Bernhard Schlink - Der Vorleser
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Das Buch "Der Vorleser" ist in drei Teile gegliedert.
Im ersten Teil geht es um den 15 Jahre alten Michael Berg, der durch eine Krankheit Hanna Schmitz kennen lernt. Hanna ist wesentlich älter als Michael, doch bald entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden. Hanna hat eine besondere Vorliebe: Sie lässt sich gerne vorlesen.
Doch die Beziehung hat ein rasches Ende, denn plötzlich ist Hanna verschwunden und Michael glaubt, sie nun für immer verloren zu haben.
Der zweite Teil handelt von einem Prozess über Aufseherinnen in einem KZ, bei dem Hanna zu den Angeklagten gehört. Michael ist mittlerweile Student und wie es der Zufall so will, kann er als Zuschauer daran teilnehmen.
Der dritte und letzte Teil befasst sich schließlich mit der Zeit nach dem Prozess. Michael ist erwachsen und Hanna sitzt im Gefängnis. Doch Michael kann Hanna einfach nicht vergessen und so beschließt er schließlich ihr Kassetten aufzunehmen und zu schicken.
Ich habe den Inhalt nur kurz zusammengefasst, da ich nicht zuviel verraten möchte. Das Buch ist es wert, selbst von anderen gelesen zu werden, die sich dann ihr eigenes Bild machen können.
Ich musste das Buch vor etwa 2 Jahren in der Schule lesen und damals hatte es mir gar nicht gefallen. Da allerdings die Verfilmung anstand, die ich sehr gerne sehen wollte, vorallem wegen Kate Winslet und David Kross, beschloss ich den Vorleser nochmal zu lesen. Und ich bin sehr überrascht, dass es mir wesentlich besser gefallen hatte, als bei meiner ersten Lektüre.
Der erste Teil ist zwar überaus wichtig für den Verlauf des Romans, aber dennoch muss ich sagen, dass hier mir ab und zu doch etwas langweilig wurde und man sich ruhig die ein oder andere Szene hätte sparen können. Die Beziehung zwischen Michael und Hanna fand ich sehr gut geschildert. Die Abhängigkeit von Michael zu Hanna war gut dargestellt. Während man mit Michael als Leser schon eher eine Beziehung aufbauen konnte, blieb mir Hanna jedenfalls immer ziemlich fremd, distanziert. Im Laufe des Buches stellt sich dann auch heraus, warum sie nicht ehrlich über sich selbst ist.
Die Gerichtsverhandlung empfand ich als überaus spannend. Man ist richtig gefangen und weiß nicht so recht, was man von dem Geschehen halten soll. Wie Michael ist man eher verwirrt, vorallem über Hanna. Zwar war sie mir nie sympathisch, aber dennoch war sie überaus menschlich. Doch besonders die eine hier geschilderte Tat lässt es einfach unglaublich erscheinen, dass ein Mensch so handeln kann, der eigentlich nichts weiter tat, als seine "Arbeit", wie andere täglich ins Büro gehen. Ich möchte hier nichts verheerlichen, etc. ganz im Gegenteil.
Dennoch regt dieses Buch sehr zum Nachdenken an und ich bin immernoch überaus froh, keine derartigen, schwerwiegenden Entscheidungen treffen zu müssen.
Mittlerweile habe ich auch die Verfilmung gesehen und ich bin sehr positiv angetan. Zwar wurden die ein oder andere Szene gestrichen und teilweise etwas geändert, aber dennoch ist der Film ziemlich nah am Buch und ich wies die gleichen Reaktionen auf, wie beim Buch. Der erste Teil wurde hier und da etwas langweilig, aber sobald man in der Gerichtsverhandlung ankam, konnte ich meine Augen nicht mehr von der Leinwand lösen.
Das Buch, sowie der Film sind für mich überaus empfehlenswert.