03 - Kapitel IX bis XI (Seite 124-173)

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  • Hier könnt ihr über Kapitel IX bis XI (Seite 124-173) schreiben.
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    LG, Dani


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  • Noch keiner da? :smile:


    So furchtbar der vorherige Abschnitt auch war, beginnt dieser Abschnitt ruhig und erholsam wird spannend und dann doch wieder unheimlich.
    Der Junge wird erstmal richtig schön umsorgt. Die Suppe in der Wanne war für mich da genau das richtige Beispiel. Ist auch eine tolle Idee, ich hatte das auch noch nie.


    "Schnippeln und Stopfen" hatte mich erstmal komplett verwirrt - was ist das? Die Auflösung fand ich dann super. Die Hempstocks haben's einfach drauf. Und hier kamen dann auch wieder die hellseherischen Fähigkeiten zum Ausdruck (sie wussten von der Badewannen-Aktion und dass die Eltern auf dem Weg sind).
    Es gab dann auch den Hinweis für mich, warum Lettie die ganzen Aufgaben übernimmt. S.156 sagt Ursula, dass Lettie die Einzige ist, die jemals die Grenzen des Bauernhofs überschritten hat. Also wollen Mutter und Großmutter nicht vom Bauernhof weg oder können es nicht.


    Das Experiment mit dem Ei werde ich später mal ausprobieren. Ich finde solche Ideen super :breitgrins: Und das ist etwas, was ich noch nicht kannte.


    Ursula finde ich schon sehr seltsam. Lettie sagt "... und jetzt versucht sie, allen zu geben, was sie wollen." Das hört sich ja einerseits toll an, aber was dabei rauskommt ist voll daneben. Sie macht es, um einen Ort zum Glücklichsein zu haben, habe ich das richtig verstanden? Hmm so richtig schlau werde ich aus ihr immer noch nicht.


    Das Ungeziefer ist wirklich unheimlich. Kein Wunder, dass Lettie sie noch weniger mag, als "Ursula". Die scheinen überhaupt nicht kontrollierbar zu sein. Ich bin gespannt wie es weiter geht.


    :popcorn:

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Das Aufeinandertreffen mit diesem fliegenden Ursuladings ist ja nochmal gut ausgegangen und der Erzähler wärmt sich nun schön in der Wanne der Hempstocks auf.


    Nun erfahren wir auch Ursulas richtigen Namen : Skarthach, die Hüterin. Und sie möchte der Familie alles gaben, was sie möchte um dort glücklich sein zu können. Und das soll es dann auch schon gewesen sein? Und warum versucht sie dann den Erzähler aus dem Weg zu räumen? Sieht sie in ihm eine so große Gefahr?


    Und dann taucht auch noch die Familie bei den Hempstocks auf, glücklicherweise konnten sie noch abgewimmelt werden.


    Ich bin gespannt, wie das ganze noch aufgelöst wird.


  • "Schnippeln und Stopfen" hatte mich erstmal komplett verwirrt - was ist das? Die Auflösung fand ich dann super. Die Hempstocks haben's einfach drauf. Und hier kamen dann auch wieder die hellseherischen Fähigkeiten zum Ausdruck (sie wussten von der Badewannen-Aktion und dass die Eltern auf dem Weg sind).


    Ja, das hat mich auch anfangs etwas verwirrt. Und Erklärung, dass die Dachse die Eltern gesehen haben, fand ich schon etwas putzig :breitgrins:


  • Und warum versucht sie dann den Erzähler aus dem Weg zu räumen? Sieht sie in ihm eine so große Gefahr?


    Ich denke schon, dass er für sie eine große Gefahr ist, denn sie kann ihn nicht kontrollieren.
    Warum hat sie eigentlich keinen Einfluss auf ihn? Weil er sie mitgebracht hat oder könnte es noch einen anderen Grund geben?

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.


  • Der Junge wird erstmal richtig schön umsorgt. Die Suppe in der Wanne war für mich da genau das richtige Beispiel.


    Wahrscheinlich hat er sowas noch nie erlebt, dieses Umsorgen ohne Vorwürfe, dass er sich in brenzlige Situationen gebracht hat.



    "Schnippeln und Stopfen" hatte mich erstmal komplett verwirrt - was ist das? Die Auflösung fand ich dann super. Die Hempstocks haben's einfach drauf. Und hier kamen dann auch wieder die hellseherischen Fähigkeiten zum Ausdruck (sie wussten von der Badewannen-Aktion und dass die Eltern auf dem Weg sind).


    Das habe ich auch erst nicht verstanden. Auf Englisch "Snip and stich", das sagte mir gar nichts (noch dazu war bzw. bin ich nicht sicher, ob ich immer alles richtig übersetze. Mit Übersinnlichem habe ich weder im wahren Leben noch in Büchern wenig zu tun :smile:). Die Erinnerung der Eltern auszulöschen, war sicher die beste Lösung.


    Die Bemerkung von Lettie im 10. Kapitel, dass Erwachsene innerlich Kind geblieben sind, gefällt mir. Wenn sie sich nur öfter mal auch so verhalten würden, wäre das Leben bestimmt fröhlicher. Lettie vergleicht allerdings mit ihrer Großmutter, an der gemessen einfach alle alterstechnisch Kind sein müssen.


    Bei dem Aufeinandertreffen mit Ursula fand ich es ziemlich gruselig, als sie den Jungen wie eine menschliche Spinne einhüllt, nur dass sie anstelle von Spinnfäden Stofffetzen benutzt. Es ist ein gegenseitiges Abtasten, aber noch kein Kampf. Im 11. Kapitel gibt Ursula dann sehr schnell auf. Ich hätte da eine härtere Auseinandersetzung erwartet. Ich bin nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe. Mal sehen, was ihr dazu noch schreibt.

  • Ich bin jetzt auch in diesem Abschnitt angekommen! :winken:


    Jetzt erfahren wir auch, dass es sehr wohl männliche Hempstocks gibt, nur sind die anscheinend nicht so sesshaft wie die Damen, sondern ziehen in der Weltgeschichte herum. Und die Hempstocks bestehen darauf, dass sie keine Hexen sind...


    Beim Showdown mit Ursula wirds dann wieder gruselig, vor allem, weil auch Lettie nun Angst zu haben scheint. Besonders schrecklich fand ich die Beschreibung, was Ursula Lettie androht mit ihr anzustellen... :entsetzt: Sie von außen nach innen zu drehen, so dass sich ihre Organe draußen befinden und ihre Augen für immer ins Dunkle starren. :entsetzt:



    Bei dem Aufeinandertreffen mit Ursula fand ich es ziemlich gruselig, als sie den Jungen wie eine menschliche Spinne einhüllt, nur dass sie anstelle von Spinnfäden Stofffetzen benutzt. Es ist ein gegenseitiges Abtasten, aber noch kein Kampf. Im 11. Kapitel gibt Ursula dann sehr schnell auf. Ich hätte da eine härtere Auseinandersetzung erwartet. Ich bin nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe. Mal sehen, was ihr dazu noch schreibt.


    Naja, sie scheint eben ganz genau zu wissen, dass sie gegen die Varmints keine Chance hat. Deswegen ist Ursula auch auf einmal so verängstigt. Und dann endet das Kapitel ja mit einem riesen Cliffhanger. Irgendetwas ist ja in dem Jungen zurückgeblieben, das Ende vom Portal oder so ähnlich und jetzt sind die Viecher hinter ihm her...


    Es ist schon seltsam. Der Junge hasst Ursula verständlicherweise geradezu und sieht nur Böses in ihr. Lettie dagegen scheint auch Gutes in ihr zu sehen (sie will den Menschen nur das geben, was sie wollen und versucht glücklich zu sein, etc.). Ich glaube so ganz hat Lettie auch noch nicht verstanden, was Ursula wirklich mit dem Jungen will oder wollte.

    "If one cannot enjoy reading a book over and over again, there is no use in reading it at all." - Oscar Wilde - :lesewetter:

  • Nach zwei Tagen Überdosis Familie hatte ich heute endlich wieder Zeit mich diesem zauberhaften Buch zu widmen. Immer mehr habe ich den Eindruck, dass es ein Märchen für Erwachsene ist.


    Die Hempstockmädels sind ja schon sehr cool. Unser Erzähler darf sich von innen durch Suppe und von außen durch ein heißes Wannenbad wärmen. Also ich habe in der Wanne auch noch nie etwas gegessen.


    Witzig fand ich den Kommentar zu dem Hempstockmännern, denn die hatte ich bereits vermisst.


    Das Erzählte ist doch schon recht unheimlich, egal ob es nun das Schnibbeln und Stopfen von Ereignissen ist, das Entfernen von Wurmlöchern oder das Zerstören der ehemaligen Ursula. Ein wenig Gänsehaut hatte ich ja bei diesen Stoffstreifen, die von der Decke baumeln und unseren Erzähler verletzt haben.


    Das mit der Nachttopfnutzung ist mir auch noch ein Begirff durch meine Großeltern. Meine Großmutter väterlicherseits hatte bis zu ihrem Tod nur ein Plumpsklo und im Winter sind wir des Nächtens dann natürlich nicht raus, wenn wir mal mussten. Nun ja und meine andere Oma hatte jahrelang die Toilette auf dem Flur und zwar eine Etage tiefer als die Wohnung war, da wurde dann auch mal auf den Nachttopf zurückgegriffen. Heute kann ich mir gar nicht vorstellen wie die Leute das früher gemacht haben, vor allem weil sich die Toilette mit den Nachbarn geteilt wurde und die Familie meiner Mutter allein schon aus 9 Personen bestand.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • "Schnippeln und Stopfen" hatte mich erstmal komplett verwirrt - was ist das? Die Auflösung fand ich dann super. Die Hempstocks haben's einfach drauf. Und hier kamen dann auch wieder die hellseherischen Fähigkeiten zum Ausdruck (sie wussten von der Badewannen-Aktion und dass die Eltern auf dem Weg sind).


    Mir ging es wie dir, dass ich es auch erst nicht verstanden habe. Ich hatte mehr an ausstopfen gedacht. :redface:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Es ist schon seltsam. Der Junge hasst Ursula verständlicherweise geradezu und sieht nur Böses in ihr. Lettie dagegen scheint auch Gutes in ihr zu sehen (sie will den Menschen nur das geben, was sie wollen und versucht glücklich zu sein, etc.). Ich glaube so ganz hat Lettie auch noch nicht verstanden, was Ursula wirklich mit dem Jungen will oder wollte.


    Ursula hat den Jungen nur als Wirt benutzt hat, um in eine andere Welt zu kommen (so habe ich das verstanden). Ich hatte schon den Eindruck, dass Lettie das weiß. Ich finde es sehr sympathisch, dass Lettie immer noch Gutes in Ursula sehen kann. Sie sieht Ursula als gesamtes Wesen und nicht nur das Schlechte, was daraus folgt. Sie schadet anderen, aber eigentlich war das ja nicht ihr Ziel. Sie wollte eben einfach nur glücklich sein.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • In diesen 3 Kapiteln geht's wieder aufwärts - mithilfe der 3 Hempstock-Frauen stellt sich unser Protagonist seinen Ängsten und bekämpft im X. und XI. mit Letties Hilfe Ursula, das "Monster".


    Als sehr erholsam hat anscheinend auch jeder von Euch den Übergang vom VIII. zum IX. Kapitel empfunden. Bezeichnend finde ich, dass es mit der "Pflege" eines (Herd)Feuers beginnt, dem Inbegriff der Geborgenheit..
    Sehr schön und bezeichnend fand ich diesen Absatz (falls Ihr noch ein paar englische Zitate verkraftet, aber gerade hier findet sich wieder mal eine mMn wunderschöne Wortschöpfung.. ;) :(
    " I felt safe. It was as if the essence of grandmotherliness had been condensed into that one place, that one time. "
    (Wie haben sie das übersetzt - "Großmütterlichkeit"? Klingt iwie.. sperriger.. oder gibt's was besseres?)


    Was mir schon seit dem 1. Kapitel immer wieder auffällt, sind die herrlich sinnlichen ausführlichen Beschreibungen der Mahlzeiten bei den Hempstocks - und ich glaube, nur da, oder ("I was disappointed in boiled carrots for the rest of my childhood")? Eben genau so, wie einem Essen aus der Kindheit im Nachhinein als Erwachsenem in Erinnerung ist: Total unabgelenkte Geschmackserlebnisse, und vielleicht auch noch nachträglich verklärt?! Und vielleicht auch ein Sinnbild für die Geborgenheit, die die Ich-Figur (Gaiman beschreibt sie iwo als "me-ish..) bei den Hempstocks empfindet - Mahlzeiten sind wohl ein Ursymbol dafür.


    Ein paar mehr Hinweise auf Geheimnisvolles bei den Hempstocks.. :


    "Just complicates things, playing with time..." / Das oben schon von anderen erwähnte "Snip and cut"


    Interessant für mich auch das Detail, dass der Junge das Erlebnis mit dem Vater und der Badewanne nicht ausschneiden will:
    "I want to remember. Because it happened to me. And I'm still me."
    Wahnsinnig "weise", oder? :)


    (.. und wir befassen uns wieder mal ein wenig mit dem "Wurmloch"..)


    Ein permanenter Vollmond auf der Rückseite des Hauses - weil es Granny so gefällt.


    Obwohl die Gefahr nicht gebannt ist - mit Unterstützung ist der Blick auf die Welt doch gleich viel optimistischer, obwohl sich objektiv erst mal noch gar nichts geändert hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()


  • " I felt safe. It was as if the essence of grandmotherliness had been condensed into that one place, that one time. "
    (Wie haben sie das übersetzt - "Großmütterlichkeit"? Klingt iwie.. sperriger.. oder gibt's was besseres?)


    In der deutschen Ausgabe steht: "Hier fühlte ich mich wohl. Es war, als hätte sich das, was eine Großmutter ausmachte, in diesem Haus verdichtet, in diesem Augenblick."
    Ich bin mit der Übersetzung bisher mehr als zufrieden. Ich hatte noch nie das Gefühl, dass irgendetwas gestelzt übersetzt wurde.



    Ein paar mehr Hinweise auf Geheimnisvolles bei den Hempstocks.. :
    "Just complicates things, playing with time..." / Das oben schon von anderen erwähnte "Snip and cut"


    Das finde ich im ganzen Buch so toll, dass solche magischen Elemente oft ganz nebenbei eingeflochten werden. Als wäre es eben ganz normal.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Kapitel 9


    Wie herzlich die Hempstocks den Kleinen aufgenommen haben und ihm gar nicht genug Gutes tun konnten, fand ich so richtig herzerwärmend :herz: Aber erneut wird klar, dass das nicht einfach drei nette Ladies verschiedener Generationen sind, denn sie überlegen laut, ob sie den Jungen vielleicht in irgendwas verwandeln könnten, da derzeit ja nicht mal seinen Eltern zu trauen ist.


    Das "snip and cut", wie es im Original heißt, war dann aber eine noch genialere Lösung, wow! Einfach ein Stückchen Realität herausschneiden und durch etwas anderes ersetzen, so selbstverständlich, wie andere Omis kniffelige Näh- und Strickarbeiten machen. (Aber ... in den falschen Händen könnte eine solche Fähigkeit auch ganz schön gefährlich sein!) Toll fand ich, dass der Junge entscheiden durfte, ob er die Erinnerungen behalten oder löschen will, und ich war beeindruckt, dass er sich fürs Behalten entscheidet.


    Die vielen kleinen Details finde ich auch ganz wundervoll, so wie den Mond, der auf dieser Seite des Hauses immer voll ist, weil Oma das so mag :herz:


    In Kapitel 10 musste ich über die schreienden Alraunen schmunzeln. Ich hatte ganz vergessen, dass man ihnen generell eine schrille Stimme nachsagt und das keine Erfindung von J. K. Rowling ist ;)


    Letties besonnene Art gefällt mir immer besser. Sie geht ganz systematisch vor bei ihrem Versuch, Ursula wieder dorthin zu schicken, wo sie hergekommen ist, und sie gibt sich nicht einem Gefühl wie Hass hin, sondern sieht Ursulas Wesen ganz pragmatisch und sachlich - "sie ist, wie sie ist, und tut, was sie tun muss". Kein schlechter Ansatz, sich nicht von heftigen Emotionen die Sicht vernebeln zu lassen. Und ganz bestimmt nicht der eines elfjährigen Mädchens.


    Eine Frage noch: die Schwester spielt im Original auf dem Klavier ein Stück namens "Chopsticks". Ist das im Deutschen vielleicht der Flohwalzer?


    Kapitel 11


    Ursula dürften wir jetzt los sein - ein unschönes Ende - aber diese Vögel finde ich mindestens genauso unheimlich :entsetzt: Und Lettie schickt den Jungen sicher nicht unabsichtlich in den Schutz des Feenrings.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()


  • Auf Englisch "Snip and stich", das sagte mir gar nichts (noch dazu war bzw. bin ich nicht sicher, ob ich immer alles richtig übersetze. Mit Übersinnlichem habe ich weder im wahren Leben noch in Büchern wenig zu tun :smile:).


    Ich glaube, "snip and stitch" ist eine Erfindung des Autors. "Snip" = schneiden, schnippeln, "stitch" = nähen, sticheln, flicken.



    Was mir schon seit dem 1. Kapitel immer wieder auffällt, sind die herrlich sinnlichen ausführlichen Beschreibungen der Mahlzeiten bei den Hempstocks - und ich glaube, nur da, oder ("I was disappointed in boiled carrots for the rest of my childhood")? Eben genau so, wie einem Essen aus der Kindheit im Nachhinein als Erwachsenem in Erinnerung ist: Total unabgelenkte Geschmackserlebnisse, und vielleicht auch noch nachträglich verklärt?! Und vielleicht auch ein Sinnbild für die Geborgenheit, die die Ich-Figur (Gaiman beschreibt sie iwo als "me-ish..) bei den Hempstocks empfindet - Mahlzeiten sind wohl ein Ursymbol dafür.


    Kann gut sein. Ich fand auch das mit den Erbsen so nett. "Peas baffled me. I could not understand why grown-ups would take things that tasted so good when they were freshly-picked and raw, and then put them in tin cans, and make them revolting." :breitgrins:


    Jetzt, wo Du es Wurmloch genannt hast, Alice, fällt mir noch was auf - die Wurmlöcher in der Physik. Das sind doch auch sozusagen Portale in andere Dimensionen. Ob das ein Zufall ist?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Kapitel 9
    Wie herzlich die Hempstocks den Kleinen aufgenommen haben und ihm gar nicht genug Gutes tun konnten, fand ich so richtig herzerwärmend :herz:


    Das fand ich auch ganz besonders schön. Gerade nach den Szenen zuvor, fand ich es auch als Leserin sehr angenehm, dass hier doch noch etwas "heile Welt" ins Spiel kommt. :breitgrins:
    Aber dann wird es wieder sehr mysteriös. Das Schnippeln und Stopfen fand ich auch sehr cool, auch wenn ich erst nicht glauben wollte, dass es funkioniert. Dass er sich fürs Behalten der Erinnerung entschieden hat, war mal wieder eine sehr reife Entscheidung für sein Alter.


    Übrigens fand ich die Szene, in der Ursula den Erzähler mit den Stofffetzen einhüllt wieder sehr fies. :entsetzt:

    ~ The world is quiet here ~

  • Wie die Familie Hemstock dem Jungen hilft ist richtig schön. Voller Wärme und Zuneigung... mir wurde dabei richtig warm ums Herz.
    Und die Sache mit den Stofffetzen fand ich auch eine coole Idee. Das was einem nicht gefällt wird rausgeschnitten, sehr cool. Wenn mman das mal könnte :P

    Zitat von Gestern von Valentine um 19:40

    Einfach ein Stückchen Realität herausschneiden und durch etwas anderes ersetzen, so selbstverständlich, wie andere Omis kniffelige Näh- und Strickarbeiten machen. (Aber ... in den falschen Händen könnte eine solche Fähigkeit auch ganz schön gefährlich sein!)


    Das stimmt, das könnte tatsächlich nach hinten losgehen. Gut dass die lieben Hemstocks das können :)


    Und Letti ist wirklich großartig, sie bleibt ganz cool und will Ursula auf ihre Art und Weise klein kriegen. Das macht sie wirklich ganz geschickt.
    Wirklich fabelhaft diese Familie Hemstock, was Letti einkauft, damit Ursula nicht entkommt, sie hören was die Dachse gesehen haben und dann auch noch dieses coole Zahnpulver :klatschen:


    Beim Lesen dieses Abschnittes ist mir noch aufgefallen, wie selbstverständlich es für mich geworden ist, dass sie den Teich Ozean nennen. Es ist ein Ozean, ganz klar :breitgrins:


    Zitat von Valentine<br>« am: Gestern um 19:56:05


    Jetzt, wo Du es Wurmloch genannt hast, Alice, fällt mir noch was auf - die Wurmlöcher in der Physik. Das sind doch auch sozusagen Portale in andere Dimensionen. Ob das ein Zufall ist?


    Stimmt! Wurmlöcher sind noch Zeitreiseportale. Das ist ja dann mal wirklich eine fantastische Verbildlichung. Das ist ja witzig, wäre ich gar nicht drauf gekommen, aber ihr habt Recht :smile:


  • Wie die Familie Hemstock dem Jungen hilft ist richtig schön. Voller Wärme und Zuneigung... mir wurde dabei richtig warm ums Herz.
    Und die Sache mit den Stofffetzen fand ich auch eine coole Idee. Das was einem nicht gefällt wird rausgeschnitten, sehr cool. Wenn mman das mal könnte :P


    Ja die Hemstocks sind echt toll. Ihre Liebenswürdigkeit hat mich auch mit Wärme durchströmt.


    Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass es schon cool wäre schlechte Erlebnisse durch das Schnibbeln los zu werden, aber gerade so etwas macht uns doch zu den Menschen, die wir sind, oder?

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Ja die Hemstocks sind echt toll. Ihre Liebenswürdigkeit hat mich auch mit Wärme durchströmt.


    Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass es schon cool wäre schlechte Erlebnisse durch das Schnibbeln los zu werden, aber gerade so etwas macht uns doch zu den Menschen, die wir sind, oder?


    Da hast du natürlich recht. Es hat schon seinen Grund warum soetwas nicht geht. Und Fehler oder schlechte Erfahrungen gehören eben dazu, dadurch lernt man ja schließlich auch.


  • Als sehr erholsam hat anscheinend auch jeder von Euch den Übergang vom VIII. zum IX. Kapitel empfunden.



    Das fand ich auch ganz besonders schön. Gerade nach den Szenen zuvor, fand ich es auch als Leserin sehr angenehm, dass hier doch noch etwas "heile Welt" ins Spiel kommt. :breitgrins:


    Hier ging es mir wie euch, ich fand dieses Kapitel sehr erholsam und fühlte mich auch selbst gleich ganz behütet und warm :smile:.
    "Snip and stich" fand ich toll, vor allem aber auch die Diskussion, wie man nun die Eltern dazu bringen könnte, den Jungen auf der Farm zu lassen. So ganz nebenbei wird darüber diskutiert, ob man mit der Zeit herumspielen oder den Jungen verwandeln soll. Snip and stich ist anscheinend das Beste für diese Situation, aber wohl nur Granny kann das gut genug, ohne die Ränder fransig werden zu lassen. Tolle Ideen hat Herr Gaiman!


    Die Hungervögel, die Lettie herbeiruft um Ursula Monkton endgültig den Garaus zu machen, sind ja noch gruseliger als Ursula Monkton selbst- und anscheinend noch schlechter zu kontrollieren. Einmal herbeigerufen, sind sie wohl eine noch größere Gefahr, und darauf war Lettie anscheinend selbst nicht vorbereitet. Hoffentlich hört der Junge auf Lettie und verlässt den Feenring nicht!

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen


  • .. die Wurmlöcher in der Physik. Das sind doch auch sozusagen Portale in andere Dimensionen. Ob das ein Zufall ist?


    Ein nettes Detail, fand ich auch. Und sicher nicht nur "Zufall". Irgendwo im X. Kapitel sagt Ursula:
    "It (the path) is in him. It is not a tunnel. Not any longer. It does not end. I fastened the path inside him too well when I made it and the last of it is still inside him. ..." Yeah - ein "Wurmloch".


    In diesem Abschnitt wird besonders oft auf das (mMn..) konkrete "Hauptthema" des Buches eingegangen, nämlich das des (scheinbaren?) Dualismus Kind-Erwachsener. Da gibt's einige sehr schöne Stellen, wie ich finde:


    " Nobody actually looks like what they really are on the inside. "


    " Grown-ups and monsters aren't scared of things. "


    " Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. The truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world. ... Except for Granny, of course. "


    " Adults should not weep, I knew. They did not have mothers who would comfort them. "


    Dass Lettie eine ganz bestimmte Rolle für den Jungen spielt, dass sie essentiell wichtig für ihn ist, indem sie ihm "hilft, es selbst zu tun/damit fertig zu werden", sein "Anker" ist (so verstehe ich es jedenfalls?!), ist ihm auch selbst klar:
    " I would have trusted her to the gates of hell and back. "


    Und zur "Leseweise" (teilweise weiter vorne, z.B. zu Abschnitt 2, diskutiert):
    Ja, beim Lesen tauche ich auch (wie z.B. von SABO beschrieben) erst mal ganz in die Geschiochte ein und "nehme sie so an" - aber bei einer beeindruckenden Geschichte, an die man also halt hinterher auch weiter denkt, kommt eben dann die 2. Ebene hinzu; bei einer Leserunde/Diskussion wie hier ist das wohl fast unvermeidlich - und auch sehr interessant, finde ich.


    Für mich ist es so, dass die genauere Betrachtung einer Sache mit einem gewissen.. "Zauber" ihr diesen nicht nehmen kann - wenn er echt ist. Ja, und mir gefällt das Buch auch. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()