert. Hier hatte ich direkt Bilder vor Augen, das strahlende Leuchten, das boshafte Lächeln, ganze Gruppen von Geistern, die neben- und übereinander stehen. Das wechselt von gruselig über wunderschön bis zu unvorstellbar.


    Das Buch liest sich spannend wie ein Thriller. Man kann es kaum aus der Hand legen. Dabei ist alles so geheimnisvoll, dass man lange nicht weiß, wohin das alles führt und woher diese Geister plötzlich kommen. Kai Meyer hat so manche Überraschung eingebaut, die ich so nicht erwartet hätte.


    Ich war beim Lesen wirklich total begeistert von diesem Buch und auch lange Zeit davon überzeugt, dass ich es mit 5 Sternen bewerten würde. Doch der Schluss, die Auflösung des Geisterrätsels, hat mich dann sehr unzufrieden zurückgelassen. Hier werden leider die genauen Zusammenhänge nicht erklärt. Es ist einfach so. Punkt. Das war mir dann einfach zu wenig. Aber das ist mein persönlicher Eindruck und sollte niemanden vom Lesen abhalten. Manchen Leuten wird die Ausführung so reichen.


    Fazit:
    Ein fantasievoller, gruseliger, spannender, apokalyptischer Jugendroman, den ich gerne weiterempfehle.


    4ratten

  • Vor achtzehn Monaten hat sich die Welt verändert. Zu diesem Zeitpunkt tauchten die ersten Geister Verstorbener auf und seitdem werden es täglich mehr, denn auch die Geister aus der Vergangenheit gesellen sich kontinuierlich dazu. Man kann sie nur sehen, aber nicht spüren. Sie leuchten und sind fast unbeweglich, nur ganz allmählich drehen sie sich täglich auf der Stelle, auf der sie gestorben sind, denn sie verfolgen den Lauf der Sonne.


    Rain und ihre Schwester Emma sind auf dem Weg zu der Absturzstelle des Flugzeugs ihrer Eltern. Drei Jahre ist es her, dass die beiden zu Waisen geworden sind und nun mitten in der Wüste noch einmal Abschied nehmen wollen. Doch als dann endlich die Geister ihrer Eltern auftauchen, hat sich etwas verändert. Die ausdruckslose Mimik, die alle Geister zeigen, ist plötzlich einem Lächeln gewichen, doch es ist keines von wohlgesonnener Art, sondern dieses bringt den Tod!


    Meine Meinung:


    Kai Meyers Bücher sind fast zur Pflichtlektüre für mich geworden und natürlich konnte ich auch "Phantasmen" nicht lange widerstehen. Ich bewundere den Autor für die zahlreichen Ideen, die seinen Büchern zugrunde liegen und auch dieses konnte mich wie immer begeistern. Der Gedanke, dass die Geister Verstorbener noch immer unter uns weilen ist nicht neu, doch hier kann jeder Mensch sie sehen. Sie leuchten von innen heraus, können den Ort ihres Todes jedoch nicht verlassen. Allein der Gedanke, mein Leben mit der ständigen Präsenz von Geistern an den unmöglichsten Orten zu teilen, finde ich schon sehr gruselig. Das ist jedoch nichts zu dem, was geschieht, wenn diese zu lächeln beginnen.


    Ich fühlte mich schnell mit der Protagonistin Rain verbunden, aus deren Sicht der Roman geschildert ist und ich konnte ihre Panik förmlich spüren, als das erste Lächeln einsetzt. Ich habe mit ihr mitgefiebert und eine wachsende, innere Unruhe verspürt, denn ich wollte sie, ihre Schwester und auch Tyler in Sicherheit wissen.


    Alle drei Charaktere haben schon einiges hinter sich. Während Rain stets unter der Abwesenheit ihrer Eltern litt, hat sie nach deren Tod auf einem Trip nach Afrika furchtbare Dinge erlebt. Derweil wirkt ihre Schwester Emma eher wie ein zum Leben erwachter Computer, denn der Ausdruck von Gefühlen scheint ihr nicht möglich. Auch optisch könnten die beiden nicht gegensätzlicher sein. Nichtsdestotrotz fühlen sie sich stets einander verbunden und besonders für Rain steht der Schutz von Emma an oberster Stelle.


    Währenddessen Tyler einer verlorenen Beziehung hinterhertrauert, die auch ihn an die Absturzstelle geführt hat. Hier werden die Jugendlichen zu Weggefährten. Erst aus der Not heraus, später aus Überzeugung. Gemeinsam versuchen sie, das Geheimnis der Geisterscheinungen zu lösen. Die Zeit dafür wird immer knapper, denn immer schneller tauchen immer mehr von ihnen auf. Alle Charaktere fand ich eindrucksvoll geschildert, wobei die Mädels für mich persönlich mehr Tiefe als ihr männlicher Mitstreiter besaßen, doch auch bei ihnen war für mich nach oben gesehen da durchaus noch ein bisschen Luft.


    Fazit:


    Unheimlich spannend und fesselnd ist "Phantasmen", die neueste Veröffentlichung des Autors Kai Meyer. Überraschende Wendungen hielten mich stets auf Trab und ließen dabei nie Längen aufkommen. Die beeindruckende Grundidee wurde hier in eine atmosphärisch dichte und gruselige Handlung umgesetzt und konnte mich dabei voll und ganz überzeugen.

  • Inhalt:


    Vor ein paar Monaten sind sie aufgetaucht: Die Geister. Leuchtende Abbilder der Toten, von denen allerdings keine Gefahr ausgeht. Bis jetzt. Denn als Rain und ihre Schwester Emma sich auf die Suche nach den Geistern ihrer Eltern machen, beginnen die Geister plötzlich, zu lächeln. Doch es ist ein böses Lächeln. Ein geradezu tödliches…


    Gestaltung:


    Ich bin mir nicht so sicher, was ich von dem Cover halten soll. Einerseits finde ich es super, dass es so toll zum Inhalt passt, mit den Geistern darauf und der ganzen Farbgebung. Andererseits spricht es mich einfach nicht an. Ich finde das Cover zwar nicht hässlich, aber wenn ich einfach nur das Cover sehen würde und nichts wüsste vom Inhalt etc., dann würde ich in der Buchhandlung wohl nicht dazu greifen.


    Story:


    Uuhh, ein Kai Meyer, da sind die Erwartungen natürlich hoch! Das dachte ich mir, bevor ich zu dem Buch gegriffen habe. Aber da ich mir vorher schon ein paar Rezensionen zu dem Buch angesehen habe, die sich wirklich uneinig waren, bin ich eigentlich ohne Vorbehalte an das Buch herangegangen.


    Und die Story ist, naja eigentlich schon cool, aber irgendwie auch merkwürdig. Es geht um Geister, was meiner Meinung nach schon mal eine tolle Idee ist. Ich meine, Wesen wie Vampire oder Werwölfe sind doch mittlerweile schon vollkommen verbraucht, aber Bücher über Geister gibt es noch nicht so viele, deshalb war ich auch sehr gespannt. Und insgesamt mochte ich die Umsetzung des Themas auch. Ich muss sagen, Kai Meyer hat seine Idee wirklich konsequent durchgehalten, was manchmal zu der ein oder anderen Szene geführt hat, die vielleicht etwas heftiger ist, aber der Autor ist wenigstens nicht von seiner Idee abgewichen. Denn er hat einfach absolut tödliche Geister geschaffen, was natürlich für ziemlich viele Todesfälle im Verlauf der Geschichte sorgt. Wer sowas nicht mag, sollte vielleicht nicht zu dem Buch greifen.


    Im Verlauf der Geschichte stellt man sich natürlich auch die Frage, woher diese Geister denn nun kommen und warum sie aufgetaucht sind, und die Antwort, die man dann am Ende kriegt, ist irgendwie sehr verrückt, aber genau deshalb fand ich sie auch sehr interessant und spannend. Also, wer wissen will, wo die Geister denn plötzlich herkommen, und warum sie so tödlich lächeln, der sollte das Buch echt lesen!


    Was die Spannung betrifft, war das Buch für mich so ein Auf und Ab. Den Anfang fand ich super, als man erklärt bekam, wie das alles mit den Geistern so ist. Dann, so in der Mitte des Buches, hat für mich die Spannung abgenommen, weil es auch ein bisschen kompliziert wurde und man alles erst einmal verdauen musste, was man da gelesen hat. Aber das Ende, so die letzten 100 Seiten, waren wieder Spannung pur, da sind die Seiten wirklich nur so dahingeflogen.


    Charaktere:


    In dem Buch geht es um die Schwestern Rain und Emma, und um Tyler, einen Jungen, den sie auf ihrer Reise kennenlernen. Alle drei Charaktere fand ich echt cool, weil alle irgendwie einzigartig sind und vor allem auch, weil alle ihre ganz eigene, zum Teil sehr tragische, Vorgeschichte haben, die man erst nach und nach erfährt. Wenn man zum Beispiel davon liest, was Rain erlebt hat, muss man echt schon schlucken, weil es einfach so heftig und auch furchterregend ist und weil man einfach niemals selbst in eine solche Situation gelangen will. Aber nicht nur deren Vorgeschichten, sondern natürlich auch, was sie mit den Geistern erleben, ist ziemlich heftig.


    Schreibstil:


    Kai Meyers Schreibstil ist natürlich, wie gewohnt, super. Alles ist toll beschrieben und das Buch liest sich super flüssig. Nur eine Sache hat mich etwas gestört, und das ist mir auch schon bei anderen Büchern des Autors aufgefallen: Meiner Meinung nach beschreibt er die Umgebung immer unglaublich genau, manchmal schon etwas zu genau. Dadurch werden manche Stellen ein wenig langatmig.


    Fazit:


    „Phantasmen“ ist ein gutes Fantasybuch, das vor allem mit seiner ungewöhnlichen Idee und tollen Charakteren überzeugen kann. Wer hinter das Geheimnis der Geister kommen will und nichts gegen eine etwas brutalere und heftigere Geschichte hat, dem kann ich das Buch nur empfehlen!

  • Kai Meyer - "Phantasmen"


    Auf der ganzen Erde verteilt sieht man sie, 100000de von sich nach Westen wiegende Geister, sie starren, als könnten sie die Sonne noch sehen, dabei leuchten sie selber wie hellstes Tageslicht.
    Doch eines Tages drehen sie die Köpfe und lächeln sehr boshaft,
    jeder im Umkreis von 20 Metern, der in diese "Smilewave" gerät, ist des Todes gewiss, ein Herzschlag und dann keiner mehr..
    Den Schwestern Emma und Rain hat ein Flugzeugcrash die Eltern genommen, Vollwaisen aus ihnen gemacht.
    Da ihre Eltern sich mehr für die hungernden Kinder in der 3.Welt, als für ihre eigenen Töchter verantwortlich fühlten, lernten die beiden Geschwister schon bald mit wenig Elternliebe auszukommen, trotz alledem, war ihr Tod ein großer Schock, ein Trauma begleitet die beiden Teenager seit dem.
    Um es verarbeiten zu können, machen die beiden hartgesottenen Mädchen eine Tour durch die Wüste, zur vermeintlichen Unglücksstelle, eine hellerleuchtete Masse aus Geistern blendet sie fast, aber Emma, die alles auf ihre eigene Art wahrnehmen kann, sieht sie und zählt nebenbei, das da 12 zu wenig stehen..
    Sie treffen auf Tyler, der seine blinde Freundin Flavie sucht, sie ist nicht unter den 82 Übrigen dabei, Flavie ist nahezu süchtig nach Nahtoderfahrungen, sie lassen sie Farben sehen..
    Sie decken ein sehr böses Spiel auf, Söldnergruppen, Prediger, Sekten, Hypnotiseure, Wissenschaftler und Testpersonen haben alle etwas mit dem geöffneten Geisterportal zu tun, die drei neuen Verbündeten müssen fliehen und zusammen kämpfen und einen Weg finden, die Welt zu retten.
    ---------------------------
    Kai Meyer schafft es doch immer wieder erneut, mich zu überraschen,
    jede Reihe, jede Story scheint irgendwie anders,
    aber immer spannungsgenialtypisch, ob Fantasy oder Thriller, er beherrscht seine Lesegemeinde und bedankt sich mit Herzblut
    und Leidenschaft, ein wesentliches Merkmal seiner Geschichten.
    4ratten


    Liebe Lesegrüße, SABO

  • Inhalt:


    Die Geister erscheinen plötzlich, sie stehen genau da wo sie starben und leuchten hell, so hell dass es blendet. Niemand weiss, warum sie hier sind. Und es werden immer mehr, denn sie erscheinen nach einem Zeitplan. Diesen Plan nutzen die beiden Waisen Rain und Emma, um ihre Eltern, die bei einem Flugzeugabsturz im Süden Spaniens ums Leben gekommen sind, noch ein letztes Mal zu sehen. Sie fahren in die Wüste um am Tag des Erscheinens ihrer Eltern anwesend zu sein. Sie sind nicht allein, auch Tyler ist gekommen, um von seiner grossen Liebe Flavie Abschied zu nehmen. Als es endlich so weit ist und die Geister erscheinen, ist etwas anders: Die sonst teilnahmslos der Sonne zugerichteten Gesichter fangen an zu lächeln. Doch es ist ein böses Lächeln…


    Meine Meinung:


    Die Geschichte wird von Rain erzählt, der älteren der beiden Schwestern. Gleich zu Beginn werden ein paar Fragen zu Rains bisherigen Leben aufgeworfen, was natürlich sehr zur Spannung beiträgt. Die Figuren sind sehr sympathisch und interessant gezeichnet und ich hab sie auch sogleich ins Herz geschlossen, allen voran Rains jüngere Schwester Emma, die ein besonderer junger Mensch zu sein scheint.


    Sehr schnell wurde mir klar, dass ich bei dieser Geschichte zu keiner Atempause kommen würde; gleich von Beginn an nimmt sie so Fahrt auf und hält das Tempo auch bis zum Schluss aufrecht. Kai Meyer hat die Begabung, die Dinge so unglaublich gut zu beschreiben, dass ich bei gewissen Szenen wirklich den Atem anhielt und das Geschehen wie ein Kinofilm vor meinem geistigen Auge ab lief. Ich konnte es nicht nur sehen, sondern auch riechen und fühlen.


    Die Geschichte selbst hat mich sehr angesprochen, auch weil die Geister hier ein wenig anders dargestellt sind, als wie man sie sonst kennt. Die Stimmung im Buch ist trotz des eher düsteren Themas niemals erdrückend oder schwermütig, im Gegenteil, die Protagonisten sorgen, zumindest bei mir, für gute Laune. Auch wenn nicht alles restlos aufgeklärt wird, fand ich das Ende doch sehr gelungen. Bei einem Jugendbuch, das auch Elemente des Genres Fantasy enthält, darf auch das eine oder andere offen bleiben, finde ich.


    Für mich ein klarer Buchtipp! :tipp:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Die ganze Welt ist voller Geister. Eines Tages fingen sie an, aufzutauchen und seitdem werden es immer mehr. Sie stehen bewegungslos an der Stelle, an der ein Mensch ums Leben gekommen ist, drehen sich mit der Sonne und strahlen ein extrem helles Licht aus. Das ist zwar lästig, da es an manchen Orten so überhaupt nicht mehr dunkel wird, aber ansonsten scheinen die Geister ungefährlich und beeinflussen die Lebenden nach dem ersten Schreck nur wenig, man kann durch sie hindurchgehen und hat sich fast schon an sie gewöhnt.


    Die beiden Schwester Rain und Emma sind unterwegs zu dem Ort, an dem ihre Eltern gestorben sind. Sie kamen bei einem Flugzeugabsturz in der spanischen Wüste von Tabernas ums Leben. Da der Zeitpunkt des Absturzes bekannt ist, wissen die beiden Mädchen, wann die Geister auftauchen werden.
    Doch als sie vor Ort sind, sind sie nicht allein. Und dann verändert sich die Situation dramatisch, auf einmal sind die Geister keine harmlosen Lichter mehr!


    Mehr möchte ich zur Handlung gar nicht verraten, um anderen Lesern nicht die Spannung zu nehmen. Denn spannend wird es auf jeden Fall! Gemeinsam mit plötzlich auftauchenden Tyler geraten Rain und Emma in eine gefährliche Situation, machen sich auf die Suche nach Antworten und erfahren unglaubliche Dinge.


    Kai Meyer hat hier wieder einmal ein ganz besonderes Jugendfantasy-Buch geschaffen. In einem Genre, in dem oft das Gefühl habe, dass sich immergleiche Geschichten wiederholen, gelingt ihm eine ganz eigene und besondere Story. Besonders beeindruckt war ich von den Vorstellungen, die er im Kopf der Leser zeichnet. Vor meinem inneren Auge entstanden immer wieder geradezu gänsehautmäßige Bilder.


    Die drei Protagonisten sind sympathisch und interessant, die Handlung rasant, spannend und abwechslungsreich, aber auch voller tiefschürfender Gedanken, wenn man denn möchte und sich die Zeit dafür nimmt, über den Tod nachzudenken und darüber, was Menschen tun und zu tun bereit sind.


    Die Auflösung am Ende ging mir fast ein wenig zu schnell, gut gefallen hat mir hingegen der ausgiebige Abspann.


    Ein Buch, das ich mir auch großartig verfilmt vorstellen könnte!


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


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  • Ein mitreißendes, apokalyptisches Thriller-Highlight mit atemberaubender Action

    Klappentext:


    "Eines Tages tauchten sie aus dem Nichts auf - die Geister der Toten. Millionen auf der ganzen Welt, und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich. An der Absturzstelle eines Flugzeugs, mitten in Europas einziger Wüste, warten zwei junge Frauen auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Rain hofft, die Begegnung wird ihrer jüngeren Schwester Emma helfen, Abschied zu nehmen. Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger, ist auf seinem Motorrad nach Spanien gekommen, um ein letztes Mal seine große Liebe Flavie zu sehen. Dann erscheinen die Geister. Doch diesmal lächeln sie. Und es ist ein böses Lächeln."

    Gestaltung:


    Das Cover passt einfach perfekt zum Buch und seinem Inhalt! Die Gesichter könnten die Geister sein und das leicht verwischte ihr Totenlicht, das von den Geistern ausgeht. Es wirkt mystisch, geheimnisvoll und vor allem gespenstisch-gruselig! Daumen hoch!


    Meine Meinung:


    „Phantasmen“ ist endlich mal ein Buch auf dem Buchmarkt, das hervorsticht. Nicht nur durch die außergewöhnliche Gestaltung, sondern auch durch seine Thematik und seinen Inhalt. Geister. Eigentlich nichts neues, aber Geister als Weltzerstörer aufgrund dessen fast die gesamte Weltbevölkerung stirbt oder sich mit dem Tod konfrontiert sieht? Neu und spannend! Hinzu kommt eine Organisation, die dunkle Machenschaften betreibt und von der man nur erahnen kann, was ihre Intentionen und Motive sind…


    Geschrieben ist der Roman in der Ich-Perspektive von Rain, einem Mädchen mit roten Dreadlocks. Nicht gerade die typische Protagonistin, die man von anderen Romanen her kennt. Und genau das macht sie besonders. Sie ist leidgeprüft, hat von ihren Eltern, die immer nach Afrika folgen, nichtviel gehabt und hat in diesem Land selber schreckliches durchgemacht. Ihre Sorge für und Liebe zu ihrer kleinen Schwester Emma ist für den Leser immer spürbar und berührt. Auch Emma wächst dem Leser durch ihre frische Art sofort ans Herz, sie sagt gerade heraus was sie denkt, aber scheint irgendeine Krankheit zu haben, über die man nur spekulieren kann. Sie ist er rational, vernünftig und denkt immer logisch und ist Gefühlen gegenüber immun. Die beiden treffen auf Tyler, den Norweger, der die beiden in ein rasantes Abenteuer stürzt. Er ist mutig, stark und interessant gestaltet. Auf der einen Seite ist er seiner Freundin Flavie treu und hegt für sie noch Hoffnungen, aber auf der anderen Seite ist ihm die Hoffnungslosigkeit der Situation, in der sich die drei befinden, ständig bewusst, sodass er immer ein wenig zwiegespalten ist. Aber dennoch gibt er nie auf.


    Neben diesen vielschichtigen Protagonisten, die einfach auch so besonders menschlich sind, bleiben auch die Nebencharaktere nicht auf der Strecke. Da gibt es den „Bösewicht“ Haven, der auch seine weichen Seiten hat, und seinen Boss „Whitehead“ oder auch einen Söldner-Arzt, der gegen aller Erwartungen nett zu Geiseln ist.


    Besonders gut gefallen hat mir, dass die Charaktere im Laufe der Handlung eine Entwicklung durchmachen. Ist Rain zu Beginn traumatisiert, kann sie dieses Trauma im Laufe der Geschichte langsam ablegen und auch ihre Schwester Emma zeigt irgendwann Emotionen. Auch Tyler macht eine solche Veränderung durch und lässt wieder Menschen in sein Leben. Zudem gab es ganz seichte Andeutungen einer Liebesbeziehung zwischen Rain und Tyler, was mich als Leser immer wieder zum Lächeln gebracht hat.


    Jedoch bleibt auch Raum für Spekulationen. Beispielsweise was für eine Krankheit Emma nun genau hat oder wie die genauen Hintergründe der Entstehung der Geister aussehen. Mich hat dies jedoch nicht so sehr gestört, da die Handlung an sich abgeschlossen wird und man sich als Leser nun selber noch Gedanken über die Szenarien und bestimmte Fakten machen kann. Ich mochte diese Tiefgründigkeit, da ich mich beim Lesen ab und zu dabei erwischt habe, wie ich mich gefragt habe „Wie würde ich in dieser Situation handeln?“. Und so ist es auch mit den offenen Fragen. Es lässt dem Leser Spielraum, sodass man sich seine eigenen Gedanken über den Inhalt machen kann.


    Am besten hat mir jedoch gefallen, dass die Handlung so rasant und atmosphärisch dicht erzählt war. An so manch einer Szene setzte praktisch das Kopfkino ein und man sah(!) die Szene fast vor Augen, statt sie nur zu lesen. „Phantasmen“ sprüht geradezu vor Action und Spannung. Es passiert immer etwas und die Protagonisten geraten von einer Gefahr in die nächste. So kommt man als Leser nicht dazu, Luft zu holen, sondern muss einfach immer weiter lesen. Besonders die Kapitelenden waren immer so gewählt, dass es mir in den Fingern juckte umzublättern und gleich das nächste zu lesen, da man einfach wissen musste, wie es weiter geht. „Phantasmen“ hat wirklich Lieblingsbuch-Potenzial.


    Fazit:


    „Phantasmen“ ist ein actiongeladener, spannender und vor allem rasanter Thriller, der durch das „Geister-Setting“ apokalyptische Züge in sich trägt und somit Abwechslung auf dem Buchmarkt bietet. Die Handlung ist so fesselnd und aufregend gestaltet, dass man „Phantasmen“ nicht aus der Hand legen kann. Hinzu kommen die menschlichen, vielschichtigen Charaktere, die voller Individualität sind und einfach nur bezaubern. Ein Roman, der Kopfkino entfacht und nicht eine Sekunde Langeweile aufkommen lässt. Einfach atemberaubend!


    5 von 5 Sternen!
    5ratten

  • Tag Null. Wie aus dem Nichts erscheinen überall auf der Welt Geister von kürzlich Verstorbenen als leuchtende Gestalten. Jeden Tag werden es mehr und niemand weiß, woher sie kommen und warum. Allerdings sind sie völlig harmlos.


    Die Geistererscheinungen bringen die drei Protagonisten der Geschichte, die Schwestern Rain und Emma und Tyler, in der einzigen Wüste Europas zusammen. Dort treffen sie auch auf die Antagonisten. Und dort zeigen sich die Geister erstmals von einer anderen Seite – mit ihrem Lächeln töten sie Menschen in ihrem Umkreis und vermehren sich dadurch schlagartig.


    Die drei Protagonisten hatten alle das gleiche Ziel: Am Ort eines Flugzeugabsturzes ihre verstorbenen Verwandten noch einmal sehen und Abschied nehmen. Tyler ist auf der Suche nach seiner verstorbenen Freundin. Dass er dabei die beiden Schwestern trifft, kommt ihm eher ungelegen. Als sich die Situation allerdings zuspitzt und er in eine weltweite Verschwörung hineingerät, sind die beiden es letztendlich, die bis zuletzt zu ihm stehen und mit ihm um die halbe Welt reisen, um den um sich greifenden Tod aufzuhalten.


    Im Fall von Rain und Emma handelt es sich dabei um deren Eltern. Rains Beziehung zu ihnen war nicht sonderlich eng, sie nimmt die Reise eigentlich nur für ihre jüngere Schwester Emma auf sich.


    Kai Meyer hat mit den beiden zwei interessante, vielschichtige und eher auf den zweiten Blick sympathische Hauptfiguren geschaffen, die beide auf ihre Weise mit den Geschehnissen umgehen, beeinflusst durch ihre Vergangenheit. Vor allem Rain schleppt noch immer ein Trauma mit sich herum, was sich im Laufe der Geschichte immer mehr heraus kristallisiert und ihre Persönlichkeit stark geprägt hat.


    Am Ende des Romans bekommt sie noch einmal die Chance, sich ihrer Vergangenheit zu stellen, was ich nicht ganz so glücklich gelöst fand. Es besteht allerdings immer noch die Möglichkeit, vor allem im Hinblick auf das Ende, die ganze Geschichte in einem komplett anderen Zusammenhang zu deuten. Dann wird auch der Schluss wieder plausibel und die ganze Handlung erhält noch einen weiteren Schrecken – was nicht unbedingt nötig ist, sie ist schon gruselig genug.


    Einer der Hauptgründe, weshalb ich das Buch so sehr mochte ist eben dieses Verschachtelte, die immer neu auftauchenden Fragen und Rätsel, die zwar im Verlaufe der Geschichte gelöst werden, dabei allerdings wieder andere aufwerfen. Dabei lässt Kai Meyer viel Spielraum für eigene Interpretationen, hier wird der Leser gefordert!


    Für schwache Gemüter ist das Buch bestimmt nicht geeignet – viele Stellen sind sehr unheimlich, andere unendlich traurig und wenn man einmal darüber nachdenkt handelt die ganze Geschichte vorrangig vom Tod und dem, was danach kommt oder eben nicht. Zwar wird das Ganze immer wieder durch eine Prise Humor der Charaktere aufgelockert und die Spannung lenkt teilweise von der gedrückten Stimmung der Geschichte ab, dennoch sind Tod und Trauer allgegenwärtig…


    Für mich allerdings war das Buch ein absolutes Highlight! Nicht nur wegen der außergewöhnlichen Grundidee, sondern vor allem auch, weil Kai Meyer diese wieder einmal hervorragend und gut durchdacht umgesetzt hat. Über das Ende kann man streiten, für mich jedoch hat es der Geschichte keinen Abbruch getan!


    5ratten :tipp:

    :kaffee:

  • „Phantasmen“ war nach der Arkadien-Trilogie das einzige Buch, das ich bisher von Kai Meyer gelesen habe. Ich finde es schön, dass es mal ein eigenständiges Buch ist ohne Fortsetzung (zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass da noch eine kommt).
    Ich mag Meyers Schreibweise, man konnte das Buch schnell und flüssig lesen und auch die eher kurzen Kapitel haben für mich dazu beigetragen. Auch die Grundidee der Geschichte finde ich gut und mal etwas (für mich) Neues. Allerdings kam es mir so vor, dass ich den Anfang doch etwas fesselnder fand, als beispielsweise den Mittelteil.
    Die Hauptfiguren fand ich in ihrer Beschreibung auch allesamt gelungen, besonders gefiel mir auch die schwesterliche Beziehung zwischen Emma und Rain. Einzig die Sachen mit den Löwen habe ich ein wenig als störend empfunden, dennoch ist es nur eine Kleinigkeit, die auch nicht groß ins Gewicht der Gesamthandlung fällt.
    Wenn man genauer darüber nachdenkt, werden hier wirklich einige Aspekte von Leben und Tod angesprochen, die zum nachdenken anregen und bisweilen sogar gruselig sind.


    Für mich ein gelungenes Buch, das mich neugierig macht auf weitere Werke von Kai Meyer.


    4ratten :tipp:

  • Meine Meinung:
    Plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Unerwartet und ohne jede Vorwarnung erschienen die Geister Verstorbener wieder auf der Erde in Form von Gestalten aus gleißendem Licht. Mit jeder Stunde werden es mehr - denn nicht nur die kürzlich Verstorbenen "kommen" wieder, sondern auch Menschen, die schon länger verstorben sind. Es ist so, als würde für sie die Zeit rückwärts gehen. Die Geister sind einfach nur da, stehen regungslos am Ort ihres Todes - und tun nichts.



    Die Schwestern Rain und Emma sind in Spanien unterwegs, genauer gesagt in der Wüste Spaniens. Hier starben vor einigen Jahren ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz und die Zeit der Wiederkehr ihrer Geister steht kurz bevor. Sie wollen sich endgültig von ihnen verabschieden, sie noch einmal sehen. Auf ihrem Weg treffen sie auf dem mürrischen Norweger Tyler, der genau wie sie zur Absturzstelle des Flugzeuges will, denn bei diesem Absturz starb seine große Liebe Flavie. Auch er will sich von ihr verabschieden. Doch als die Zeit reif ist und die Geister erscheinen, müssen die drei feststellen, dass es nicht so viele sind, wie es sein sollten - es fehlen definitiv welche! Dies kann nur bedeuten, dass nicht alle Passagiere des Fluges ums Leben gekommen sind! Emma kann jedoch, dank ihrer sensitiven Empfindung, bestätigen, dass ihre Eltern unter den Geistern sind.



    Noch während die drei vor Ort sind, geschieht etwas Außergewöhnliches mit den Geistern. Die sonst nur starr stehenden Lichtsäulen beginnen plötzlich zu lächeln und lösen damit eine Kettenreaktion von Todesfällen aus, denn jeder der zu nah an einem lächelnden Geist ist, stirbt umgehend und kehrt als Geist wieder. Die Geister lächeln nicht unentwegt, doch immer wieder in regelmäßigen Abständen und zwar alle, sodass sich die Todesfälle unter den Menschen immer mehr häufen, denn die Geister sind überall und es werden nach wie vor mehr. Die drei vor Ort können sich in letzter Sekunde retten, doch sie wissen, dass das erst der Beginn einer erschreckenden Abwärtsspirale ist und dennoch bleibt die Frage bestehen - warum waren nicht alle Geister vor Ort. Was ist mit den Menschen geschehen, die nicht bei dem Flugzeugabsturz ums Leben kamen und schlimmer noch, war es überhaupt ein Flugzeugabsturz? Tyler will unbedingt herausfinden, was dort geschehen ist, denn seine Flavie war nicht als Geist vor Ort. Zusammen mit den beiden Mädchen macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit ...




    Das Lächeln der Toten! Der Plot des Buches wurde fantastisch und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir die Idee gefallen, dass die Geister der Toten wiederkehren (an sich nichts Neues), aber dass sie hier auch noch eine extreme Bedrohung für die Lebenden darstellen hat mich schlicht und einfach umgehauen. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Besonders gut hat mir die Figur des Tyler gefallen, der auf den ersten Blick alles andere als ein Sympathieträger ist, doch er hat irgendwas an sich, dass mein Herz von Beginn an für ihn schlugen ließ und ich hatte recht, denn dieser anfängliche raubeinige Mann entpuppt sich als liebender Mann, der niemals die Frau seines Herzens aufgegeben hat, auch wenn ein Leben mit ihr alles andere als leicht gewesen ist. Den Schreibstil empfand ich als spannend zu lesen, sodass sich abschließend sagen kann, dass mir das Buch schöne Lesestunden bereitet hat.


    4ratten