Peter Høeg - Fräulein Smillas Gespür für Schnee

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  • Peter Høeg - Fräulein Smillas Gespür für Schnee
    Frøken Smillas fornemmelse for sne


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    Rowohlt, 1996, Übersetzer: Monika Wesemann, 516 Seiten


    Klappentext
    Im Kopenhagener Hafenviertel stürzt ein Junge vom Dach eines Lagerhauses. Todesursache laut Polizeibericht: ein Unfall. Smilla Jaspersen, die im selben Haus wohnt wie der Junge, sieht das anders und stellt ihre eigenen Nachforschungen an. Der internationale Erfolg dieses literarischen Thrillers hat neben der faszinierenden Geschichte vor allem mit seiner Heldin zu tun: der wunderbar ruppigen, unangepassten und zugleich zarten und verletzlichen Smilla.


    Der erste Satz
    Es friert, außerordentliche 18 Grad Celsius, und es schneit.


    Wie kam die Geschichte in meine Hände?
    Meine Schwester hat ihren Buchschrank ausgemistet und dieses Buch hat bei mir Zuflucht gefunden.


    Meine Meinung
    Fräulein Smillas Gespür für Schnee ist definitiv kein leichtes Buch, dass man in einem Rutsch mal nebenher lesen kann.
    Die Geschichte als solche ist im Grunde einfach, leider macht der Schreibstil Høegs das ganze unnötig kompliziert. Oftmals wusste ich nicht in welcher Zeit ich mich gerade befinde. Er hüpft munter zwischen Jetzt, Smillas Vergangenheit in Grönland, Smillas Vergangenheit mit ihrem Vater Moritz, Erinnerungen an Jesaja, wissenschaftlichen Fakten rund um Eis und Schnee und Wissen der Grönländer über den Schnee umher, was mich über längere Zeit des Buches völlig verwirrt hat.
    Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das Ende wirklich verstanden habe.
    Gefallen haben mir die Charaktere, Smilla und der Mechaniker, Jakkelsen, Sonne und Lukas. Auch die verschiedenen Inuit-Worte für Schnee, die in den Text eingewoben wurden, fand ich interessant.
    Alles in allem, konnte mich das Buch allerdings nicht überzeugen, da es mich zu verwirrt zurück gelassen hat. Trotzdem bin ich froh es gelesen zu haben.


    Bewertung:
    2ratten

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:


  • Der erste Satz
    Es friert, außerordentliche 18 Grad Celsius, und es schneit.


    Jetzt muss ich das doch mal ansprechen, ich hab mir über diesen Satz nämlich schon Gedanken gemacht, als ich meine Rezi geschrieben habe: Wie ist das möglich? Es hat 18 Grad und es schneit bzw. friert? Überseh ich irgendwas oder fehlen mir wichtige Informationen? :gruebel:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Jetzt muss ich das doch mal ansprechen, ich hab mir über diesen Satz nämlich schon Gedanken gemacht, als ich meine Rezi geschrieben habe: Wie ist das möglich? Es hat 18 Grad und es schneit bzw. friert? Überseh ich irgendwas oder fehlen mir wichtige Informationen? :gruebel:


    Ich habe eben mal in meinem dänischen Buch nachgeguckt: da fehlt das erste Komma und der Satz lautet wörtlich übersetzt "Es friert außerordentliche 18 Grad", oder anders ausgedrückt: "Es ist außergewöhnliche 18 Grad kalt." Das Information, dass es sich um Minusgrade handelt, steckt dabei in dem "friert" bzw. "kalt" drin.
    (:gruebel: Jetzt werde ich unsicher, ob "x Grad kalt" eine übliche deutsche Formulierung ist, oder ob ich es aus dem Schwedischen übersetzt habe.)

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Abgesehen davon ist der Satz auch mit Minusgraden fragwürdig: Möchte mal sehen, wie es bei -18 Grad schneit... dann ist es in aller Regel zu kalt dafür.

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Das hat mich auch verwirrt. Veilleicht ist das irgendwie metaphorisch gemeint, ansonsten kann ich mir den Satz auch nicht erklären.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Okay, also eine etwas schiefe Übersetzung ... auf die Minusgrade hätte ich aber auch selbst kommen können. :schulterzuck:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Ich habe mir jetzt auch mal das Buch zu Gemüte geführt. Der Buchtitel, als auch der "Film" sind mir vom Namen ja ein Begriff...also her mit dem Buch:


    was mich erwartete war doch sehr enttäuschend. Die ersten Seite waren ja noch ansprechend. Der Tod von Nessaja machte das Buch zunächst interessant. Dann spielten plötzlich soviel Protagonisten mit, dass man völlig den Überblick verlore. Die Orte wechselten dann schnell. Man wusste kaum noch wer ist Freund oder Feind...wer lebt noch und welchen Bezug spielen die Akteure untereinander.


    Ich habe mich durch das Buch gequält. Es ist sicherlich keine leichte und nachvollziehbare Kost. Vom Titelnamen hatte ich mir viel versprochen: leider kam nich viel. Die Enttäuschung des Jahres. Ich habe jetzt hier noch die Film-DVD liegen....vielleicht ist dieser Streifen ja abgeändert, bzw. etwas nachvollziehbarer.


    Das Endes des Buches fand ich auch eher mau. Ich hatte mir einen guten Krimi erhofft und bin letztendlich bei George Orwell geendet.


    Letztendlich kann ich das Buch nicht weiterempfehlen.....höchstens für diejenigen, die mal mitdiskutieren wollen.


    Ansonsten


    2ratten (aber auch nur, weil ich eine guten Tag habe: ansonsten hätte das Buch ne schlechtere Bewertung bekommen)

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Eines meiner Lieblingsbücher, dass ich alle paar Jahre immer wieder aus dem Regal nehme und erneut lese. Ich hatte damals den Film zuerst gesehen und diese geheimnisvolle, spannende Geschichte, hat mich sofort in den Bann gezogen. Übrigens wundert es mich, dass Herr Hoegs neuster Roman, "Der Susan-Effekt", hier im Forum noch keine (wohlverdiente) Rezi erhalten hat. Ein Roman, der mich sehr begeistert hat.

    &quot;... Draussen auf dem kärglichen, dürren Rasen des Museums begatteten sich zwei Hunde mit heraushängenden Zungen, während ein Dutzend Kinder dabeistand und zuschaute.<br />Ah, Frühling in Manhattan, dachte Dr. Chartris ...&quot;<br />Ben Bova, &quot;Erstkontakt&quot;


  • Eines meiner Lieblingsbücher, dass ich alle paar Jahre immer wieder aus dem Regal nehme und erneut lese. Ich hatte damals den Film zuerst gesehen und diese geheimnisvolle, spannende Geschichte, hat mich sofort in den Bann gezogen. Übrigens wundert es mich, dass Herr Hoegs neuster Roman, "Der Susan-Effekt", hier im Forum noch keine (wohlverdiente) Rezi erhalten hat. Ein Roman, der mich sehr begeistert hat.


    Schön, dass du "Fräulein Smilla" auch so magst. Auch ich habe den Roman mehrfach gelesen und finde ihn sehr gelungen und atmosphärisch dicht. Die Heldin ist sehr speziell und gerade deshalb faszinierend. Schade, dass er hier im Forum so wenig Freunde gefunden hat.
    Später habe ich von Hoeg noch "Das stille Mädchen" gelesen, von dem ich aber sehr enttäuscht war: Eine krude, überfrachtete Story und Personnage, die mich nicht fesseln konnten. Deshalb habe ich nichts mehr von dem Autor gelesen.


    Was macht den "Susan-Effekt" (schlecht mit dem Titel an einen populären Bestseller anzuschließen ... ) so lesenswert?

  • Hab grad meinem Mann von den schlechten Rezensionen erzählt- der war auch ganz erschüttert.
    Wir mochten es beide sehr.
    Schaue ziemlich fassungslos auf so viele negative Bewertungen.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • finsbury: "Der Susan-Effekt"; Der Roman hat irgendetwas mystisches (wie bei "Smilla"), auf das ich voll abfahre. Es ist eigentlich eine Fiktion, über eine staatliche Verschwörung:
    Susan ist Physikerin, Ehefrau und Mutter zweier hochbegabter Kinder. Von der Regierung wird sie erpresst, da sie früher einen ehemaligen Liebhaber ermorden wollte. Sie hat die Begabung, dass bei Gesprächen mit Leuten, diese immer die Wahrheit aussprechen - ob sie wollen oder nicht. Susans Familie hat sehr, sehr nette (zu nette?) Nachbarn, die bei Abwesenheit ein Auge auf ihre Wohnung werfen und auch gerne mal mit Mahlzeiten um Mitternacht aushelfen. Wenn Susan nicht gerade herumeilt und Leute sucht (und diese oft tot vorfindet), entkommt auch sie nur knapp einem Mordanschlag, als ... *Spoiler* ...


    Lange Rede, kurzer Sinn: Geiles Buch!


    Wenn dir "Fräulein Smilla" gefallen hat, kommst du an dem hier, auch nicht vorbei ...


    Weratundrina: Haha, ja, kaum zu glauben. Das dieser Roman ("Smilla") die Geschmäcker spaltet, nehme ich aber nicht zum erstenmal wahr ...

    &quot;... Draussen auf dem kärglichen, dürren Rasen des Museums begatteten sich zwei Hunde mit heraushängenden Zungen, während ein Dutzend Kinder dabeistand und zuschaute.<br />Ah, Frühling in Manhattan, dachte Dr. Chartris ...&quot;<br />Ben Bova, &quot;Erstkontakt&quot;

    Einmal editiert, zuletzt von Kripta67 ()

  • Gern geschehen, finsbury. Viel Vergnügen dabei :zwinker:

    &quot;... Draussen auf dem kärglichen, dürren Rasen des Museums begatteten sich zwei Hunde mit heraushängenden Zungen, während ein Dutzend Kinder dabeistand und zuschaute.<br />Ah, Frühling in Manhattan, dachte Dr. Chartris ...&quot;<br />Ben Bova, &quot;Erstkontakt&quot;

  • Das Buch hatte es auch ins Literarische Quartett geschafft und das Werk scheint die Herren ja nicht so recht überzeugt zu haben, was anderes hätte mich bei Herrn Reich-Ranicki auch gewundert. ^^


    Link zum Literarischen Quartett


    Und weiß nicht so recht, ob ich das Buch lesen soll oder nicht, aber zumindest ist es vorgemerkt.

  • Ich mochte Fräulein Smilla übrigens auch sehr - ist aber schon eine ganze Weile her, dass ich's gelesen habe. :)

  • Ich hatte es vor Kurzem in einem offenen Bücherschrank entdeckt und erinnerte mich dunkel, dass es dazu eine Verfilmung gab, ohne diese gesehen zu haben.

  • Ich finde das es grade gegen Ende hin dann ziemlich schwächelt. Habe aber insgesamt recht gute Erinnerungen daran. Vor allem das Radiohörspiel das ich mal als Jugendliche gehört habe, gefiel mir ziemlich gut. Es hatte mich damals dazu animiert den Roman überhaupt zu lesen.

  • Ich hatte es vor Kurzem in einem offenen Bücherschrank entdeckt und erinnerte mich dunkel, dass es dazu eine Verfilmung gab, ohne diese gesehen zu haben.

    Nur entdeckt oder auch mitgenommen? Ich habe das Buch in grauer Vorzeit gelesen, den Film erst vor relaitiv kurzer Zeit gesehen. Auch wenn ich gerade von Gabriel Byrne begeistert war, fand ich in doch schwächer als das Buch oder an was ich mich davon noch erinnere.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.