Ich fand es, ehrlich gesagt, recht langweilig...hat mich überhaupt nicht in seinen Bann gezogen und gehofft, dass es endlich zu Ende ist.
Bernhard Schlink - Der Vorleser
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Hallo ihr lieben!
Tja, wenn man sich hier so durchliest, merkt man, wie die einzelnen Meinungen auseinander trifften können.
Ich war gezwungen dieses Buch heuer in der Schule zu lesen.
Und leider bin ich ein Mensch der seine Bücher, wenn er sie gekauft hat nicht wieder weiter verkauft. Bei diesem Buch bin ich immer noch am überlegen, ob ich es tun soll, oder nicht!Ich fand das Buch zum , möchte hier aber jetzt niemandem zu nahe tretten, das ist meine persönliche Meinung. Die Sprache war sehr einfach, der Inhalt vorhersehbar und langweilig, das Buch ist schnell gelesen. Mich persönlich hat es die meiste Zeit gelangweilt, wenn ich es hätte nicht lesen müssen, hätte ich es weg gelegt.
Liebe Grüße
yersy
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Also so schlecht wie yersy fand ich das Buch nicht!
Ich hab es mir vor ca. 2 Jahren von einer Freundin ausgeborgt und gelesen. Ich kann mich an nicht mehr viel erinnern, außer an die Zeit, die sie in Hannas Wohnung als eine Art Liebespaar verbracht haben und an den Teil im Gerichtssaal, wo Hanna wegen der Naziverbrechen angeklagt wurde.
Ich weiß noch, dass mir das Buch zum Teil gefallen hat und zum Teil aber auch nicht. Hanna zum Beispiel fand ich von Anfang an sehr suspekt in ihrem Verhalten. Genauer kann ich jedoch nicht mehr darauf eingehen, da ich wie gesagt, schon wieder ziemlich viel vergessen habe.
Aber ich kann mich noch dunkel daran erinnern, dass ich das Buch allem in allem nicht so schlecht fand und ich glaube, dass ich es irgendwann wiedermal lesen werde. -
Falls nicht schon bekannt: Habe gerade gelesen, dass "Der Vorleser" derzeit verfilmt wird, mit Ralph Fiennes und der wunderbaren Kate Winslet in der Hauptrolle.
Weitere Infos zum Film gibt's bei der IMDB.
Und bei "Welt online" einen Artikel darüber, wie Kate Winslet für die ursprünglich vorgesehehene Nicole Kidman eingesprungen ist. -
Ich fand Der Vorleser beeindruckend. Besonders gefallen hat mir der erste Teil des Buchs. Der zweite ist sicherlich gewichtiger, der Gewissenkonflikt interessanter usw., ich fand auch die Wendung in diese Richtung gelungen. Dennoch; die Schilderung der amourösen Beziehung, ihre Kargheit und Echtheit, das ist es, was für mich das Buch gelungen macht. Hannas Wohnung habe ich immer noch bildlich vor Augen. Ich meine sogar zu wissen, wie es darin riecht und das grässliche "Jungchen" schallt mir immer noch im Ohr. Das hat Herr Schlink wirklich sehr gut hinbekommen!
Auf die Verfilmung bin ich schon sehr gespannt - danke für den Tip, MacOss !
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Ich sehe Nicole Kidman ganz gerne, aber für diese Rolle wäre sie in meinen Augen fehlbesetzt gewesen. Kate Winslet (die ich auch sehr gerne sehe) kommt meinen Vorstellungen von Hanna da schon näher.
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Ich habe das Buch letzte Woche gelesen und überlege seitdem, ob ich es nun gut finde oder nicht. Beim Lesen gefiel mir vor allem die "Liebegeschichte" zwischen Hanna und Michael. Den Prozess fand ich zwar auch interessant, jedoch stand für mich vor allem die Beziehung der beiden im Vordergrund.
Am Ende hat mich das Buch jedoch mit einem unguten Gefühl zurückgelassen. Zum Teil liegt es wohl an der distanzierten Schreibe (obwohl mir der Schreibstil eigentlich zugesagt hat) und dass ich das Buch als zu vollgestopft empfunden habe. Zum anderen bin ich mit der "Rechtfertigung" Hannas als Analphabetin nicht zufrieden. Das Ende fand ich auch nicht gerade ideal:
Ich hätte es besser gefunden, das Geld wäre einer allgemeinen Organisation gegen Analphabetismus gespendet worden, denn welchen Unterschied macht es, ob ein Analphabet jüdisch ist oder nicht? So wird dieser "Unterschied" schon wieder betont.
Ingesamt fand ich das Buch wohl schon "gut", aber weitere Bücher von Bernhard Schlink werde ich wohl erstmal nicht lesen. -
Ich habe das Buch in der Schule gelesen und bin auf der ganzen Linie begeistert. Schlink beschreibt die Schauplätze der Handlung sehr genau und ausführlich, was das "Eintauchen" in die Handlung ohne große Anstrengung ermöglicht. Die Handlung an sich fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig, aber je mehr ich las, desto besser gefiel sie mir. Die Thematisierung des Analphabetismus finde ich sehr gelungen und sehr gut dargestellt.
Ich hätte es besser gefunden, das Geld wäre einer allgemeinen Organisation gegen Analphabetismus gespendet worden, denn welchen Unterschied macht es, ob ein Analphabet jüdisch ist oder nicht? So wird dieser "Unterschied" schon wieder betont.
Es geht doch nicht darum, den "Unterschied" zwischen jüdischen und nicht-religiösen Organisationen zu betonen. Das Thema des Buches ist, abgesehen vom Analphabetismus, der Nationalsozialismus also auch die Judenvernichtung. Was liegt da näher, als das Geld an eine jüdische Organisation zu spenden? Sicher ist das keine Wiedergutmachung, aber es ist zumindest eine kleine Geste, findest du nicht?Lg
Stephi -
Sicher ist das keine Wiedergutmachung, aber es ist zumindest eine kleine Geste, findest du nicht?Stephi: Doch, so gesehen hast du schon recht. Irgendwie fand ich es beim Lesen aber irritierend in dem Moment. Ich würde die Stelle gerne nochmal nachlesen, vielleicht würde ich es jetzt auch noch einmal anders lesen. Leider habe ich das Buch aber nicht mehr. Vergiss also einfach mein dummes Geschreibsel von eben.
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Hallo ihr Lieben!
Na, hier stehen sich ja schon einige Meinungen gegenüber. Ich habe dieses Buch gestern zu Ende gelesen und muss daher nun in feinster Literaturschockmanier auch meinen Senf dazuklatschen.
Meine Meinung:
Ein so kleines Buch und so viele Dinge, die geschehen.
Was mir als erstes aufgefallen ist, war der Schreibstil des Autors, der - obwohl er sehr wenig ins Detail geht - alles so beschreibt, dass man sich richtig mit dabei fühlt bzw. dass man das Geschehen im Buch mit Dingen aus dem eigenen Leben vergleichen kann, zumindest am Anfang, als Michael 15 Jahre alt ist. Dieses Gefühl der ersten Liebe, das Tauziehen der Gefühle zwischen ihm und Hanna, hat mich wirklich fasziniert. Auch die Kühle, mit der Hanna ihm stets begegnet ist, fand ich interessant. Wie man in einer Beziehung einen derartigen emotionalen Abstand bewahren kann, erschließt sich mir nicht, aber umso spannender fand ich es, über Hannas Charakter zu lesen.Im zweiten Teil schließlich, als sich die beiden wiedersehen und ein Teil von Hannas Vergangenheit ans Licht kommt, den Michael sich bestimmt nicht erwartet hatte, ändert sich - meiner Meinung nach - auch der Schreibstil etwas. Nicht nur merkt man deutlich, dass Michael inzwischen älter geworden ist, es wird auch die Gerichtsverhandlung wesentlich detaillierter beschrieben, es gibt mehr direkte Reden, etwas, das ich an anderen Stellen des Buches seltsamerweise aber auch nie vermisst habe.
Bis dahin sah ich die Geschichte jedoch ein bisschen so, wie Hanna ihre Umwelt sah. Distanziert, interessiert, aber nicht wirklich berührt. Das kam erst mit dem dritten Teil, in dem der Titel des Buches erst wirklich an Bedeutung gewinnt. Als Michael dem Leser die Augen öffnet, muss ich gestehen, dass ich es nicht vorausgesehen habe. Natürlich sind am Anfang der Geschichte Hinweise versträut, aber entweder ich bin dafür nicht sehr empfänglich oder ich habe einfach nie an diese Möglichkeit gedacht.
Das Ende war, obwohl doch eher traurig, sehr passend. Es rundet Hannas Charakter ab, etwas anderes hatte ich mir von ihr nicht erwartet. Traurig ist dabei, was Michael mit seinem Leben gemacht hat oder besser gesagt, was er nicht gemacht hat. Dass seine Jugendliebe zu einer älteren Frau ihm nie aus dem Kopf geht, ist dabei nicht das Problem. Aber die Art und Weise, wie diese Erinnerungen und die Schuld, die er sich zuschreibt, sein Leben beeinflussen, ist das, was mich beim Lesern wirklich traurig gemacht hat.
Das Buch insgesamt hat mir aber sehr gut gefallen, besonders, weil ich es schön finde, wenn Autoren die Fähigkeit haben, auf wenigen Seiten viel zu sagen.Liebe Grüße,
Wendy -
Mir hat dieses Buch überhaupt nicht gefallen. Ich habe es gekauft, weil ich so viel darüber gehört habe und dachte, das sollte man kennen. Nein, muss man nicht. Mich haben die Personen total aufgeregt und ich hab die Beweggründe von Hanna überhaupt nicht verstanden-
was ist daran so schlimm, dass man Analphabetin ist und wieso kann man das nicht einfach zugeben? Nicht lesen und schreiben zu können ist doch keine Schande.
Da ich das überhaupt nicht verstehen konnte, war der zweite Teil der Handlung dann für mich völlig Käse. Ansonsten ging es um den Generationenkonflikt auch zwischen Nazis und denen, die die Gnade der späten Geburt hatten . Ein völlig neues Thema in der deutschen Literatur und hier meiner Meinung nach nicht mal besonders mit für mich neuen Aspekten beschrieben. Ne, echt nicht. Ich habe ein Interview mit dem Autoren gelesen und finde ihn ausgeprochen symphatisch, zu weiteren Büchern von ihm werde ich aber wohl nicht mehr greifen.
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Mir hat dieses Buch überhaupt nicht gefallen. Ich habe es gekauft, weil ich so viel darüber gehört habe und dachte, das sollte man kennen. Nein, muss man nicht. Mich haben die Personen total aufgeregt und ich hab die Beweggründe von Hanna überhaupt nicht verstanden- was ist daran so schlimm, dass man Analphabetin ist und wieso kann man das nicht einfach zugeben? Nicht lesen und schreiben zu können ist doch keine Schande. Da ich das überhaupt nicht verstehen konnte, war der zweite Teil der Handlung dann für mich völlig Käse. Ansonsten ging es um den Generationenkonflikt auch zwischen Nazis und denen, die die Gnade der späten Geburt hatten . Ein völlig neues Thema in der deutschen Literatur und hier meiner Meinung nach nicht mal besonders mit für mich neuen Aspekten beschrieben. Ne, echt nicht. Ich habe ein Interview mit dem Autoren gelesen und finde ihn ausgeprochen symphatisch, zu weiteren Büchern von ihm werde ich aber wohl nicht mehr greifen.Ich glaube schon das Analphabetismus für die betroffenen Personen schlimm ist. Gerade weil Lesen und Schreiben heute und damals umso mehr von der Gesellschaft einfach verlangt wird. Nicht umsonst verheimlichen viele ihre Schwäche; demnach finde ich das Verhalten von Hanna nur verständlich.
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Hallo!
Ähm... ich weiß ja nicht, wie die anderen das sehen, aber für mich war die Tatsache, dass
Hanna Analphabetin ist
eine eher große Überraschung in dem Buch. Bin ich jetzt zu empfindlich? Ich würde eine Diskussion darüber nämlich als Spoiler setzen (wie man ja sieht ). Andererseits bin ich immer sehr verärgert, wenn mir auch nur irgendetwas von einem Buch verraten wird.Um zum Thema etwas zu sagen:
Ich denke auch nicht, dass es eine Schande ist, nicht lesen oder schreiben zu können. Aber keiner von uns hier kann sich auch nur annähernd vorstellen wie es ist, wenn man auf der Straße spazieren geht und kein einziges Schild, keine Zeitung, nichts in unserem Kopf Sinn ergibt, weil wir einfach die Wörter nicht lesen können. Außerdem reagiert jeder Mensch anders und jeder geht mit so einem Problem auf seine eigene Art um. Hanna ist eben sehr stolz und kalt, was das betrifft und versucht ihr Geheimnis so lange wie möglich für sich zu behalten. Vor mir als Leserin ist ihr das ausgezeichnet gelungen.
Liebe Grüße,
Wendy -
Sorry, hab es jetzt in den Spoiler gesetzt......für mich war es halt total klar, was Hanas Problem ist......
warum sonst sollte man sich sonst vorlesen lassen und so auf Schule drängen....allerdings nur andere....naja, wieder ein nerviger Aspekt. Analphabet zu sein, ist bestimmt nicht schön- allerdings gehört Hanna ja auch zur Kriegsgeneration und da war das doch noch viel verbreiteter als heute. Und wenn die Alternative zu einem langjährigen Gefängnisaufenthalt das Zugeben einer persönlichen Schwäche ist...naja, meine Entscheidung wäre klar. Tut mir leid, ich kann mich da in Hanna absolut überhaupt nicht reindenken und es überhaupt nicht verstehen....was nicht heißen soll, dass es solche Menschen nicht vielleicht wirklich geben könnte
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Ich mische mich da jetzt auch mal ein bisschen ein, obwohl es schon ewig her ist, dass ich das Buch gelesen habe.
Ich mochte es übrigens sehr gern und werde es demnächst wohl mal wieder lesen.Zu der eben diskutierten Sache:
Ich kann Hannas Verhalten auch irgendwie nachvollziehen. Analphabetismus wird wohl von den meisten Menschen als etwas angesehen, für das man selbst verantwortlich ist oder man wird von der Gesellschaft einfach als zu dumm abgestempelt. Hanna hätte sich mit diesem Geständnis dem Gelächter des ganzes Saales ausgesetzt.
Ein weiterer, meiner Meinung nach enorm wichtiger Punkt: Wie hätte sie denn beweisen sollen, dass sie nicht lesen kann? Ich habe mir erst letztens wieder Gedanken über diese Szene gemacht und das hätte ihr doch im Gerichtssaal niemand abgenommen. Zumal die anderen Aufseherinnen sie ja, soweit ich mich noch erinnere, mehr oder weniger in eine Falle gelockt hatten, indem sie alle Schuld auf sie schoben.Mir ging es übrigens wie Wendy. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was Hannas Problem war.
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@Mrs. Dalloway: Da hast du Recht. An diesen Punkt hatte ich während des Lesens auch gedacht. Meine Idee wäre gewesen, sie sozusagen in eine Situation zu versetzen, in der sie nicht damit rechnet, getestet zu werden und dann zu sehen, wie sie reagiert. Ich bin sicher, dass ich zwei Seiten in diesem Buch nur blind gelesen habe, weil ich mir eine solche Situation ausdenken wollte.
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Ich habe das Buch letzte Woche relativ schnell gelesen. Eigentlich habe ich es, wie soviele Bücher erst einmal nur lesen wollen, da ich es in der Schule nie gelesen hatte und er Film nun bald erscheint. Aber ich muss sagen, das Buch hat mir durchweg sehr gut gefallen. Ich finde es ist mal eine andere Art und Weise, wir mit dem NS-Regime umgegangen wird und finde das durchaus spannender! Trotzdem finde ich ein paar Sachen irgendwie immer noch nicht erklärlich, bzw. bei vielen Sachen habe ich mich gefragt, warum? warum macht er oder sie das?! Naja, da merkt man dann doch selbst, wie man in dieses Buch verschwindet
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Teilweise hast du recht, dennoch ist die Thematik und die sprachliche Gestaltung ziemlich interessant.
Die Thematik zeigt einen so genannten Tabubruch in unserer Gesellschaft, nämlich die Liaision eines nicht volljährigen Gymnasiasten zu einer wesentlich
älteren Dame namens Hanna Schmitz.Beim Ich-Erzähler -genau so, wie es Bernhard Schlink für sein Werk "Der Vorleseher" vorgesehen hat- werden die Gedanken des Protagonisten - hier die des Michael- genau beschrieben und bei der Antagonistin - hier die Hanna- können die Gedanken nicht genau beschrieben werden, weil die Ich-Erzählung sonst nicht gegeben wäre, also: Es muss so sein!!!!!!!!!!
Danke
Kafka21
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Ist schon ein paar Jahre her, daß ich es gelesen habe. Und durch die Verfilmung ist es ja derzeit wieder sehr aktuell. Ich hab's in guter Erinnerung. Vielleicht sollte ich es noch einmal lesen.
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Meine Meinung:
Ein Buch über die Frage von Schuld oder Unschuld, über den eigenen Bezug zur Wahrheit und vor allem auch über die Frage ob jemand der sich schuldig gemacht hat, trotzdem auch unschuldig sein kann.
Ich habe den Roman erst gelesen als ich den Film gesehen hatte. Des Buch ist in viellerlei Hinsicht eindringlicher, weil man mit der Geschichte ganz allein ist. Die Sicht auf Hannah Schmitz ist geprägt davon wie Michael sie gesehen hat und wie er selbst mit seinen Gefühlen ihr gegenüber umgeht, als er erfährt was sie getan hat.
Die Fragen stehen im Raum: Was ist Schuld? Wer hat sich wie Schuldig gemacht und wie geht man mit jemandem um den man liebt, von dem man aber weiß das er etwas schreckliches getan hat. Wie ist die eigene Position in so einem Fall?Hannah Schmitz ist eine Figur die den Leser fordert, nicht nur einfach zu lesen sondern wärend dem Lesen auch darüber nachzu denken wie man zu ihr steht. Es ist schwierig das Handeln einer Person nachzu empfinden die einem erst als positiv erschien. Andererseits kann man es gerade dadurch verstehen, weil sie einem erst so nahe war. Dann erst beginnt man es zu verurteilen und festzustellen, das es nicht entschuldbar ist.
Langsam zeichnet sich ein Bild einer Frau die einer der vielen Täter des NS Regimes war, aber eben kein Monster wie man es erwarten würde, sondern eine eher banal hineingezogen wurde weil sie etwas verbergen wollte was ihr unangenehm war. Das macht es so schwierig, den die Täterin ist hier eine Frau von Nebenan. Banal und langweilig. Man muss sich eingestehen das hier ein Mensch aus Fleisch und Blut gehandelt hat.Hannah Arendt beschreibt Die Banalität des Bösen, ich finde in mancher Hinsicht passt das auch auf Hannah Schmitz. Schlink hat eine Figur beschrieben wie sie sehr wahrscheinlich so oder ähnlich immer wieder wärend dieser Zeit auch vorkam. Das menschliche genauso mit einzubringen, das ist die Herausforderung der er sich gestellt hat. Der Roman gibt keine einfachen Lösungen, vielmehr versucht es zu zeigen das eben nicht alles schwarzweiß ist, das es auf viele Fragen nur unbequeme, unangenehme Antworten gibt.
Mir hat der Roman genau deshalb gefallen. Weil er den Leser herausfordert und ihn geradezu zwingt selbst Stellung zu beziehen.