06 - Teil 8 und 9 (bis Ende)

Es gibt 86 Antworten in diesem Thema, welches 10.880 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von buchregal123.

  • Ja ich denke ein Großteil wird das gemacht haben, weil sie mussten, da sie durch irgendwas erpressbar waren, so wie Alice. Ich will jetzt nicht übermäßig Verständnis haben, aber es muss auch eine Belastung sein, wenn man der Spitzel ist und Freunde verrät und denen dann vielleicht auch was passiert.

    Ich weiß nicht, ob es ein Großteil war oder nicht - aber wenn man zwangsweise Spitzel war, so wie Alice, dann muss das eine enorme Belastung gewesen sein. Das wird ja auch im Roman thematisiert: Alice bricht den Kontakt zu Emma und ihren Freunden ab, weil sie sie nicht bespitzeln will oder kann.

    Keine einfache Entscheidung. Und auch sicher kein Einzelfall...

    Wie traurig!

    Also tauschen mag man mit ihr so gar nicht und ich bin froh, dass ich zu DDR Zeiten noch klein war und von der Spitzelei nichts mitbekommen habe.


    Ich bin ehrlich gesagt für den Mittelweg, ich finde es schon wichtig, dass Kinder auch Verantwortung in Maßen übernehmen, weil das am Ende auch ihr Selbstbewusstsein stärkt.

    Ja Mittelweg klingt gut. Da ich selbst keine Kinder habe, wollte ich die Frage mal in die Runde werfen. Hätte ich welche, dann wäre ich aufgrund meiner Erziehung wahrscheinlich ähnlich gestrickt wie meine Eltern.


    Je älter ich werde, desto mehr stelle ich fest, dass ich meine Mutter nochmal bin. ^^ Deswegen wissen sie und ich genau wie wir uns ärgern können und geraten gern mal aneinander. Mein Vater amüsiert sind dann immer köstlich über uns zwei.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Zum Thema Frauen und Kindererziehung in der DDR wollte ich nochmal was los werden.


    Ich glaube in der DDR musste man da etwas voraus sein, weil man die Arbeitskraft der Frauen dringend brauchte, um halbwegs mit der BRD mitzuhalten. Ich fand die Zeit im Kindergarten schön, weil es da viel mehr gab an Spielzeug und Co als Zuhause, weil meine Eltern gerade kurz nach der Wende wenig Geld hatten um uns jetzt überreichlich mit irgendwas zu überschütten und eben weil man viel Kontakt zu anderen Kindern hatte.


    Ich hätte mir aber dennoch schon mal gewünscht, dass meine Eltern mehr Zeit für uns Kinder gehabt hätten anstatt wegen der Arbeit mit Abwesenheit geglänzt zu haben.

    Das sind spannende Überlegungen: ich könnte mir auch gut vorstellen, dass die gute Kinderbetreuung in der DDR nicht ganz ohne Hintergedanken war, wie z.B. du schon schreibst, dass die Arbeitskraft der Frau benötigt wurde. Zudem konnte man schon durch die abgedeckte Betreuung sehr früh die Kinder auf eine bestimmte Schiene bringen.


    Spannend finde ich aber auch deinen Eindruck, den du durch die Abwesenheit deiner Eltern hattest dem daraus resultierenden Wunsch, mehr Zeit mit deinen Eltern gehabt zu haben.


    Eine Freundin von uns (2-fache Mutter von inzwischen erwachsenen Jungs) ist der Meinung, dass gerade in der Kleinkinderzeit wenigstens ein Elternteil daheim sein sollte, um Zeit mit seinen Kindern zu verbringen zu können, ansonsten sollte man es lassen mit dem Kinderkriegen. Und sie ist bzw. war vor ihrer Erkrankung voll berufstätig und in einer leitenden Position.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Je älter ich werde, desto mehr stelle ich fest, dass ich meine Mutter nochmal bin. ^^ Deswegen wissen sie und ich genau wie wir uns ärgern können und geraten gern mal aneinander. Mein Vater amüsiert sind dann immer köstlich über uns zwei.

    Interessant, dass das oft so ist, oder? ;)^^

  • Ich bin ehrlich gesagt für den Mittelweg, ich finde es schon wichtig, dass Kinder auch Verantwortung in Maßen übernehmen, weil das am Ende auch ihr Selbstbewusstsein stärkt. Aber zu überzogen finde ich das auch nicht gut. Mir fällt dazu ein, dass ich vor einiger Zeit einen alten Brief meiner Patentante gelesen habe, den sie während der Kriegsjahre an ihre Eltern geschrieben hatte. Sie war damals zwölf Jahre alt und hatte sich während einer Verschickung um ihre jüngeren Geschwister kümmern müssen. Das fand ich schon hart, wie erwachsen sie sein musste und wie viel Verantwortung sie getragen hat.

    Das sehe ich auch so: Bei meiner Lieblingsschwester (eben jener ältesten Schwester, für die ich diesen Roman "mitgelesen" habe, da sie Claires Romane auch sehr sehr mochte) hatte ich in den letzten Jahren besonders das Gefühl, dass sie zeitlebens ein übersteigertes Verantwortungsgefühl hatte, das auch aus unserer Kindheit resultierte: Meine Eltern hatten sie (meine Schwester, sie ist bzw. war 7 Jahre älter als ich) an Wochenenden z.B. m.E. überfordert, da sie sich um die drei jüngeren Geschwister zu kümmern hatte (waschen, ins Bett bringen etc.) - da war sie höchstens 11 oder 12 Jahre alt.


    nicigirl85


    Dein Post bestätigt meine Annahme, dass es eben auch darum ging, Arbeitskräfte einsetzen zu können - und gleichzeitig die kleinsten Kinder schon im sozialisitischen Sinn - miterziehen zu können. Ich kann mir sehr sehr gut vorstellen, dass Du Deine Eltern auch vermisst hast, oder zumindest einen Elternteil: Es gibt für ein Kind nichts Schöneres, als mittags aus der Schule nach Hause zu kommen und die Mutter vorzufinden, zu essen und in geborgener Atmosphäre seine Schularbeiten zu erledigen. Daran denke ich heute gerne zurück. Ich bin kein Fan von Kinderkrippen, da ich sicher bin, dass die ersten 3 Lebensjahre sehr wichtig für ein Kind sind. Daher war ich auch 3 Jahre in Elternzeit - ich mochte nicht ein Kind auf die Welt bringen, um dann nach 6 Monaten wieder arbeiten zu gehen. Ich wollte für meinen Sohn "da" sein - so wie ich es auch erlebt hatte. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass es eben üblich war in der DDR, nach wenigen Monaten wieder "auf Arbeit" zu gehen (ein Ausdruck, der mir übrigens sehr fremd ist - im Westen hört es sich anders an; "zur Arbeit" ist mir am geläufigsten ;)

    - sicher war es auch wichtig, was die finanzielle Absicherung der Familie betraf.


    In diesem Zusammenhang würde mich ja mal interessieren: Was war denn, wenn eine Familie dies nicht wollte (Kind nach 6 Monaten zur Krippe geben) - war das überhaupt möglich? Oder wurde man da schief angesehen? (Deine Eltern wissen das sicherlich, würde mich wirklich interessieren. Zumindest die Funktionäre (die mit den Wartburgs ;) hatten da finanztechnisch sicher nicht die Probleme....

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Das sehe ich auch so: Bei meiner Lieblingsschwester (eben jener ältesten Schwester, für die ich diesen Roman "mitgelesen" habe, da sie Claires Romane auch sehr sehr mochte) hatte ich in den letzten Jahren besonders das Gefühl, dass sie zeitlebens ein übersteigertes Verantwortungsgefühl hatte, das auch aus unserer Kindheit resultierte: Meine Eltern hatten sie (meine Schwester, sie ist bzw. war 7 Jahre älter als ich) an Wochenenden z.B. m.E. überfordert, da sie sich um die drei jüngeren Geschwister zu kümmern hatte (waschen, ins Bett bringen etc.) - da war sie höchstens 11 oder 12 Jahre alt.

    Genau so war das leider auch bei meiner Tante. Sie hat sich aus diesem Verantwortungsgefühl auch als Erwachsene später nie lösen können und ist dabei auch oft über ihre eigene Grenzen gegangen und zwar so stark, dass es auch Phasen gab, in denen das gesundheitliche Konsequenzen hatte.

  • Ich lese gerne Fortsetzungen wenn es nicht mehr als drei Bände sind. Alles andere ist mir zu lang.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Je älter ich werde, desto mehr stelle ich fest, dass ich meine Mutter nochmal bin. ^^ Deswegen wissen sie und ich genau wie wir uns ärgern können und geraten gern mal aneinander. Mein Vater amüsiert sind dann immer köstlich über uns zwei.

    Interessant, dass das oft so ist, oder? ;)^^

    Mein Mann hat früher immer gesagt....schau dir deine Schwiegermutter an, dann weißt du wen du heiratest:D

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Was für eine Ende, es wird ja nochmal richtig dramatisch.


    Julius hat sich um Alice gekümmert, die es nicht ganz leicht hat, alleine mit ihrer kleinen Tochter. Seine Spionagetätigkeit kommt nun doch raus, aber im letzten Moment kann er sich der Verhaftung entziehen. Alice erkennt, was Julius tut und gerät in einen Gewissenskonflikt. Sie muss die Konsequenzen tragen und darf Lisa nur noch selten sehen. Man braucht ja ein Druckmittel und so ein Kind ist das perfekte Mittel, um Alice gefügig zu halten.


    Emma glaubt Julius, der in Wien auftaucht, als sie dort ihren Job macht. Hätte ich ihm so schnell geglaubt nach allem, was geschehen ist? Ich weiß es nicht. Aber sie liebt ihn und vertraut ihm.


    Ganz schön mutig von Emma, in die Rolle von Alice zu schlüpfen, um Lisa zu holen. Prompt gibt es Schwierigkeiten und sie kommt nicht mehr zurück. Bei mir hat Sergej mir seiner Unterstützung einige Pluspunkte geholt und es ist schade, dass es für ihn so enden musste. Aber Markow weine ich keine Träne nach.


    Es ist doch schön, wenn man Freunde hat, die sich für einen einsetzen. Dass Julius am Ende ein langweiliges Leben vorzieht, kann ich gut nachvollziehen. Max und Lisa verstehen sich ja vom ersten Moment an.


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es sich nicht so zügig lesen lässt, weil man sich immer wieder mit der Historie beschäftigt und weil einem die Schicksale doch sehr nahegehen.

  • Eine Zukunft in der DDR oder Sowjetunion gibt es für ihn danach nicht mehr, aber ein Leben im Westen wäre für Sergej sicher trotz allem auch nicht vorstellbar gewesen ...

    Seine Einstellung für das politische System war so gefestigt, dass er im Westen nicht glücklich gewesen wäre. Es entsprach einfach nicht dem, was er sich unter einem perfekten Staat vorstellte.

    Zudem war mir vor dem Besuch des Museums nicht bewusst, dass es auf Westseite wohl Aussichtsplattformen gab, wo man in den Osten schauen konnte.

    Das habe ich in Berlin auch gedacht, als ich das sah. Da steigen die Menschen hoch, um andere Menschen wie Tiere im Zoo zu begaffen.

    Doch schon, aber ich war da ja noch ein Kind und habe vor allem wahrgenommen, dass wir in ein anderen, fremden Teil der Stadt gefahren sind. Mir sind vor allem die strengen Kontrollen an der Grenze noch in Erinnerung. Das fand ich etwas einschüchternd.

    Ich war als junge Frau einmal mit dem Bus in Berlin, musste also über die DDR-Grenze und habe auch Ost-Berlin besucht. Es war irgendwie bedrückend, da kurz hinter der Grenze man ganz offensichtlich beobachtet wurde.

  • buchregal123: Ich freue mich wirklich sehr, dass Dir das Buch sehr gut gefallen hat - und dass Dir die Schicksale der Figuren nah gegangen sind, empfinde ich natürlich als ein großes Kompliment. Vielen Dank!!:)

    Ganz schön mutig von Emma, in die Rolle von Alice zu schlüpfen, um Lisa zu holen. Prompt gibt es Schwierigkeiten und sie kommt nicht mehr zurück. Bei mir hat Sergej mir seiner Unterstützung einige Pluspunkte geholt und es ist schade, dass es für ihn so enden musste. Aber Markow weine ich keine Träne nach.

    Diesen Mut bringt Emma auch wirklich nur durch die Umstände auf, weil es ihr die einzige Wahl scheint, so zu handeln. Und dass Du Markov nicht nachweinst, kann ich nur zu gut verstehen ...

    Seine Einstellung für das politische System war so gefestigt, dass er im Westen nicht glücklich gewesen wäre. Es entsprach einfach nicht dem, was er sich unter einem perfekten Staat vorstellte.

    Ja, genau so habe ich das bei Sergej auch gesehen.

    Ich war als junge Frau einmal mit dem Bus in Berlin, musste also über die DDR-Grenze und habe auch Ost-Berlin besucht. Es war irgendwie bedrückend, da kurz hinter der Grenze man ganz offensichtlich beobachtet wurde.

    Und diese Eindrücke vergißt man einfach nicht, oder? Bei mir sind es vor allem die Grenzkontrollen, wenn wir mit dem Auto nach "Westdeutschland" gefahren sind, die mir noch sehr in Erinnerung sind. Es gab viele nette Grenzbeamte, aber auch etliche, vor denen ich als Kind wirklich Angst hatte. Und man war irgendwie immer erleichtert, wenn man die Grenzkontrollen hinter sich hatte.

  • Ich bin nun fertig mit dem Roman und war so tief im Endspurt versunken, dass ich mir tatsächlich fast keine Notizen gemacht habe. Mir schwirrt tatsächlich sogar ein wenig der Kopf vom Finale, da es ja dann doch echt spannend und hektisch zuging in diesem letzten Abschnitt!


    Zur Bewertung kann ich schon mal sagen, dass es eine sehr gute wird ;)



    Ich bewundere Alice sehr für ihre Stärke, auch wenn ihre Handlungen natürlich teilweise echt Negatives für andere bedeuten - aber ihre Lage erscheint aussichtslos und ich konnte ihr nicht böse sein. An keiner Stelle des Buches. Ich war frustriert über ihre Situation, und habe mich geärgert über die Aussichtslosigkeit, aber wirklich vorgeworfen habe ich ihr nichts.

    Dass sie kurz findet, Julius für seine Taten zutiefst verurteilen zu müssen, hat mich allerdings auch kurz erschrocken und geärgert. Ich war dann sehr erleichtert, dass sie ihm trotzdem geholfen hat. Das ist alles einfach ein chaotisches Netz von Manipulation, Brainwashing und Ausnutzung seitens Menschen mit mehr Macht - schrecklich!


    (Übrigens: Sehr traurig, dass Julius' Vater gestorben ist. Aber damit war zu rechnen. Ich musste dennoch schlucken.)




    Bei diesem Zitat musste ich gegen meinen Willen schmunzeln:


    Zitat von S. 479

    "Man kann ja schlecht mitten durch die Stadt eine Grenze ziehen."


    Oh Julius... Bitter!


    Und dann auf S. 525 natürlich aus der Realität gegriffen:


    Zitat

    "[E]ine Mauer zu errichten...Mir ist nicht bekannt, dass eine solche Absicht besteht."


    Das Zitat "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" war eines der ersten Zitate die ich rund um das Mauer-Thema 'gelernt' bzw gehört habe und auch wenn das inzwischen für viele einen sehr ironischen / zynischen / "meme"-fähigen Geschmack hat (jaja, die jungen Leute ;) ), ist das natürlich alles andere als lustig. Es war sehr spannend und nahegehend, von dieser Phase zu lesen.

    Und ich habe während des Lesens Pause gemacht um in ein Wikipedia-Lock zu fallen - wie das eben so läuft - und weiß somit auch, dass das echt schnell ging und Schicksale besiegelt wurden die ich sehr erschreckend fand.

    Auch, dass das erste erschossene Maueropfer genannt wurde - die Verwebung von Fiktion und Realität ist gut gelungen!


    Dass Max der Vater von Lisa ist hat mich nicht überrascht aber es hat mich gefreut ;) Max geht wundervoll mit der Kleinen um und wir haben nun ja schon echt oft davon gesprochen, wie sehr wir Max in's Herz geschlossen haben. :D Ich fand hier auch gut, dass Max und Alice nicht sofort ein Paar geworden sind, das hätte m. M. n. nicht so gepasst.


    Tja, und dann die Sache mit Sergej. Sein Schluss-Akt hat mich sehr gerührt und er ist für mich eine der interessantesten Figuren des ganzen Romans gewesen. Es ist einfach spannend, wenn man bis zum Schluss aus einem Charakter nicht so schlau wird und es ein Hin und Her ist mit den Gefühlen. Im Grunde empfinde ich ihn auch als tragische Figur und werde sicherlich noch eine Weile über ihn und seine Vergangenheit nachdenken.


    Ich weiß nun garnicht mehr, was ich noch schreiben kann, werde aber eure Beiträge neugierig durchlesen. Vielen Dank für das Rezi-Exemplar und nachdem ich alles habe sacken lassen werde ich morgen / die Tage die Rezension schreiben!

  • Einen strahlenden Max und ein aufatmender Julius; ein mit dem Leben nochmal davongekommenes Zwillingspaar und Lisa, aber ein Opfer, das ich auch beweinte: Sergej....


    Das fasst das Ende sehr gut zusammen!

    Übrigens habe ich zuerst "einen strammen Max" gelesen :D


    Ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass hier so viel Spionage vorkam. Aber ich fand, es passte gut.

    Ich habe damit auch nicht gerechnet und habe nie groß derartige Romane gelesen (da mir sowas nicht so liegt) - hier fand ich es aber wie du auch sehr passend und dass es eine spannende (und nötige) Komponente war.


    Ich hatte mich mit dem Thema ja sehr intensiv beschäftigt, aber ich muss ehrlich sagen, dass mich die Schicksale dieser "Wolfskinder" so mitgenommen haben, dass ich mich darin zumindest zurzeit nicht weiter vertiefen würde. Das sind so viele schreckliche Geschichten


    Als ich deine Danksagung und so weiter gelesen habe, habe ich ein wenig recherchiert. Finde das Thema erschreckend aber interessant. Ich kann mich vom Tragischen der Sache vielleicht ausreichend distanzieren, deshalb würde ich auch eine Doku oder Ähnliches dazu anschauen, oder ein buch dazu lesen.

    Musste ein wenig an die Schwabenkinder denken. Als ich 12 war habe ich einen Film dazu gesehen mit meiner Mutter, und das hat mich danach eine lange Zeit nicht losgelassen.


    Dass er seine kleine Tochter sofort lieb gewinnt ist ein zusätzliches Plus - weder damals noch heute eine Selbstverständlichkeit.

    Es sollte mehr Maxes :herz: geben!


    Ich denke, Max hat offiziell einen Fanclub! ;) :D



    Was Sergej und Markov angeht: Ich finde es, wie ein paar von euch, perfekt so wie es ausgegangen ist. Markovs Tod ist verdient, und Sergejs Tod tragisch - aber so konnte er, wie odenwaldcollies schrieb, seine zweite "Tochter" retten und beweisen, wo er steht. Ich fand das für mich persönlich sehr wichtig, und ich befürchte ohne sein Opfer wäre es anders ausgegangen.


    @alle: Lest ihr eigentlich gerne Fortsetzungen?


    Also ich lese Buchreihen sehr sehr gerne <3



    Meine große Nichte ist heute 11 und muss das alles nicht machen und kann es teilwesie auch nicht. Und ich stelle mir die Frage, was besser ist. Was meint ihr? Eigentlich sollte man doch die Möglichkeit haben lange Kind zu sein, Erwachsenentätigkeiten lernt man doch noch früh genug und muss sie früh genug machen.


    Ich finde, es kommt auch ein wenig auf das Kind an. Wenn das Kind früh Interesse für so etwas zeigt, dann: warum nicht? Wenn nicht, dann ist zwingen so eine Sache... dann würde ich eher zu später plädieren. Ich konnte das alles was du beschrieben hast mit 11 nicht (also packen schon, aber mit einer kindlichen Note, würde ich mal sagen ;)) und hatte auch kein Interesse daran, mich damit zu beschäftigen. Ich konnte es dann als Erwachsene trotzdem, weil man es halt irgendwie mitbekommen hat (ich war ja auf Freizeiten und so...). Auch mit Kochen wollte ich mich nicht beschäftigen, ein halbes motiviertes Jahr in meiner Jugend und die Grundlagen von Nudeln und Kartoffel usw mal ausgenommen. Meine eine Schwester hingegen hat schon früh Interesse an "Haushaltstätigkeiten" gezeigt und ihr wurde dementsprechend einiges früh gezeigt.

  • Ich bin nun fertig mit dem Roman und war so tief im Endspurt versunken, dass ich mir tatsächlich fast keine Notizen gemacht habe. Mir schwirrt tatsächlich sogar ein wenig der Kopf vom Finale, da es ja dann doch echt spannend und hektisch zuging in diesem letzten Abschnitt!


    Zur Bewertung kann ich schon mal sagen, dass es eine sehr gute wird ;)

    Oh, Du hast den Roman zu Ende gelesen, sehe ich gerade. Wie toll, dass Du den letzten Abschnitt so spannend fandest! Darüber freue ich mich sehr und über die Bewertung natürlich ganz besonders! Vielen Dank!! :)

    An keiner Stelle des Buches. Ich war frustriert über ihre Situation, und habe mich geärgert über die Aussichtslosigkeit, aber wirklich vorgeworfen habe ich ihr nichts.

    Ich habe es auch immer so empfunden, dass Alice zwar Fehler macht, aber am Ende doch auch aus diesen lernt, zumindest soweit das in ihrer Situation möglich ist, und man ihr deshalb nicht wirklich etwas vorwerfen kann.

    Das ist alles einfach ein chaotisches Netz von Manipulation, Brainwashing und Ausnutzung seitens Menschen mit mehr Macht - schrecklich!

    Genau das darzustellen war mir auch sehr wichtig. Einmal in diesem Netz gefangen, ist es eigentlich nicht mehr möglich, sich daraus zu befreien und vor allem Alice, aber auch Julius werden damit zu Spielbällen der Geheimdienste.

    Das Zitat "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" war eines der ersten Zitate die ich rund um das Mauer-Thema 'gelernt' bzw gehört habe und auch wenn das inzwischen für viele einen sehr ironischen / zynischen / "meme"-fähigen Geschmack hat (jaja, die jungen Leute ;) ), ist das natürlich alles andere als lustig. Es war sehr spannend und nahegehend, von dieser Phase zu lesen.

    Das konnte ich natürlich nicht lassen, dieses berühmte Zitat auch im Roman unterzubringen. :) Aber damals konnte sich bestimmt kaum einer vorstellen, dass Ulbricht schon längst andere Pläne hatte. Darüber musste ich beim Schreiben oft nachdenken.

    Dass Max der Vater von Lisa ist hat mich nicht überrascht aber es hat mich gefreut ;) Max geht wundervoll mit der Kleinen um und wir haben nun ja schon echt oft davon gesprochen, wie sehr wir Max in's Herz geschlossen haben.

    Ich glaube, wir sind uns alle einige, dass er ein super Vater sein wird, oder? :) Nur mal nebenbei bemerkt, habe ich heute übrigens - angeregt durch den Austausch mit Euch - ziemlich viel über Max nachgedacht ...;)

    Es ist einfach spannend, wenn man bis zum Schluss aus einem Charakter nicht so schlau wird und es ein Hin und Her ist mit den Gefühlen. Im Grunde empfinde ich ihn auch als tragische Figur und werde sicherlich noch eine Weile über ihn und seine Vergangenheit nachdenken.

    Das kann ich gut nachvollziehen, denn es gibt einige Prozesse, die sind beim Schreiben gar nicht so unähnlich wie beim Lesen und Sergej war auch für mich eine sehr spannende Figur, die mich emotional beschäftigt hat. Und wie ich schon mal sagte, er ist für mich auch ein bisschen der traurige Held der Geschichte ...

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    Zitat von gagamaus

    Ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass hier so viel Spionage vorkam. Aber ich fand, es passte gut.

    Ich habe damit auch nicht gerechnet und habe nie groß derartige Romane gelesen (da mir sowas nicht so liegt) - hier fand ich es aber wie du auch sehr passend und dass es eine spannende (und nötige) Komponente war.

    (-> Ich bin leider am Ende dieser Leserunde immer noch nicht in der Lage mehrere, sich aufeinander beziehende Zitate hier einzufügen. Kittys bezieht sich auf das von gagamaus, das ich jetzt einfach darüber kopiert habe! Entschuldigt bitte ...:/)

    In diesem Roman geht es natürlich sehr viel um Spionage, aber mein Anliegen war es vor allem, die menschliche und psychologische Seite davon darzustellen, die eben oft sehr belastend und bedrückend für die Beteiligten ist. Und die Spionage hat außerdem einfach sehr viel mit der Zeit und mit Berlin damals zu tun.

    Was Sergej und Markov angeht: Ich finde es, wie ein paar von euch, perfekt so wie es ausgegangen ist. Markovs Tod ist verdient, und Sergejs Tod tragisch - aber so konnte er, wie odenwaldcollies schrieb, seine zweite "Tochter" retten und beweisen, wo er steht. Ich fand das für mich persönlich sehr wichtig, und ich befürchte ohne sein Opfer wäre es anders ausgegangen.

    Das fand ich auch sehr schön, wie odenwaldcollies das in Worte gefasst hat und bin ganz eurer Meinung!:)

    Also ich lese Buchreihen sehr sehr gerne <3

    Danke für die Antwort!:) Ich mag Fortsetzungen auch, wenn sie nicht zu sehr ausgedehnt werden ...

  • Ich glaube, wir sind uns alle einige, dass er ein super Vater sein wird, oder? :) Nur mal nebenbei bemerkt, habe ich heute übrigens - angeregt durch den Austausch mit Euch - ziemlich viel über Max nachgedacht ... ;)


    :love::D


    Das kann ich gut nachvollziehen, denn es gibt einige Prozesse, die sind beim Schreiben gar nicht so unähnlich wie beim Lesen und Sergej war auch für mich eine sehr spannende Figur, die mich emotional beschäftigt hat. Und wie ich schon mal sagte, er ist für mich auch ein bisschen der traurige Held der Geschichte ...


    Das glaube ich gerne.

    Ich empfinde das Ende aufgrund seines Todes auch nicht als vollständiges Happy End. Es ist auf jeden Fall alles andere als der 'Worst Case', aber Sergejs Opfer macht das Ende bitter-süß und eher so ein halbes Happy End. Finde ich sehr passend und gut so.

  • Das glaube ich gerne.

    Ich empfinde das Ende aufgrund seines Todes auch nicht als vollständiges Happy End. Es ist auf jeden Fall alles andere als der 'Worst Case', aber Sergejs Opfer macht das Ende bitter-süß und eher so ein halbes Happy End. Finde ich sehr passend und gut so.

    Danke! Das freut mich sehr. :)<3

  • Tja, der "traurige Held der Geschichte", der nicht mit dem Leben davonkam... - da sind bei mir die Emotionen durchgebrochen und ich musste wirklich mit den Tränen kämpfen bzw. habe ihn wirklich beweint (das passiert mir nicht so oft und ist wirklich auch ein Kompliment an Claire, denn das muss man erst mal "bewerkstelligen", seine LeserInnen so zu berühren und emotional aufzuwühlen, dass sie heulen müssen ;() - Ich war am Ende überhaupt sehr "aufgewühlt" und brauchte echt ein wenig Zeit, wieder (emotional) downzushiften ;)


    Kritty:

    Deinem post zum letzten Abschnitt (den ich sehr toll finde), schließe ich mich unumwunden/vollumfänglich an ;)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Tja, der "traurige Held der Geschichte", der nicht mit dem Leben davonkam... - da sind bei mir die Emotionen durchgebrochen und ich musste wirklich mit den Tränen kämpfen bzw. habe ihn wirklich beweint (das passiert mir nicht so oft und ist wirklich auch ein Kompliment an Claire, denn das muss man erst mal "bewerkstelligen", seine LeserInnen so zu berühren und emotional aufzuwühlen, dass sie heulen müssen ;( ) - Ich war am Ende überhaupt sehr "aufgewühlt" und brauchte echt ein wenig Zeit, wieder (emotional) downzushiften ;)

    Liebe Sagota, ich empfinde das als Autorin auch als ein ganz großes und riesiges Kompliment, dass eine Figur beim Lesen so zum Leben erwacht, dass einen ihr Tod mit den Tränen kämpfen lässt ... <3:)