02 - Kapitel V bis VIII (Seite 67-123)

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 8.256 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pankratz.


  • Bei der Beschreibung der Warzen-"OP" musste ich für mich den Kopf schütteln. Mir wurden auch schon Warzen rausgeschnitten, daher kann ich mir nicht vorstellen, dass sich ein Siebenjähriger da selbst mit dem Messer zu Leibe rückt, egal wie tough er ist.


    Wenn das Ding nicht allzu tief sitzt, kann ich mir das schon vorstellen. Ich habe an sowas immer ziemlich unbarmherzig rumgepult, weil ich es so eklig fand und es unbedingt loswerden wollte. Da ist auch mal Blut geflossen.


    Zitat

    Das kenne ich aus einem Buch von Enid Blyton. Dort hieß der Junge Dickie. Die Jungs ticken eben irgendwie alle gleich :zwinker:.


    War das nicht die "Geheimnis um ..."-Serie mit dem grantigen Dorfpolizisten? :breitgrins:


    Cookie: danke für den Link, den werde ich mir nachher in Ruhe zu Gemüte führen. Gaiman mag ich auch abseits seiner Bücher, soweit ich ihn kenne. Seine Neujahrswünsche vor 2-3 Jahren waren genial.


    Zum Thema Kindheit mag ich auch diesen Text von Erich Kästner unheimlich gerne. Auch so einer, der im Herzen immer ein Junge geblieben ist.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Cookie:
    Danke für den Link zu dem schönen Interview. Ich habe richtig Gänsehaut bekommen. Normalerweise weiß ich wer das Buch geschrieben hat und kenne (falls es im Buch ist) auch das Gesicht des Autors, aber in so einem Interview wird einem der Schreiber doch noch viel sympathischer. Ich sollte mir vielleicht öfter mal Hintergrundinfos zu den Autoren holen.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Ich nochmal :redface:



    Dieses ohnmächtige Ausgeliefertsein habe ich auch ganz stark mitempfunden, erst bei der Badewannensache mit dem Vater und dann ganz besonders Ursulas Willkür gegenüber.


    Das war wirklich schlimm. Da kam er mir wieder so richtig allein gelassen vor. Ursula kann machen was sie will und er kann von niemandem Hilfe erwarten.



    Schön fand ich hier, dass Gaiman schreibt, dass die Dachrinnen und Fallrohre damals noch deutlich stabiler waren als heute. Wir haben zwar keine aus Plastik, aber dran langhangeln würde ich mich deswegen trotzdem nicht, mal unabhängig davon, dass ich dafür viel zu ungeschickt bin...


    Normalerweise wäre ich auch über diese Dachrinnen-Aktion gestolpert und hätte mir gedacht: So ein Quatsch, geht nicht, das fällt ja ab. Dadurch, dass die Stabilität aber so direkt angesprochen wurde, war's wieder ok. Gaiman ist super, der denkt an alles :breitgrins:



    Lettie taucht im richtigen Moment auf und rettet den Jungen aus der brenzligen Situation. Welche Rolle spielt sie wohl in der Geschichte? Kennt sie Ursula von früher? Sie scheint auf jeden Fall zu wissen, wie sie gegen diese Frau vorgehen muss, hat also gewisse Kenntnisse. Wie alt mag Lettie tatsächlich sein? Steckt sie im Körper einer Elfjährigen, um dem Jungen die Angst vor dem Kontakt zu ihr zu nehmen? Denn bei einer Erwachsenen hätte der Kleine sicher mehr Hemmungen gehabt. Dann wäre interessant zu wissen, warum sie sich mit ihm auf eine Ebene begibt. Irgendwas muss dahinter stecken.


    Puh Deine Fragen bringen mich gleich mit ins Grübeln. Ich glaube, sie kennt Ursula nicht, aber sicherlich ähnliche Wesen.
    Ist Lettie nur elf, um dem Jungen näher zu sein?... Dann würde mich ja interessieren wie sie normalerweise aussieht. Andererseits haben wir ja bei den Hempstocks Oma, Mama und Kind.
    Warum kümmert sich das Kind (also Lettie) um das Monster und nicht z.B. die erfahrene Großmutter? Also hat es vielleicht doch etwas mit dem Jungen zu tun?

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.


  • Ist Lettie nur elf, um dem Jungen näher zu sein?... Dann würde mich ja interessieren wie sie normalerweise aussieht. Andererseits haben wir ja bei den Hempstocks Oma, Mama und Kind.
    Warum kümmert sich das Kind (also Lettie) um das Monster und nicht z.B. die erfahrene Großmutter? Also hat es vielleicht doch etwas mit dem Jungen zu tun?


    Lettie muss älter sein als 11. Es wurde ja von dem Jungen selbst schon angezweifelt, dass sie wirklich so jung ist. Sie erscheint auch viel reifer als eine Elfjährige, zumindest angesichts der mysteriösen Ereignisse mit Ursula. Deshalb gehe ich davon aus, dass auch die anderen Frauen der Familie andere Identitäten haben. Sie haben sich Lettie angepasst, um nicht aufzufallen.

  • Da haber ich gestern noch behauptet, daß Buch würde mich nicht so sehr an Steven King erinnern und jetzt muss ich meine Meinung dazu absolut revidieren. Wau...und ich Doof habe es auch noch gestern Nacht um halb zwölf alleine im Bett gelesen. Also mich hat es definitiv gegruselt und ich hätte mein Bett nicht verlassen wollen.
    Wie schrecklich isoliert muß sich der Junge fühlen? Die Szene im Badezimmer fand ich ganz ganz schrecklich. Aber ich glaube, daß es nicht wirklich sein Vater war der ihn so gequält hat, sondern das "das Ding" übernommen hatte. Ich frage mich nur, warum muss der Junge verschwinden. Es wirkt ja so, als wenn er ihr oder ihm noch gefährlich werden könnte. Und warum hat er sich ausgerechnet in dem Haus breit gemacht und geniest nicht erst einmal die große weiter Welt?


    Auf alle Fälle finde ich das Buch absolut fesselnt, aber auch grausam und erschreckend.


  • Ich hab jetzt Kapitel 5 gelesen und mich schüttelt es nur noch. Das ist ja so obereklig!


    Bei der Warze musste ich an eine Story von meinem Schwiegervater denken. Meistens beim Essen erzählte er immer, wie er sich mal mit Zahnseide einen Zahn gezogen bzw. rausgeschnitten hat.
    Habt ihr auch Verwandte/Bekannte die sich so malträtieren? :entsetzt: Oder mal selbst "operiert" (und ich meine jetzt nicht nur eine Zecke zu ziehen :zwinker: )


    Etwas Lebendes aus dem eigenen Körper ziehen ist nochmal eine Kategorie schlimmer... Oje ich glaub mir wird schlecht...


    Da bin ich recht abgestumpft, ich lebe in einem Haushalt wo schon seit mehreren Generationen irgendjemand im medizinischen Bereich arbeitet und da wird teilweise beim Essen über diverse Themen gesprochen :zwinker:.



    Ich hab gestern Abend den "2. Abschnitt" gelesen und er hat mich (trotz meines doch einigermaßen "abgebrühten" Lesealters) richtig mitgenommen - vielleicht besonders heftig so vor dem Einschlafen..? Von Kapitel V bis VIII nach dem Prinzip der Steigerung - und das auf beiden Ebenen, eben durchaus und gerade auch auf der "realen".


    Da kann ich Dir nur zustimmen. Vor allem hatte ich mit so einer Wendung überhaupt nicht gerechnet. Der Autor spielt schon deutlich mit den Ängsten seiner Leser.



    " I liked myths. They weren't adult stories and they weren't children's stories. They were better than that. They just were. "


    :klatschen:



    Hui, hier geht es ja ganz schön zur Sache, ich bin noch richtig mitgenommen. Ich hatte mich mit ein paar Weihnachtssüßigkeiten zum Lesen hingesetzt und das war ein großer Fehler ... die Szene mit dem Fuß und dem Wurm! :kotz:
    Und dann denkt man, dass das Schlimmste überstanden ist, und dann lernen wir Ursula Monkton kennen. Was für ein Albtraum das sein muss, so eine Person im Haus zu haben. Das ist für mich so die schlimmste Vorstellung, dass das eigene Zuhause so "unterwandert" wird und man selbst dort nicht mehr sicher ist. Furchtbar. Mich schüttelt's richtig...


    Das Schlimmst was ich daran finde ist, daß der Junge überhaupt keine Chance gegen sie hat. Ich mag so etwas ja überhaupt nicht, wenn jemand gequält wird und der Quäler mit seiner Sache unbeschadet durchkommt und der Gequälte nacher noch zur Rechenschaft gezogen wird. Gut, daß ist in vielen Märchen so, aber mich nimmt das beim Lesen immer unglaublich mit und ich mag es auch nicht. Wobei es hier natürlich zur Geschichte passt um zu zeigen, was für eine schrecklich grausame Person oder Ding Ursula ist.



    Was für ein reizender Neuzugang, diese Ursula. Wickelt den Rest der Familie um den Finger, allen voran die kleine Schwester, die tun und lassen darf, was sie möchte, schmeißt sich dem Vater an den Hals und behandelt den Jungen dafür wie den letzten Dreck. Unheimlich, wie sie ihm immer einen Schritt voraus ist. Ich habe teils sogar das Gefühl, dass sie ihn hinterlistig irgendwie dazu bringt, etwas Unerlaubtes zu tun, um ihn dann dafür bestrafen zu können. Und was heißt das bitte, dass sie "in ihm" war? Kann sie Gedanken lesen?


    Mich wundert es, daß sie es nicht mit dem Jungen macht dieses um den Finger wickeln. Tut sie es nicht, weils einfach gerne quält, oder hat sie vielleicht nicht wirklich Macht über ihn. Sie quält ihn zwar psychisch aber in seine Sinne kann sie doch nicht eingreifen, so wie sie es scheinbar mit ihrer restlichen Familie tut.
    Was mich i.ü. wundert, wenn die Mutter Apothekerin ist und der Vater auch arbeitet. Warum geht es der Familie dann finanziell so schlecht?
    Das "In ihm" denke ich bezieht sich darauf, daß sie der Wurm war und der war ja leider wirklich in ihm drin....



    Ursula trägt nur grau und rosa, hat also die Farbe wie der Wurm, da war mir gleich klar, dass mit ihr etwas nicht stimmen kann.


    Wau, jetzt wo Du es sagst. Das ist mir überhaupt nicht so aufgefallen. Da werde ich später noch einmal nachlesen.




    Bereits als Ursula ins Haus einzieht, hatte ich ja schon die Vermutung, dass sie ein Verhältnis mit dem Vater anfangen wird, was wir ja dann auch bestätigt bekommen.


    Mir fehlt, wenn ich ehrlich bin im Augenblick noch etwas ihre Motivation. Tut sie dies Alles einfach nur aus Niedertracht, oder weil ihr das Alles soviel Spaß macht. Oder hat es doch noch einen tiefern Sinn?




    Schlimm fand ich die Szene im Badezimmer. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich finde dann schlagen weniger schlimm (auch wenn das auch schon schlimm ist) als das mit dem ins eiskalte Wasser tauchen. Als Kind würde ich danach nie wieder in diese Badewanne gehen. Stand der Vater hier unter Ursulas Einfluss? Ich hätte ihn jedenfalls nie so eingeschätzt, dass er zu so etwas fähig ist.


    Es kommt immer auf den Grad des Schlagens an. Wenn es "nur" ein Klaps ist oder eine Ohrfeige, dann ist das definitiv schlimmer. Aber wenn es Schläge sind, bei denen man quasi auch um sein Leben fürchtet, dann finde ich Beides recht ähnlich.
    Die Szene fand ich unglaublich beklemmend. Ich bin gespannt, was passiert, wenn Ursula am Ende besiegt wird. Wie werden sich die Eltern ihrem Sohn gegenüber verhalten?



    Ja die Szene mit dem Schlüssel war schon herzig. Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich das wohl eher mal in einem Film gesehen habe als in einem Buch gelesen zu haben, es fragt sich nur welcher Film das war. :rollen: Ansonsten sind unsere Türschlitze daheim nicht so groß, dass man den Türschlüssel unter der Tür durchziehen könnte, schade eigentlich... :breitgrins:


    Als Kind habe ich das damals in unserem Badezimmer ausprobiert und es hat tatsächlich geklappt.

  • Weiterhin eine total abgefahrene Geschichte. Ich rätsele ja immer noch, ob das alles wirklich passiert ist. Man könnte es ja auch so deuten, dass der Junge in der neuen Kinderfrau eine Bedrohung gesehen hat (gerade wenn der Vater sie anziehend findet) und sie dann für ihn ein Monster war!


    Das Ding mit dem Wurm war großartig! Kinder sind teilweise echt hartgesotten.
    Ich habe als Kind auch mal probiert, mir eine Warze aus der Fußsohle zu schneiden, weil mir das peinlich war und ich damit nicht zu meinen Eltern gehen wollte. Hat dann damit geendet, dass ich nicht mehr auftreten konnte und es natürlich doch aufgefallen ist, dann wurde das Ding vom Arzt entfernt :breitgrins:


    Ursula Monkton ist ein echter Alptraum! Wie sie sich da in der Familie breitmacht und alle himmeln sie an, außer dem Jungen, der durchschaut, was sie ist. Aber keiner glaubt ihm und Ursula ist so mächtig, er hat keine Chance. Und mit jedem Versuch, den anderen die Augen zu öffnen, wird es noch schlimmer, da seine Anschuldigungen natürlich völlig irre klingen und so den Keil zwischen ihm und seiner Familie immer tiefer hineintreiben!
    Was hab ich mit ihm mitgefiebert, als ihm nachts endlich die Flucht gelingt! Aber auch da holt Ursula Monkton ihn ein und Lettie kommt gerade noch rechtzeitig. Sie finde ich ja sehr spannend, noch ist sie für mich irgendwie nicht richtig greifbar, aber zumindest auf ihrem Land kann sie es mit Monstern anscheinend gut aufnehmen!

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Die Szene mit der Regenrinne fand ich ganz schön lustig. Ich hatte das Gefühl, dass Gaiman diese kleine erweiterte Erklärung über die heutige Instabilität von Regenrinnen nur hinzugefügt hat, damit man das nicht selber mal ausprobiert und dann einkracht. :breitgrins:


    Auch gefiel mir dieser kleine Einschub über verschiedene Bestrafungsmethoden. Naja, meine Meinung ist hierzu, dass nur jemand Gaimans Meinung haben kann, der NIE von seinen Eltern geschlagen oder verprügelt wurde. Ansonsten hat man da sicherlich eine andere Meinung. Denn erstens kann man da sehr wohl auch um sein Leben fürchten und trägt Blessuren davon und zweitens kann man währenddessen sehr wohl auch noch sehr massiv angeschrien werden.


    Bei seiner Flucht durch die Nacht und durch Gewitter und Regen muss ich sagen, dass ich mich auch ganz schön gegruselt habe. Vor allem, als Ursula ihn dann einholt und da über ihm in der Luft flatterte, da hab ich mir schon ein bisschen ins Hemd gemacht. Ich find es ja auch ziemlich herzzerreißend, wie der Junge sich selbst ja ständig als Angsthasen bezeichnet und dabei die ganze Zeit total mutig ist!!! Ich wäre gestorben vor Angst! :entsetzt:


    Interessant war auch, was Ursula über das "Forever" sagt. Anscheinend war sie im Forever wirklich nur ein kleiner Wurm und sah dann ihre Chance, in der "richtigen Welt" zu mehr Macht zu kommen, denn Menschen lassen sich anscheinend leichter beherrschen, als andere magische Wesen.

    "If one cannot enjoy reading a book over and over again, there is no use in reading it at all." - Oscar Wilde - :lesewetter:


  • Die Szene mit der Regenrinne fand ich ganz schön lustig. Ich hatte das Gefühl, dass Gaiman diese kleine erweiterte Erklärung über die heutige Instabilität von Regenrinnen nur hinzugefügt hat, damit man das nicht selber mal ausprobiert und dann einkracht. :breitgrins:


    So kann man das natürlich auch interpretieren. :lachen:

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Hallo Ihr Lieben,


    puh, mit hat es in diesem Abschnitt auch ganz schön gegruselt und ich habe ganz schön mit dem Erzähler mitgefiebert und gehofft, dass er es irgendwie schafft doch noch zu Lettie zu kommen. So ganz sicher war ich mir ja die ganze Zeit nicht. :entsetzt:


    Wenn das Ding nicht allzu tief sitzt, kann ich mir das schon vorstellen. Ich habe an sowas immer ziemlich unbarmherzig rumgepult, weil ich es so eklig fand und es unbedingt loswerden wollte. Da ist auch mal Blut geflossen.


    Doch vorstellen, kann ich mir das schon, aber ich fand diese "Wurm-OP" auch ganz schön heftig. Jedoch konnte ich auch gut nachvollziehen, dass er das "Ding" aus seinem Fuß loswerden möchte und war mit ihm gemeinsam erleichtert, als er es den Abfluss hinab spülen konnte. Als dann am nächsten Tag die neue Haushälterin angekündigt wird, hatte ich gleich die Vermutung, dass das irgendwas mit diesem "Ding" und damit zu tun hat, dass er Lettie's Hand losgelassen hat.


    Ein Teil davon ist ja anscheinend auch in ihm zurück geblieben und deswegen kann Ursula Monkton dann wohl auch in seinem Kopf herum spuken und weiß genau, was er denkt und was er vorhat. Ich fand es super von ihm, dass er das so schnell durchblickt und bei seiner Flucht dann die ganze Zeit versucht an etwas anderes zu denken.



    Ursula Monkton ist ein echter Alptraum! Wie sie sich da in der Familie breitmacht und alle himmeln sie an, außer dem Jungen, der durchschaut, was sie ist. Aber keiner glaubt ihm und Ursula ist so mächtig, er hat keine Chance. Und mit jedem Versuch, den anderen die Augen zu öffnen, wird es noch schlimmer, da seine Anschuldigungen natürlich völlig irre klingen und so den Keil zwischen ihm und seiner Familie immer tiefer hineintreiben!


    Das fand ich auch ganz schrecklich! Der arme kleine Kerl! Am schlimmsten fand ich dann die Szene, als der Vater ihn quasi versucht zu ertränken. Ich habe mir gleich gedacht, dass Ursula dahinter steckt und den Vater beeinflusst, aber wie schrecklich ist das denn, wenn der eigene Vater versucht einen umzubringen. :entsetzt: Und Ursula sagt dem kleinen Erzähler dann ja auch noch, dass sie diejenige ist, die dahinter steckt. Oh man, das ist ganz schön heftig! Außerdem verführt sie auch noch seinen Vater! Schrecklich!


    Bei seiner Flucht habe ich dann auch heftig mit ihm mitgefiebert und die ganze Zeit gehofft, dass er endlich Lettie erreicht. Was war ich froh, als sie endlich auftaucht. Aber anscheinend kommen das Wesen Ursula und Lettie aus der gleichen Welt. Aber aus welcher Welt ist das denn? Und wieso sind sie auf die Erde gekommen? Und was will Ursula bzw. dieses Wesen eigentlicht erreichen? :gruebel:


    Ich bin ja echt gespannt, wie diese Geschichte weiter geht!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Dieser Abschnitt war wirklich heftig :entsetzt:!


    Die Wurm-OP war ekelhaft, keine Frage, aber was ich wirklich schrecklich fand, war die Beschreibung des beklemmende Gefühls, im eigenen Haus nicht mehr sicher sein zu können und keinen einzigen greifbaren Verbündeten mehr zu haben. Die Mutter ist neuerdings ständig außer Haus, der Vater wird von Ursula Monkton eingelullt und die kleine Schwester mit Fernsehen bestochen. Ein Alptraum, gerade für ein Kind, das doch sein Zuhause und seine Eltern als sichere Zuflucht und Fels in der Brandung sieht.
    Als der Vater den Jungen in der Badewanne zu ertränken versucht, dachte ich schon, dass er vielleicht irgendwie in dem Teich bei Letties Farm wieder auftaucht, aber da habe ich wohl zu viel Fantasie gehabt (oder das Cover des Buches hat mich darauf gebracht).
    Nein, stattdessen ist der Vater durch Ursula so aufgestachelt, dass er seinen Sohn wirklich fast umbringt. Furchtbare Szene!


    Die Flucht mit der schwebenden Ursula hat mir auch die Haare zu Berge stehen lassen. Dass der Junge sich vor Angst in die Hose macht, kann ich verstehen, was Ursula ihm da von ihren Plänen mit ihm auf dem Dachboden erzählt, macht mir als Erwachsenem schon Angst, wie soll sich da ein Kind mit sieben noch im Griff haben.
    Aber glücklicherweise taucht Lettie auf und rettet den Jungen. Ich hoffe, es gibt jetzt eine kleine Verschnaufpause!

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Ou man, dieser Abschnitt fing ja mal super ekelig an!
    Diese Wurm-OP wurde ein bisschen zu ausführlich beschrieben. da hat es richtig an meinem Fuß gekribbelt :entsetzt:
    Super ekelig, mehr fällt mir da auch nicht zu ein.
    -und mit 7 Jahren hätte ich nieeemals so etwas alleine gemacht. Ich wäre sofort zu meiner Mama gerannt.
    Ich finde es sowieso erstaunlich, wie weit er für seine 7 Jahre schon ist, bzw wie er auch davon redet. Welcher 7 Jährige redet schon davon "früher, als ich noch klein war"... was ist er denn bitte jetzt?


    Als er erzählt, dass er nur das nötigste mit Erwachsenen redet macht mich das auch irgendwie traurig. Der arme Junge, er tut mir echt richtig Leid, wie unwohl er sich einfach zu Hause fühlt. Gerade zu Hause sollte der Ort sein, an dem man sich sicher und geborgen fühlt. Als dann noch die Stelle kam, dass er "ohne Trost zu finden einschlief" war ich auch ergriffen. :sauer:
    Und dann kommt auch noch dieses widerliche Biest Ursula Monkton. Da will man doch echt nur noch schreiend weglaufen!


    Wenn dann der eigene Vater auch noch versucht dich zu ertränken...das ist doch kaum noch zu toppen oder?! Das könnte ich gar nicht fassen.
    Ich wäre am liebsten in das Buch gesprungen und hätte dem Jungen geholfen! Das geht mal so gar nicht, was für ein riesen A********!

  • Also ich dachte ja schon, dass Ursula mit in den Hüften gestemmten Händen unten am Fallrohr steht und ihn am Ohr wieder ins Haus zerrt. Schön fand ich hier, dass Gaiman schreibt, dass die Dachrinnen und Fallrohre damals noch deutlich stabiler waren als heute. Wir haben zwar keine aus Plastik, aber dran langhangeln würde ich mich deswegen trotzdem nicht, mal unabhängig davon, dass ich dafür viel zu ungeschickt bin...


    Da musste ich auch zittern. Mich hätte es auch nicht gewundert, wenn sie ihn direkt da schon erwischt hätte.


    Zitat von Tammy1982 am Gestern um 11:14:47


    Bei seiner Flucht habe ich dann auch heftig mit ihm mitgefiebert und die ganze Zeit gehofft, dass er endlich Lettie erreicht. Was war ich froh, als sie endlich auftaucht. Aber anscheinend kommen das Wesen Ursula und Lettie aus der gleichen Welt. Aber aus welcher Welt ist das denn? Und wieso sind sie auf die Erde gekommen? Und was will Ursula bzw. dieses Wesen eigentlicht erreichen? :gruebel:


    Mitgefiebert. Oh ja, das habe ich auch. Ich habe auch nur noch gehofft, dass Lettie endlich auftaucht und den Jungen beschützt. So nass und voller Angst ohne Orientierung rum zu laufen muss schrecklich sein.
    Man man man, ganz schön nervenaufreibend diese Szene.
    Was dieses Wesen erreichen will weiß ich auch nicht.
    Sie ist auf jeden Fall wie ein ekelhafter Parasit, der sich in deren Welt einnisten will :grmpf:


  • Welcher 7 Jährige redet schon davon "früher, als ich noch klein war"... was ist er denn bitte jetzt?


    Na, groß natürlich! ;) Mit sieben habe ich ganz schön arrogant auf alles herabgeschaut, das jünger war als ich :breitgrins:



    Auch gefiel mir dieser kleine Einschub über verschiedene Bestrafungsmethoden. Naja, meine Meinung ist hierzu, dass nur jemand Gaimans Meinung haben kann, der NIE von seinen Eltern geschlagen oder verprügelt wurde. Ansonsten hat man da sicherlich eine andere Meinung. Denn erstens kann man da sehr wohl auch um sein Leben fürchten und trägt Blessuren davon und zweitens kann man währenddessen sehr wohl auch noch sehr massiv angeschrien werden.


    Ich denke, hier ging es eher um einen Klaps oder eine Ohrfeige, nicht um massive Prügel.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • -und mit 7 Jahren hätte ich nieeemals so etwas alleine gemacht. Ich wäre sofort zu meiner Mama gerannt.
    Ich finde es sowieso erstaunlich, wie weit er für seine 7 Jahre schon ist, bzw wie er auch davon redet. Welcher 7 Jährige redet schon davon "früher, als ich noch klein war"... was ist er denn bitte jetzt?


    Vielleicht macht sich da ja wieder bemerkbar, dass er viel Zeit alleine verbringt und viel liest - vielleicht ist er einfach schon etwas "reifer" für sein Alter? Es sind doch einige Szenen, in denen ich mich wundere, wie ruhig er bleibt.

    ~ The world is quiet here ~


  • Welcher 7 Jährige redet schon davon "früher, als ich noch klein war"... was ist er denn bitte jetzt?


    Doch - das ist sogar ganz typisch für dieses Alter: "Früher, als ich noch klein war.." haben meine Kinder in dem Alter oft gesagt.
    (Ja, und klingt für die Eltern dann gerade unglaublich witzig.. ;) )
    Das ging mir aber z.B. auch mal so, als Einige von Euch hier (in einem anderen Thread) von den 80er oder 90er Jahren geredet haben, als ob das in prähistorischer Zeit war :breitgrins: - ist halt alles eine Sache des eigenen (aktuellen) Standpunktes..

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()

  • Doch - das ist sogar ganz typisch für dieses Alter: "Früher, als ich noch klein war.." haben meine Kinder in dem Alter oft gesagt.
    (Ja, und klingt für die Eltern dann gerade unglaublich witzig.. ;) )
    Das ging mir aber z.B. auch mal so, als Einige von Euch hier (in einem anderen Thread) von den 80er oder 90er Jahren geredet haben, als ob das in prähistorischer Zeit war :breitgrins: - ist halt alles eine Sache des eigenen (aktuellen) Standpunktes..


    Also ich kann Alice nur zustimmen. Ich habe zwar keine Kinder, aber meine Nichte sagt so etwas auch.


    Ich musste an Weihnachten so lachen als sie meinte, dass sie nun Lego für Große hat und mit Lego Duplo nicht mehr spielen kann, denn das ist für Kinder bis 4 Jahre und sie ist schließlich schon 5. :breitgrins:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • So, zwischen Umzug und Weihnachten bin ich leider gar nicht mehr zum Posten gekommen. Aber natürlich hab ich auch ganz gespannt weiter gelesen.
    Der arme junge tut mir ja so Leid, mit dieser furchtbaren Frau. Ursula Monkton ist echt ein Monster. Schon als die Farbe ihres Kleides beschrieben wurde, musste ich gleich an den Wurm denken, den er aus seinem Fuß gezogen hat. Und so langsam wird die Geschichte ja auch wirklich ziemlich abgedreht.
    Sehr schön fand ich die Szene, wo der Vater es mit der guten Ursula am Kaminsims treibt. Gut, dass unser namenloser Junge noch nicht so ganz begriffen hat, was da eigentlich los ist.



    Vielleicht macht sich da ja wieder bemerkbar, dass er viel Zeit alleine verbringt und viel liest - vielleicht ist er einfach schon etwas "reifer" für sein Alter? Es sind doch einige Szenen, in denen ich mich wundere, wie ruhig er bleibt.


    "früher, als ich noch klein war", hör ich von meinen kleinen Geschwister auch oft. Damit wird gerne betont, dass sie jetzt halt schon nicht mehr so klein sind. Ich denke gerade für "kleine" Kinder ist sowas ziemlich wichtig.


    Und durch das ganze Lesen ist er sicher auch reifer, als andere Kinder in dem Alter. Oder versucht es zumindest zu sein, und seinen Helden aus den Büchern nach zu eifern. Die rennen mit ihren Problemen ja schließlich auch nicht zu Mama. Außerdem muss er ja auch davon ausgehen, dass ihm seine Mutter nicht hilft, weil sie natürlich der Erwachsenen Ursula glauben wird.


    Also ich dachte ja schon, dass Ursula mit in den Hüften gestemmten Händen unten am Fallrohr steht und ihn am Ohr wieder ins Haus zerrt. Schön fand ich hier, dass Gaiman schreibt, dass die Dachrinnen und Fallrohre damals noch deutlich stabiler waren als heute. Wir haben zwar keine aus Plastik, aber dran langhangeln würde ich mich deswegen trotzdem nicht, mal unabhängig davon, dass ich dafür viel zu ungeschickt bin...


    Ich dachte auch, er wird erwischt. Aber Ursula war ja mit seinem Vater beschäftigt. Sie gibt sich ja wirklich große Mühe, die Familie total zu zerstören. Ich frage mich allerdings, wie eine Kreatur aus der Anderwelt es so krass auf Geld und Finanzen abgesehen haben kann. Denn dass sie den Menschen nur ihren "Wunsch" erfüllen will, kann ich mir nicht vorstellen.


    Als sie dann am Himmel schwebt, kam dann ja so richtig das fantastische Element zum Vorschein. Und Lettie scheint wirklich Kräfte zu haben, überhaupt ihre ganze Familie. Ich hoffe sie schicken den armen Jungen jetzt nicht direkt zu seinem Vater. Was er da mit seinem Sohn gemacht hat, grenz ja schon an Folter...so viel zu Erziehungsmethoden.


    Ich bin auf jeden Fall super gespannt, wie es weitergeht :D

  • ..endet der erste Abschnitt:
    "Ich wünschte, du hättest meine Hand nicht losgelassen"
    Das war ziemlich schauderhaft, es war wie eine Prophezeiung, das noch etwas Schreckliches nachfolgen wird und das ist es ja auch in Form von Ursula Monkton, der kleine Rest, der als zu schnell abgerissener Wurm in dem Fußzeh zurückblieb, ganz toll beschrieben, eben wie der steckengebliebene Kopf einer Zecke.. Er hat sie mit sich - in sich mit nach Hause gebracht, ich frage mich, was für ein Monster sie geworden wäre, wäre der Wurm in ihm stecken geblieben..geniale Idee!
    Ab da an geht alles verkehrt, die Welt, die unser kleiner Held einmal kannte gibt es nicht mehr, er darf immer weniger, weil Ursula Monkton neue Regeln aufstellt, das lässt er sich nicht gefallen und ist trotz seines geringen Alters ziemlich gerade, er lässt sich nicht bestechen, wie seine kleine Schwester, er isst noch nicht mal das gekochte Essen von der neuen Haushälterin, er ist ein schlauer Kerl, der Einsicht in eine ganz andere Welt bekommen hat und zu unterscheiden weiß, was gut und was böse ist, aber Monkton ist auch nicht dumm und verliert keine Zeit mit Schauspielerei, sie merkt, das sie ihm keinen Honig um den nichtvorhandenen Bart schmieren muss, sie redet Klartext mit ihm.