Rebecca Gablé - Das Lächeln der Fortuna - erweiterte Ausgabe
Ich habe unter den historischen Romanen keinen passenden Thread gefunden, also bin ich so frei, einen neuen aufzumachen. Falls man das doch anderswo anhängen kann, nur zu! Ich dachte mir nur, es wäre vielleicht interessant, ein paar Worte zu dieser auf nunmehr gute 1700 Seiten angewachsenen erweiterten Ausgabe, hier auf zwei Taschenbücher aufgeteilt im schicken Schuber, zu verlieren.
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Inhalt:
Der ist, denke ich, nach all den Jahren, die dieses Buch in der sog. "gekürzten" Fassung schon im Umlauf ist, unter Fans zweifellos wohlbekannt. Es geht hier um das wechselhafte Schicksal des Robin of Waringham in England in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, in Diensten des Herzogs von Lancaster, John of Gaunt.
Meinung:
Ich habe das Buch damals in der Erstausgabe schon geliebt, bevor ich es überhaupt nur begonnen hatte. Ja, sowas gibt es auch! Klar, es ist nicht makellos, aber man darf nicht vergessen, dass es damals (!) 1997 ein bisschen am Beginn der Schwemme an historischen Schinken stand. Und auch wenn mir Gablés Helden, die so gern heilig gesprochen werden und ihre weisen Schwestern und ihre fiesen Feinde und ihre unmöglichen Lieben und ihre Aufs und Abs im Dunstkreis der Mächtigen nach ein paar Büchern leicht auf den Nerv gegangen sind, hier hat mich das noch überhaupt nicht gestört. Und immerhin gibt es hier einen ganz guten Grund, warum Robin ein bisschen zu "20. Jahrhundert" denkt. Trotzdem verhält er sich zeitweise tatsächlich auch erfrischend "politisch unkorrekt"! Der Hauptreiz hier für mich waren aber immer seine Lancaster-Herren, John of Gaunt und sein Sohn, der spätere Henry IV. Gibt nicht viele Romanfiguren (bzw. historische, romanhaft zum Leben erweckte), die ich so geliebt habe, wie diese beiden!
Wie das so ist, mit ganz alten Lieblingen, besser, man lässt die Finger von ihnen und behält sie so in Erinnerung, wie es beim ersten Mal lesen war. Absolut! Daher habe ich auch nicht mit der Wimper gezuckt, als vor ein paar Jahren diese erweiterte Ausgabe veröffentlicht wurde.
Vor ein paar Wochen ist allerdings was kurioses passiert, ich habe einen anderen historischen Roman ähnlichen Strickmusters gelesen und war bitter enttäuscht, weil mich dieses "was kann ich meinem Helden als nächstes antun" irgendwann einfach nur genervt hat. Nein, ich bin diesen Romanen offenbar entwachsen. Schade. Oder, bin ich? FortunaFortunaFortuna! Echt jetzt? Ne, oder? Und wenn schon, dann sollte ich doch auf jeden Fall die neue Ausgabe kaufen, die kriege ich aber sicher nicht so. Buchgeschäft. Oh, das liegt es ja. Meins!!!
Was soll ich sagen? Ich habe schon lange nicht mehr so viel so schnell gelesen. Das Buch ging runter wie Öl. Das war das pure Vergnügen. Klar, heute fallen mir die Schwächen mehr auf und ich bin sehr viel immuner gegen den Charme der Lancasters, obwohl ich sie immer noch mag. Und trotzdem ...
Aber nun zur langen Fassung. Braucht es die? Nicht wirklich. Es gibt ein paar neue Figuren, die aber nicht ins Gewicht fallen und auch nichts zur Handlung beitragen, was unabdinglich ist. Bis auf eine Ausnahme, die mit dem alternativen Ende zu tun hat, das aber auch nicht sehr viel anders ist als vorher. Es mag sein, dass abgesehen von diesen auffälligen Wiedereinschüben andere Szenen nun länger sind oder ganz neu, aber dazu ist es bei mir einfach zu lange her. Mein Rat daher, man kann, aber man muss nicht!
Trotzdem, schön zu sehen, dass das Buch auch nach so langer Zeit immer noch Spaß macht! Auch wenn es jetzt nur noch
von mir kriegt.