Maja Lunde - Die Geschichte der Bienen

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.289 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Avila.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    In ihrem Buch „Die Geschichte der Bienen“ nimmt mich Maja Lunde mit auf eine Zeitreise und in die Welt dreier ganz verschiedener Familien.
    Im Jahr 1852 bin ich in Maryland, Hertfordshire, England und lerne den bettlägerigen William Savage, seine Frau Thilda, seine 7 Töchter und seinen einzigen Sohn Edmund kennen. William zweifelt an sich, bis es sein Sohn schafft ihm wieder Lebenswillen zu geben. Er rafft sich auf und baut einen neuartigen Bienenstock. Doch nur seine Tochter Charlotte teilt mit ihm die Liebe zu den Bienen.
    2007 verbringe ich mit dem Imker Georg, seiner Frau Emma und seinem Sohn Tom in Autumnhill, Ohio, USA. Georg will seinen Hof und damit das Erbe von Tom vergrößern. Der allerdings hat ein Stipendium bekommen und möchte Journalist werden. Als auch bei ihm, wie im ganzen Land auch, die Bienen verschwinden, ist Georg am Boden zerstört.
    Die Pflanzenbestäuberin Tao lebt zusammen mit ihrem Mann Kuan und dem dreijährigen Sohn Wei-Wen im Jahr 2098 in Sichuan, China. Per Hand wird hier jede einzelne Blüte mit einem Pinsel aus Hühnerfedern bestäubt. Pflanzenschutzmittel hatten die Bienen schon ab 1980 vertrieben. Tao´s ganzes Glück ist der kleine Wei-Wen. Als der eines Tages nach einem Picknick ins Krankenhaus kommt und dann verschwindet, bricht für sie eine Welt zusammen.
    Durch die Bienen sind die Schicksale der drei Familien miteinander verbunden.
    Es ist erschreckend, wie nahe die Geschichten an unserer Realität dran sind.


    Zeitgleich werden die Geschichten der drei Familien erzählt, wobei es sehr hilfreich ist, dass die Autorin jedem Kapitel den Namen über den es handelt stellt. Auch am jeweiligen Seitenende steht dieser Vorname. So weiß ich immer gleich um wen es hier geht. Die Kapitel selbst haben eine angenehme Länge und lassen sich sehr gut lesen. Vor allem auch die bildhafte Schreibweise lassen in meinem Kopf gleich Bilder entstehen und ich bin schnell mittendrin in der Geschichte.


    Es baut sich auch eine leise Spannung auf, da ich unbedingt wissen will, wie die einzelnen Geschichten weiter gehen und wo die Bienen abgeblieben sind und welche Konsequenzen das für uns Menschen hat. Da sich diese Zusammenhänge erst ganz zum Schluss erklären, konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen. Durch die sehr gut dargestellten Emotionen der Protagonisten bin ich total von diesem Buch gefesselt. Besonders die Geschichte von Tao, die nicht aufgibt ihren kleinen Sohn zu finden, hat mich sehr berührt.


    Noch kennen wir eine Welt mit unseren Bienen. Aber wie wird es sein, wenn sie verschwinden?


    Das Buch hat mich mit einigen Fragen zum Nachdenken zurückgelassen. Ich habe schon lange kein so interessantes und zugleich informatives Buch gelesen.
    Meine absolute Leseempfehlung.


    5ratten

  • Zunächst war ich etwas skeptisch, ob das Buch was für mich ist, da ich Dystopien eigentlich nicht so gerne mag.
    Aber Bienen und das Bienensterben, was bei uns ja auch schon zu beobachten ist, interessieren mich doch sehr und so hat es das Buch dann doch geschafft, mich von der ersten Seite an zu packen.
    Es gibt drei Erzählstränge:
    England im Jahr 1852: Der Samenhändler William ist depressiv und verläßt seit Wochen nicht mehr sein Bett. Grund dafür war, dass er sich als Forscher gescheitert sieht und sich auch sein Mentor Rahm von ihm abgewendet hat. Doch irgendwann hat er doch die zündende Idee einen ganz neuartigen Bienenstock zu konstruieren.


    Ohio, USA im Jahr 2007: Der Imker Georg will seinen Hof vergrößern damit sein Sohn Tom eines Tages alles übernehmen kann. Doch Tom interessiert sich leider nicht für die Bienen sondern für den Journalismus. Aber dann passiert die Katastrophe und die Bienen sind eines Tages verschwunden.


    China, im Jahr 2098: Die Bäume müsen von Menschenhand bestäubt werden, da es schon lange keine Bienen mehr gibt. Tao wünscht sich ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen. Doch eines Tages hat Wei-Wen einen mysteriösen Unfall und das Leben des Kindes und die Zukunft der Menschheit ist bedroht.


    Die drei Personen erzählen ihre Geschichte in der Ich-Form, zum Schluß hin führen die Stränge zusammen und dem Leser wird klar, wie alles zusammenhängt.
    Ich fand alle drei Geschichten sehr ergreifend, doch am meisten konnte mich Tao in der Zukunft berühren, denn so könnte es wirklich eines Tages enden.
    Bei uns werden die Bienen auch schon mit jedem Jahr weniger, somit ist diese Zunkunftsvision gar nicht mal so sehr aus der Luft gegriffen.
    Die Autorin hat einen sehr schönen und flüssig zu lesenden Schreibstil und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil jede Person abwechselnd erzählt hat und die Geschichten immer an spannenden Stellen aufgehört haben.
    Mich hat die Geschichte jedenfalls sehr berührt, nachdenklich gemacht und mir bewiesen dass wir noch viel bewußter mit unserer Umwelt und den Tieren umgehen müssen.


    5ratten


    LG Karin

  • England, Ohio und China in einer Zeitspanne von fast 250 Jahren. Drei Familien versuchen ihr tägliches Einkommen zu sichern. Während zwei davon Bienen für sich arbeiten lassen, hat die dritte Familie am Ende des 21. Jahrhunderts die Bestäubungsaufgabe der mittlerweile ausgerotteten Bienen selbst übernommen. Alle leben mehr schlecht als recht, bis eines Tages etwas passiert, das ihr Leben aus der Bahn wirft.


    Die einzelnen Handlungsstränge waren zwar spannend, kamen aber nie richtig zur Entfaltung, was ihrer Kürze geschuldet ist. Drei Einzelschicksale auf rund 500 Seiten erschöpfend zu behandeln und gleichzeitig eine Kernaussage zu vermitteln ist eigentlich nicht möglich. Dabei spielen die Bienen zwar eine wesentliche Rolle, die Beziehungen in den Familien sind aber nicht minder interessant. Am besten gefiel mir William im England des Jahres 1852. Seine Erlebnisse waren gut nachvollziehbar, außerdem kam sein Charakter am besten zur Geltung, auch wenn diese Abschnitte gefühlt die kürzesten waren. George in Ohio um 2007 war mir ähnlich fremd, wie er sich seinem Sohn gegenüber gab, und Tao im China der Zukunft war buchstäblich zu weit entfernt und die Entwicklung ihrer Geschichte zu schnell, um mich richtig einzufühlen.


    Interessanter war es darüber zu spekulieren, worin die Beziehung zwischen den drei Handlungssträngen bestand, sowie vor allem die Botschaft des Buches: übermäßige oder falsche Nutzung von natürlichen Ressourcen, die das natürliche Gleichgewicht ins Wanken bringt. Wir erleben mit den Protagonisten drei Meilensteine der Kultivierung und Nutzbarmachung von Bienen bis hin zum Kollaps. Letzterer erfolgt durch die Verwendung von Gift, die falsche Ernährung und Milben. Zumindest in zweierlei Hinsicht ist also der Mensch daran schuld, dass die Lebensbedingungen für Bienen immer bedrohlicher werden. Viel schlimmer ist dabei aber die Kettenreaktion, die dadurch in Gang gesetzt wird und letztlich sogar das Überleben der Menschheit beeinflussen kann. Dieser Gedankengang wurde im Buch zwar angedeutet, aber leider nicht konkreter behandelt.


    „Die Geschichte der Bienen“ überbrückt mehrere Generationen und hat ebenso etwas von einem historischen Buch sowie den Hauch einer Dystopie. Durch die Einteilung in drei Handlungsstränge und teilweise recht kurze Kapitel wird es nicht langweilig. Gleichzeitig bringt das aber auch mehr Unruhe ins Buch als nötig. Die Darstellung der Charaktere könnte ausgefeilter sein, aber für das persönliche Lesevergnügen hängt es wahrscheinlich auch davon ab, ob die Figuren oder die Aussage des Buches als wichtiger empfunden werden. Die Autorin lässt noch Freiraum für das Weiterspinnen der Gedanken über das Ende der Handlung in China. Die Zeit einzelner menschlicher Individuen ist begrenzt, aber es hängt von uns ab, wie wir den Weg für unsere Nachkommen bereiten. Das wurde ohne erhobenen Zeigefinger gut umgesetzt.


    4ratten

  • Meinung
    Mir hat dieses Buch ziemlich gut gefallen. Ein Aspekt war die Aufteilung in drei Perspektiven, denn davon bin ich generell ein Fan, und dann auch noch in drei verschiedenen Zeitebenen.
    Mir hat die Perspektive von William sehr gut gefallen, auch wenn der oftmals ziemlich viel Pech in seinem Leben hat. George ging mir gleichermaßen auf die Nerven, als dass ich auch Verständnis für seine Situation aufbringen konnte: Er liebt seinen Hof und die Bienen. Doch sein Sohn möchte lieber Journalist/Autor werden, statt den Hof zu übernehmen und seine Frau möchte des Alters wegen in ein besseres Klima ziehen.
    Komischerweise blieb mir Tao relativ fern, obwohl sie (wie ich) eine Frau ist. Das meine ich aber nur auf den Charakter bezogen. Generell fand ich die Kapitel aus ihrer Sicht interessant, da sie eine sehr dunkle Zukunftsaussicht zeigen.


    Auch wenn mir Taos Charakter nicht gefallen hat, ist ihre Geschichte die treibendste im gesamten Buch, da ihr kleiner Sohn einen Unfall hat. Der Leser kann sich natürlich denken, was passiert ist, aber man begleitet Tao auf der Suche nach der Lösung, was ihrem Sohn passiert ist. Wie allerdings schon gesagt, ist es einigermaßen vorhersehbar, was passiert. Dennoch ist der Abschluss dieser Perspektive meiner Meinung nach befriedigend.


    Zu den Geschichten von William und George kann ich eigentlich nicht wahnsinnig viel sagen. Ich fand es bloß sehr toll, so viel über die Bienen zu erfahren. Das Buch hat insgesamt bei mir ein großes Interesse an Bienen geweckt und mich nochmals darin bestärkt, achtsam mit diesen Tierchen umzugehen!


    Fazit
    Ein wirklich gutes Buch, das bei mir lange nachhallt. Kein Pageturner, aber diesen Anspruch hat das Buch ja vermutlich auch überhaupt nicht. Tolles Thema, gut geschrieben: 4ratten

  • Zu Weihnachten gab es die Blumen und die Bienen(voneinander unabhängig).
    Das Buch habe ich sehr schnell gelesen, ich glaube, ich habe erst gestern damit angefangen- aber ich hatte ja Zeit.
    Ich fand es spannend geschrieben. Ich wollte immer wissen , wie es weitergeht. manche Dinge waren mir sehr schnell klar

    , aber das Schicksal der einzelnen Personen hat mich immer interessiert.
    Das Buch ist auch gut recherchiert.
    Und ich habe nochmal einiges übers Imkern gelernt resp. wieder aufgefrischt. ich komme ja aus einer Stadt, in der Imkerei ganz groß geschrieben wird, das ein oder Andere bekommt man dann als Kind und Jugendlicher mit.


    Gut fand ich, dass die handelnden Charaktere alle zu kämpfen haben, es wird nicht kitschig.

    .

    Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.

  • England 1852: Familienvater William ist depressiv, er sieht sein Leben als gescheitert an und sein Sohn ist nicht der gewünschte Stammhalter. Seine Tochter, die sich für seine Arbeit und die Imkerei interessieren würde, nimmt er nicht wahr.


    USA 2007: Imker Georges Sohn Tom interessiert sich nicht für Bienen und dann setzt auch noch das Bienensterben ein.


    China 2098: Bienen gibt es nicht, Tao arbeitet als Bestäuberin in einer Welt voller Hunger. Trotzdem soll ihr Sohn Wissen erlangen, um es einmal besser zu haben.


    Drei Elternteile die sich das Beste für ihre Nachkommen wünschen und deren Leben von Bienen geprägt ist. Die Zukunftsvision ist bedrohlich, eine sichere Lösung kennt Lunde natürlich auch nicht, zu viele Faktoren bedrohen die Bienen in ihrer Existenz. Unsere Abhängigkeit von ihnen macht sie aber sehr deutlich.


    Es geht letztlich darum, was wir unseren Kindern hinterlassen.


    Beim Aufbau der einzelnen Geschichten fehlte mir allerdings die Spannung, es ist schnell klar, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln würde. Alle Eltern sind zudem lange Zeit zu stur, um sympathisch zu wirken.


    "Die Geschichte der Bienen" enthält insgesamt ein hehres Zieles und eine gute Idee, die Umsetzung ist aber nicht sonderlich beeindruckend. Von der Autorin erscheint in Kürze "Die Geschichte des Wassers", die ähnlich aufgebaut wirkt, was meine Meinung unterstreicht, dass die Autorin hier nur ein starres Konzept hat, was sie möglichst erfolgbringend umzusetzen versucht.


    4ratten, hauptsächlich für den dystopischen Teil und die deutliche Darstellung von missverstandenen Eltern-Kind-Beziehungen.


  • "Die Geschichte der Bienen" enthält insgesamt ein hehres Zieles und eine gute Idee, die Umsetzung ist aber nicht sonderlich beeindruckend. Von der Autorin erscheint in Kürze "Die Geschichte des Wassers", die ähnlich aufgebaut wirkt, was meine Meinung unterstreicht, dass die Autorin hier nur ein starres Konzept hat, was sie möglichst erfolgbringend umzusetzen versucht.


    Es ist doch legitim, wenn sie versucht, mit ihrem Produkt zu verdienen. Ich finde es gut, dass auf diese Weise wichtige Themen auch solche Menschen erreichen, an denen das normalerweise vorbeigeht, weil sie sich zu wenig Gedanken über die Zukunft machen.


    Wenn jemand von einer erfolgreichen Masche zu profitieren versucht, ärgert mich das vor allem dann, wenn es Autoren sind, die sich anderer Leute Ideen aneignen, die noch dazu außer reinem Unterhaltungswert nichts zu bieten haben (Vampirromane etc.).

  • Ich hatte mir bei dem Buch tatsächlich mehr Bienen erwartet und weniger menschliche Beziehungsdramen. Nicht, dass die Bienen nicht ihren Raum bekämen und nicht, dass die Dramen nicht auch ihre Berrechtigung in dem Buch haben, aber trotzdem hat es irgendwie nicht so ganz meinen Erwartungen entsprochen.


    Vielleicht lag es auch daran, dass der Verlauf der Handlung nicht wirklich schwer vorherzusehen ist und man so eher verfolgt, wie es passiert und nicht was. Auch die Figuren blieben für mich eher zweidimensional, sie handelten in dem ihren bekannten Schema, zeigten wenig Entwicklung oder Tiefgang und so interagieren sie auch miteinander oder eher nebeneinander.

    Das Thema und die Idee an sich finde ich toll, aber die Umsetzung hat mich nicht überzeugen können.


    Außerdem frage ich mich, wieso man in der nicht allzufernen Zukunft in China plötzlich mit Gabel isst und der Kuchen, der mit selbiger verspeist wurde, klang irgendwie auch verdächtig europäisch.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Gebundene Ausgabe: 528 Seiten

    Verlag: btb Verlag (20. März 2017)

    ISBN-13: 978-3442756841

    Originaltitel: Bienes historie

    Übersetzung: Ursel Allenstein

    Preis: 20,00€

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Bei diesem Roman ist das Ganze viel mehr als die Summe der Teile


    Inhalt:

    England, 1852. Der Biologe und Samenhändler William forscht über Bienen und entwickelt einen Bienenstock, der es dem Imker leichter machen soll, sich um seine Bienenvölker zu kümmern. Aber er muss immer wieder einen Rückschlag hinnehmen. Zu seinem Leidwesen interessiert sich sein Sohn Edmund überhaupt nicht für seine Arbeit.


    USA, 2007. George ist Imker mit Leib und Seele. Seine Bienen bedeuten ihm alles. Und er wünscht sich nichts mehr, als dass sein Sohn Tom einmal den Hof übernimmt. Dieser hat jedoch andere Pläne. Außerdem macht das weltweite Bienensterben auch vor Georges Hof nicht Halt.


    China, 2098. Tao muss Tag für Tag auf Bäume klettern und mühsam mit dem Pinsel Pollen verteilen, sonst gibt es keine Nahrung für die Menschen. Ihr dreijähriger Sohn Wei-Wen soll es einmal besser haben. Deshalb versucht Tao, ihn zu fördern und zu fordern, so gut es geht. Doch dann geschieht ein Unglück …


    Meine Meinung:

    Ich bin wegen der guten Bewertungen lange um dieses Buch herumgeschlichen und konnte mich einfach nicht durchringen, es zu lesen. Denn ich mag keinen Honig, also interessierten mich auch Bienen nicht allzu sehr. Nun bekam ich es durch Zufall in die Hand, und darüber bin ich sehr froh. Denn der Roman entpuppte sich als ein Highlight.


    Er besteht aus drei Handlungssträngen in drei Zeitebenen an drei verschiedenen Orten. 1852 ist die Welt noch in Ordnung. Den Bienen geht es gut. Die fleißigen Insekten bestäuben die Blütenpflanzen. Es gibt ausreichend Nahrung für die Menschen und Tiere. 2007 sind wir dann Zeuge des weltweiten Bienensterbens. Und 2098 erleben wir hautnah die Folgen mit. Sehr plausibel legt Maja Lunde dar, wie es zum Bienensterben kam und was es für die Menschheit bedeutet. Es ist bei Weitem nicht nur der Honig, der nicht mehr auf den Tisch kommt, sondern hat Einfluss auf die gesamte Flora und damit auf die Nahrungskette mit schier unübersehbaren Auswirkungen. Es ist höchste Zeit, etwas dagegen zu tun!


    Die Perspektive wechselt mit jedem Kapitel zwischen den drei Protagonisten Tao, George und William, die in der Ich-Form erzählen. Man weiß aber trotzdem immer, wer gerade dran ist, denn der Name findet sich vor jedem Kapitel und am Fuß jeder einzelnen Seite. Außerdem unterscheidet sich das Setting so gewaltig, dass kaum eine Verwechslungsgefahr gegeben ist.


    Maja Lunde konnte mich mit jedem einzelnen Handlungsstrang fesseln, aber ihre volle Wirkung entfalten sie erst im Zusammenspiel. Je weiter die Handlung voranschreitet, umso bewusster wird einem, dass alles irgendwie über die Jahrhunderte und weltweit zusammenhängt. Somit ist das Ganze dieses Romans viel mehr als die Summe der einzelnen Teile.


    Der Schreibstil ist der jeweiligen Zeit und dem Ort angemessen. Er ist leicht zu lesen und bildgewaltig. Die Autorin transportiert hier Gesellschaftskritik ohne erhobenen Zeigefinger. Ich bin nun sehr froh, dass ich dieses Buch lesen konnte und kann es nur wärmstens empfehlen.


    ★★★★★

  • Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich von diesem Buch halten soll.


    Über die Hälfte des Buches habe ich mich immer gefragt, worauf die Autorin eigentlich hinaus will. Am Ende versteht man es zwar, aber für mich zog sich die Handlung sehr. Es passiert ziemlich wenig, auch wenn viel erzählt wird. Eigentlich passiert nur eine Sache pro Erzählstrang und das war mir persönlich ein bisschen wenig. Klar, die Beziehungsgeflechte werden ausführlich dargelegt, aber ich hatte kein Drama erwartet. Ich hätte mir mehr Raum für die Bienen und Handlung gewünscht.