Stephen King: Das Monstrum-Tommyknockers

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 4.582 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Loons Gerringer.

  • Es gibt sicher irgendwo schon einen Thread, aber ich habe keinen gefunden.


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    Das Buch beginnt damit, das Bobbi Anderson, Autorin Bekannter Westernromane, stolpert. Und zwar über ein rundes metallisches Ding von titanischen Ausmaßen, das in der Erde steckt. Sie beginnt es Auszugraben, und wird schnell süchtig nach dem Monstrum.
    Ihr alkoholsüchtiger Ex-Freund Gardener, ebenfalls Autor, gerade auf einer Lesereise, spürt auf einmal: "Bobbi ist in Gefahr!" und macht sich auf Bobbi in der Kleinstadt Haven zu besuchen. Diese hat sich bereits völlig verändert. Sie ist abgemagert, kann sich an kaum etwas erinnern, erfindet am laufenden Band Dinge, die von Daniel Düsentrieb stammen könnten..und kann teilweise Gards Gedanken lesen. Sie bittet Gardener um Hilfe. Im zweiten Teilde Buches werden Geschichten der Bewohner Havens erzählt, und auch wie sie sich zu verändern beginnen. So erfindet zum Beispiel ein kleiner Junge einen Apperat, mit dem er auf einer Zaubervorstellung seinen Bruder verschwinden lässt...


    Ich habe Tommyknockers in drei Tagen im Urlaub gelesen, weil es mich schnell gefesselt hat und das bislang gruseligste Buch von King war, das ich kenne (nach "Es", "Shining" und "Brennen muss Salem").


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Donut ()

  • :winken: Das ist das einzige King-Buch, das ich bisher abgebrochen habe :entsetzt:. Ein großer Fehler war wahrscheinlich, dass ich vorher den Film gesehen hatte und dadurch das Buch noch schlimmer war.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Oh, "Das Monstrum" habe ich vor locker 5-7 Jahren oder so gelesen und ich fand es soo genial und gruselig. Auf alle Fälle eines meiner Lieblinge von King.

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Das ist das einzige Buch von King, das ich nicht zu Ende gelesen habe. Das ist fast 15 Jahre her, und ich fand es einfach nur schrecklich idiotisch :rollen: So doof, dass ich es auch gar nicht wieder versuchen möchte.


    Nur eines ist meinem Nudelsiebgehirn in Erinnerung geblieben
    Tommyknockers, Tommyknockers
    klopfen an mein Tor,
    ich will hinaus, weiß nicht ob ich's kann,
    ich hab solche Angst vor dem Tommyknocker-Mann.



    Gruselig, dass ich mir gerade das gemerkt habe :entsetzt:

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

    Einmal editiert, zuletzt von sandi ()

  • "Das Monstrum" war mein erstes Buch von Stephen King (und wahrscheinlich mein erstes Horrorbuch überhaupt). Was habe ich mich damals gegruselt, vor allem am Anfang. Ich erinnere mich noch, dass Bobbi in der Nähe des Raumschiffes plötzlich ganz starke Blutungen bekam und dass der blinde Hund plötzlich wieder sehen konnte und die Augen leuchteten. :angst: Ok, das klingt aus heutiger Sicht schon wie das Grusel-Standardrepertoire, aber damals bin ich noch etwas tiefer in die Bettdecke gekrochen. Und selbstverständlich habe ich die Frage meiner Eltern ob das Buch gruselig wäre, verneint - die Blöße wollte ich mir offenbar nicht geben. :breitgrins:


    Die Gruselstimmung legte sich allerdings dann recht schnell und es wurde ein wahnsinnig spannender Roman, der mich bis in den Schlaf verfolgt hat. Nicht als Alptraum, sondern weil ich die Geschichte immer weitergeträumt habe. Am liebsten wollte ich ja ganz schnell wieder wach sein, damit ich erfahren kann, wie es weitergeht. Ich fand es aber toll, jede Nacht von dem Buch zu träumen. Das waren schöne Sommerferien damals! Es ist schon erstaunlich, wie sehr ich diese Zeit auch mit "Tommyknockers" verbinde.


    Vom Buch weiß ich auch noch, dass ich es zunächst jedesmal blöd fand, wenn eine neue Person eingeführt wurde, weil ich lieber von der jeweils vorherigen weitergelesen hätte. Später war es aber sehr schön, wie die bereits bekannten Personen immer wieder vorkamen und sich alles ineinander verstrickte. Ich erinnere mich auch noch an eine recht lustige Szene, als das eine Grüppchen nicht weiterwollte, weil sie dachten, etwas würde dort auf sie lauern. Später wurde die Szene dann nochmal aus umgekehrter Sicht geschildert, dort saß dann dann jemand anders und hat sich vor Angst ebenfalls fast in die Hosen gemacht. :breitgrins:


    Ob mir das Buch heute noch so gut gefallen würde, weiß ich nicht, ich würde es jedoch auf einen Versuch ankommen lassen!

  • Komisch, wie die Meinungen auseinandergehen. Ich fand's als Teenager jedenfalls suuuperspannend und richtig gut geschrieben. Leider erinnere ich mich nicht mehr an alles, und leider musste ich es vor meinem letzten Umzug auswildern (Bookcrossing), weil ich diesen Hardcover-Klotz nicht mehr mit mir rumschleppen wollte.

    &quot;The difference between fiction and reality? Fiction has to make sense.&quot;<br />Tom Clancy

  • Bei mir ist es auch schon ewig her, dass ich das Buch gelesen habe. Es ist mir dahingehend in Erinnerung geblieben, dass es eines der wenigen King-Bücher ist, dass mich nicht total überzeugt hat. An die Handlung im Einzelnen kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich fand sie an sich ok. Bis heute im Gedächtnis geblieben ist mir allerdings der Schluß, weil ich ihn immer noch als den dämlichsten empfinde, den King jemals produziert hat (und da waren ein paar seltsame dabei :zwinker:)


    sandi
    Dieser Kinderreim (ich glaub zumindest mal gehört zu haben, dass es einer ist) ist mir auch im Gedächtnis geblieben und mich gruselt es auch nach wie vor wenn ich ihn höre oder lese!


    LG Curly

    :lesen: Die Blutlinie - Cody McFadyen


  • Bei mir ist es auch schon ewig her, dass ich das Buch gelesen habe. Es ist mir dahingehend in Erinnerung geblieben, dass es eines der wenigen King-Bücher ist, dass mich nicht total überzeugt hat. An die Handlung im Einzelnen kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich fand sie an sich ok. Bis heute im Gedächtnis geblieben ist mir allerdings der Schluß, weil ich ihn immer noch als den dämlichsten empfinde, den King jemals produziert hat (und da waren ein paar seltsame dabei :zwinker:)


    Das kann ich locker mal so unterschreiben. Dabei habe ich das Buch zweimal gelesen und fand es beide Male nicht unspannend, aber dieses Ende fand ich nie überzeugend. Und gegenüber anderen King-Büchern (z.B. Brennen muss Salem, Das Spiel, die Turm-Reihe ...) fällt dieses mMn einfach ab.

  • Ich glaube, das war mein allererster King, und ich fand es auf den ersten 100 Seiten langweilig und gleichzeitig total übertrieben, deshalb habe ich es gar nicht weitergelesen :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich glaube, das war mein allererster King, und ich fand es auf den ersten 100 Seiten langweilig und gleichzeitig total übertrieben, deshalb habe ich es gar nicht weitergelesen :breitgrins:


    Ich glaube ein paar Seiten weiter bin ich schon gekommen, aber mein Versuch Tommyknockers zu lesen ist bestimmt schon 10 Jahre her. Hat mich auch überhaupt nicht angesprochen und seit dem habe ich mich auch nie mehr an einem Stephen King-Buch versucht.


    Seoman


  • ...und seit dem habe ich mich auch nie mehr an einem Stephen King-Buch versucht.


    Was eigentlich wiederum schade ist. :zwinker:
    Andererseits war dieses Buch auch für mich nicht eines seiner starken Bücher. Trotzdem erinnere ich mich noch, dass ich ihn fertig gelesen habe. Denn irgendwie war ich völlig neugierig was es mit dieser ganzen "Sache" auf sich hat. Ich wollte stets wissen wie es weiter geht und ob im nächsten Augenblick etwas entscheidendes passiert.
    Das King in fast all seinen Büchern recht lange und vor allem langatmige Einstiege hat, schreckt auch mich in letzter Zeit ziemlich ab. Das Monstrum war da ja noch eines der ersten seiner Werke, welches ich vor gut 12 Jahren gelesen habe.
    Als King-typisch würde ich es aber dennoch beschreiben.


    Liebe Grüssle
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • also ich fand den Roman superklasse und gruselig, so richtig "stell-dir-mal-vor-so-was-gäbe-es-wirklich", eines meiner Lieblingskings... :smile:

    Lese fast alles-fast immer

  • Was eigentlich wiederum schade ist. :zwinker:
    ...


    Na man kann ja nicht alles lesen und muss auch nicht jeden Autor mögen. Es kann aber durchaus sein, dass ich irgendwann nochmal was von Stephen King lese. Auf meiner To-Read-Liste im Kopf ist er aber halt weit nach unten gerutscht. :zwinker:


    Seoman

  • Na man kann ja nicht alles lesen und muss auch nicht jeden Autor mögen. Es kann aber durchaus sein, dass ich irgendwann nochmal was von Stephen King lese. Auf meiner To-Read-Liste im Kopf ist er aber halt weit nach unten gerutscht. :zwinker:


    Das verstehe ich gut. Geht mir mit anderen Autoren auch nicht anders. Wenn man gleich beim ersten Buch eines neu ausprobierten Autors enttäuscht wird, nimmt man sicher nicht gleich wieder eines von ihm in die Hand. :zwinker:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Na man kann ja nicht alles lesen und muss auch nicht jeden Autor mögen. Es kann aber durchaus sein, dass ich irgendwann nochmal was von Stephen King lese. Auf meiner To-Read-Liste im Kopf ist er aber halt weit nach unten gerutscht. :zwinker:


    Seoman


    Bei Stephen King ist es halt so dass der schon wahnsinnig viel geschrieben hat, und man kennt zwar seinen Stil immer heraus, aber die Bücher unterscheiden sich zum Teil schon sehr, und dass nicht nur von am Anfang geschrieben und jetzt. Von daher würde ich ihn nicht pauschal weglegen. :smile: Ich habe gerade gemerkt bei mir ist nach 3 Büchern von einem Autor die oberste Schmerzgrenze erreicht, wenn sie mir nicht gefallen.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Meine Meinung
    Ich habe in meiner Jugend die Bücher von Stephen King verschlungen. Danach habe ich sehr lange nichts mehr von ihm gelesen, weil sich mein Geschmack geändert hat. Erst in letzter Zeit habe ich mich wieder an ihn "herangetraut". Bei Tommyknockers ging es mir ähnlich wie bei Duma Key, das ich kurz vorher gelesen hatte. Es fängt sehr spannend an, hat aber auch deutliche Längen und Passagen bei denen ich mich frage, wie sie zum Rest des Buchs gehören. Es ist nicht so, dass ich mich gelangweilt habe. Aber die Begeisterung, die ich bei älteren Büchern von King gespürt habe, gab es bei Tommyknockers auch nicht.
    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • "Tommyknockers" war auch mein erster King und mit 11 Jahren mein erstes "Erwachsenenbuch" (davor gab's nur Kinder- und Jugendbücher).
    Ich hatte es bei meinem Vater gefunden und über die Sommerferien gelesen.


    Danach kam "Needful things".


    Beide Bücher fand ich streckenweise sehr langweilig bzw. langatmig. Immer wieder musste ich seitenweise Beschreibungen überblättern. :zwinker:


    Am Ende von "Tommyknockers" war ich als (TV-) Science-Fiction-Fan enttäuscht, da meine Fragen alle ins Leere gingen. Im Prinzip handelte das Buch von der Verwandlung, für die kein Grund und kein wirkliches Ziel angegeben wurde - das hat mich ziemlich ratos zurück gelassen.


    Den Film habe ich Jahre später gesehen und auch heute noch kann ich nicht vestehen, warum King, der doch Geld wie Heu hat, zugelassen hat, dass all seine Bücher bis auf "Die Verurteilten" und ggf. noch ein anderes, das mir gerade nicht einfällt, als Trashfilme verfilmt wurden.


    Bei Tommyknockers und auch Needful things fiel mir auf, dass im Prinzip mit Genres und Erwartungen "gespielt" wird, die nicht erwartungsgemäß umgesetzt werden.
    Einmal das Sci-Fi-Thema in Tommyknockers und dann das Teufelsthema in Needful things.



    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Am Ende von "Tommyknockers" war ich als (TV-) Science-Fiction-Fan enttäuscht, da meine Fragen alle ins Leere gingen. Im Prinzip handelte das Buch von der Verwandlung, für die kein Grund und kein wirkliches Ziel angegeben wurde - das hat mich ziemlich ratos zurück gelassen.


    Damit beschreibst du sehr schön, welches Problem ich bei diesem Buch hatte. Darf ich dich als Ghostwriterin für Rezis anheuern? :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Die Tommyknockers werden doch als zänkische, genial-erfinderische, aber eben auch etwas dämliche Spezies beschrieben, die jähzornig durchs All heizt und sich überall, wo sie landet (oder abstürzt, wie auf der Erde), auszubreiten versucht. Die Hülle ihres Schiffs erschafft durch Strahlung die Atmosphäre, die sie fürs Überleben brauchen und die dabei Menschen zu Tommyknockers assimiliert. Die Reichweite der Strahlung ist aber begrenzt, und damit auch ihre Ausbreitung. Tja, sie sind Telepathen, sie erfinden massenhaft Geräte, die irgendwas können, aber sie sind außerstande, ihre Invasion mit Plan durchzuziehen. Sie sind eben keine „Alien“-Aliens, sondern bösartig und ein bisschen doof zugleich. Sie machen nur das, was ihnen gerade in den Sinn kommt, basteln rum und jagen dabei sich selbst und offenbar auch immer mal wieder ihre jeweilige Heimat in die Luft. Womit sie Menschen gar nicht mal so unähnlich sind. Klar ist das sinnlos, die Tommyknockers sind so sinnvoll wie Krebs oder Alzheimer, aber als Buchthema auf jeden Fall unterhaltsamer (finde ich). Das Ende ist zwar etwas pathetisch, was Gardener angeht, aber doch eine gute Lösung.


    Dass King hier keine Bedeutungsschwere zu schaffen versucht, sondern einfach nur eine Geschichte erzählen will, finde ich sehr angenehm. Für mein Gefühl sind seine Versuche, irgendwie bedeutungsvolle Sachen zu schreiben (siehe etwa: „Der Anschlag“) immer eher pathetisch-peinlich und vor allem langweiliger, als wenn er einfach nur den inneren Irren von der Leine lässt.


    Das Buch hat einen morbiden Reiz: Man sieht einer ganzen Kleinstadt beim physischen, psychischen und geistigen Verwesen zu und kann sich dabei gruseln, darf sich sogar amüsieren, weil das Ganze so abgefahren und irreal ist, dass irgendwelche Betroffenheiten sich sowieso nicht einstellen. (Der Hauptgrund, zur Entspannung Horror einem Thriller vorzuziehen! :breitgrins:)


    Ich mag an diesem Roman gerade die vielen kleinen (Klatsch-)Geschichtchen über die Menschen in Haven und wie sie, ihrer jeweiligen Art entsprechend, auf die Tommyknocker-Verwandlung reagieren. King kann Menschen mit ein paar lapidaren Strichen so schön lebendig rüberbringen, oft boshaft-witzig, manchmal auch kräftig überzogen, aber meistens sehr unterhaltsam.


    Längen hat das Buch sicher, aber im Vergleich zu seinen späteren Romanen ist King hier noch geradezu streng mit sich, was Abschweifungen und vor allem Wiederholungen angeht, Geschichten und Geschichtchen sind noch alle irgendwie dem Hauptplot untergeordnet.


    In die Verfilmung habe ich mal reingesehen, aber schaudernd abgeschaltet, als ich sah, dass sie die dunkelhaarige, herbe, einzelgängerische Bobbi Anderson – m.E. Kings einzige wirklich überzeugende Frauenfigur – als rothaariges Superweib besetzt haben. :kotz: Ganz schnell vergessen!


    (Zum Thema „sinnvolles Ende“ bei King: wer alle Bände von „Der dunkle Turm“ bis zum bitteren Ende gelesen hat, weiß, wozu der Mann auf diesem Gebiet in der Lage ist … Ich wollte das Buch damals brüllend an die Wand schmeißen – dafür das alles?! Aber ich musste doch zugeben, dass es ein passendes Ende war.)