"Extrem laut und unglaublich nah" erzählt die Geschichte des 9-jährigen Oskars. Er hat seinen Vater an 9/11 verloren. Der Schmerz sitzt tief und als er einen geheimnisvollen Schlüssel im Schlafzimmer findet, macht er sich sofort auf die Suche nach dem passenden Schloss.
Gesamt gesehen hat mir das Buch schon gefallen. Es ist sehr traurig, aber gleichzeitig auch wunderschön.
Anfangs wirkt Oskar vielleicht zu reif für sein Alter, doch schon bald wird klar, dass er ein ganz normaler 9-jähriger ist, der sich nunmal für die Wissenschaft interessiert. Durch seine unzähligen Gedanken, die manchmal nicht altersgerecht wirken, ist das Buch an manchen Stellen sehr philosophisch. Das ist natürlich sehr interessant und man beginnt selber über Dinge nachzudenken oder man muss darüber schmunzeln. Aber manchmal wurde es auch etwas langatmig und ich habe es mehr überflogen.
Dasselbe gilt auch für die Erzählungen seiner Großmutter. Die haben mich oft sehr verwirrt, weil ich sie anfangs nicht zuordnen konnte. Keine Frage, sie waren interessant, teils sogar schockierend. Aber manchmal auch langweilig...
Es ist ein ganz besonderes Buch. Einerseits natürlich wegen der Thematik, die uns alle schon öfter beschäftigt hat. Denn wer war nicht entsetzt, als er die Fernsehbilder sah? Das wurde gut umgesetzt, denn es gibt keine Verschwörungstheorien oder ähnliches, es geht einfach nur um die Verarbeitung eines großen Verlustes...
Aber auch wegen der kreativen Gestaltung. Die vielen Bilder und andere kleine Besonderheiten machen das Buch einzigartig. Das Lesen wird dadurch aufgelockert. Ich weiß nicht wie die deutsche Ausgabe aussieht, aber in der englischen ist die Schrift sehr winzig. Ich persönlich habe damit eigentlich kein Problem, aber für manche dürfte es schon anstrengend werden.
Der Anfang ist etwas, wir Wiener würden jetzt zach sagen, .. gewöhnungsbedürftig. Man muss sich erst an den Schreibstil gewöhnen und auch an Oskar. Aber schon ab ca. Seite 35 geht es bergauf und man ist schnell in der Geschichte drinnen. Spannungsaufbau gab es für mich eigentlich keinen, und ich wage zu bezweifeln, dass ich das Buch so schnell durchgehabt hätte, wenn ich nicht in einer Leserunde gewesen wäre - in dieser haben, bis auf mich, übrigens alle das Buch abgebrochen.
Ich weiß nicht genau, wie ich das Buch bewerten soll. Es war doch etwas ganz besonderes, aber stellenweise etwas langwierig und auch nervig.
Vor allem der Schluss und die liebevolle Gestaltung retten das Buch nochmal
Ich finde es interessant, dass ich hier die erste bin, die nicht total begeistert ist. Gerade weil in der Leserunde doch alle (ok, es waren dann doch nur 2) abgebrochen haben...