Beiträge von Seychella

    Nandus Tormeno hat große Pläne für seinen jüngsten Sohn Milan: Der Junge soll ebenfalls Erzpriester werden und dabei weiter kommen als er selbst, also bis in den höchsten Kreis aufsteigen. Doch Milan missfällt, dass sein eigenes Leben von seinem Vater so verplant wird. Er wird aufsässig und stellt das Handeln von Nandus ständig in Frage. Als er die Diebin Felicia kennenlernt, erkennt er, dass sein Verständnis von Gerechtigkeit nicht das seines Vaters ist und will sich den Rebellen aus dem Schwertwald anschließen. Und dann ist da noch diese alte Prophezeiung, nach der die Ankunft des »Schwarzen Mondes« in Azuhr ein neues Zeitalter der Magie einläuten wird …


    Die Geschichte spielt auf Cilia, einer Insel in der mittelalterlich wirkenden Welt Azuhr, wo sich verschiedene Mächte begegnen. Dort ist keine Magie spürbar, bis Milan erlebt, dass etwas Wirklichkeit wird, wenn genug Menschen daran glauben. Und die ersten Mären Wirklichkeit werden … Die Magie erwacht langsam – dazu passt auch, dass die Mären anfangs nur spärlich und angedeutet vorkommen, im Verlauf der Handlung aber immer mehr Raum einnehmen. Eine von ihnen hat mich ganz besonders am Haken, vielleicht ja auch weil mich diese tragisch-romantische Mischung wieder mitten ins Herz getroffen hat.


    Milan ist relativ behütet aufgewachsen und kennt nur die Sichtweise der Liga, daher habe ich bei ihm die größte Entwicklung erwartet. Diese Erwartung wurde nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen – er hat mich mehrfach positiv überrascht und wirkt auf mich am Ende des ersten Bandes nicht nur sehr viel reifer, sondern auch so, als ob er am Beginn seines ganz eigenen Weges steht. Seinen Vater mochte ich (als Erwachsenen) ja zuerst überhaupt nicht, aber er hat Seiten von sich gezeigt, die zeigen, dass er doch ein Herz hat. Einige Dinge haben mich auch beeindruckt, aber als sympathisch würde ich ihn insgesamt dann doch nicht bezeichnen. Dafür gibt es noch einige andere Figuren, die mein Herz berührt haben, allen voran Felicia, der Bogenschütze Rainulf und die Konkubine Nok, die mehr ist als sie zu sein scheint.


    Wer so wie ich etwas zarter besaitet ist, dem stehen aber auch ein paar Herausforderungen bevor. Oder Mutproben? Vor allem der Prolog hat es in sich, der ist einfach ziemlich fies – gerade, weil da auf sympathische Figuren nicht verzichtet wurde. Und in der Haupthandlung, die 53 Jahre später spielt, gab es ein Ereignis, das mich völlig fertig gemacht hat. Ich habe zwischendrin sogar gezweifelt, ob ich nicht die falsche Leserin für das Buch bin, aber … Durchhalten! Unbedingt! Die Geschichte und diese faszinierende neue Welt möchte ich auf keinen Fall missen.


    Das Buch ist sehr abwechslungsreich, es gibt sinnliche und düstere, humorvolle und unheimliche, tragische und romantische, mystische und realistisch wirkende Szenen. Gerade die Themen „Gestaltung der Wirklichkeit“ und Zivilcourage sind ja aktueller denn je – und man hinterfragt sich da auch selbst. Es geht um Mut und Verantwortung, aber auch darum seinen eigenen Weg zu finden und sich treu zu bleiben.


    Mir gefällt, dass man so wunderbar spekulieren kann – daran habe ich ja immer viel Spaß. Die Geschichte reißt einen mit, überrascht immer wieder und bietet Spannung auf den verschiedenen Ebenen. Sie ist sehr komplex aufgebaut und ich bin unheimlich neugierig, wohin uns die Reise noch führen wird. Einigen angedeuteten Mären fiebere ich ja schon entgegen, selbst den unheimlichen … Aber natürlich hoffe ich auch auf ein Wiedersehen mit meinen bisherigen Lieblings-Mären, neben dem Krähenmann also vor allem mit einer neugierigen Hexe, deren Auftritt mich ziemlich beeindruckt hat. Ich würde zu gerne mehr über sie erfahren …


    „Der Verfluchte“ war für mich eine fesselnde und abwechslungsreiche Lektüre, die mich total begeistert hat und noch lange nicht loslässt. Ich liebe den Stil von Bernhard Hennen, der neben der schönen Sprache nicht nur eine dichte Atmosphäre, sondern auch intensive Bilder und Emotionen erschafft. Und diese neue Welt, die mich sehr fasziniert hat und die ich (auch als Weichei) auf keinen Fall missen möchte!

    Einst hatte sich Odin in eine Wölfin verwandelt, um von seinem größtem Feind, dem Fenriswolf, Söhne zu empfangen. Diese Wolfssöhne nutzt er, um die Grenze zu Jötunheim, dem Reich der Riesen, zu sichern. Und für Arawn, dem Ältesten von ihnen, hat er nun ein besonderes „Geschenk“: Er soll die seit langer Zeit erste in Midgard gefundene Vanin heiraten. Davon ist Arawn wenig angetan, immerhin würde er weder mit seiner Stiefmutter Freija noch mit Thors Frau Sif, die beide diesem Göttergeschlecht angehören, unter einem Dach leben wollen.


    Aber Odins Wille ist Gesetz und so reist Arawn als Adeliger Philipp de Tosny in das mittelalterliche England von Midgard. Dort erhält er für seine Dienste in der Schlacht von Dunsinane das Gut Mounfeld zusammen mit dem Titel ›königlicher Thegn‹. Auf dem Nachbargut lebt die gefundene Vanin und hält für Arawn mehr als nur eine Überraschung bereit …


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    Im Prolog erfährt man etwas über die verschiedenen Göttergeschlechter und das Thema Unsterblichkeit, es wird also gleich zu Beginn der Hintergrund dafür geliefert, warum Odin (und nicht nur er) nach Vanen suchen lässt. Außerdem lernen wir den Fürsten von Anderwelt kennen und mit ihm eine Welt, die ein wenig von der Nordischen Mythologie abweicht. Niflheim und Schwarzalbenheim bilden hier gemeinsam Anderwelt, sie wird jedoch auch von Wesen aus den keltischen Sagen bevölkert (beispielsweise Feen, Kobolde und Wichtel).


    Die ungewöhnliche Kombination aus der Edda, anderen Wesenheiten, dem Mittelalter und den Wölfen Odins gefällt mir sehr. Sie wirkt rund auf mich – und sehr lebendig. Nah bei mir, auch wenn manches nur kurz beschrieben wurde. Die verschiedenen Orte und Figuren wurden zum Leben erweckt, sie haben mich auch abseits meiner Lesezeit begleitet. Ich habe oft gerätselt, was aus der Edda übernommen und was dazu gedichtet wurde. Spekuliert, was für Veränderungen die Wölfe Odins herbeiführen könnten und was das für Auswirkungen hätte …


    Die Darstellung der mir bekannten Götter und Wesen haben mich gefreut, amüsiert und auch überrascht. Ich liebe das Verhalten von Hugin und Munin, hatte viel Freude mit Loki und … neben Heimdall, der mir irgendwie immer leid tut, wäre da dann ja noch Odin. Einer meiner liebsten Götter kommt hier ja nicht so gut weg, aber es passt perfekt und zeigt ja auch nur einen Aspekt. Zumindest rede ich mir das ein.


    Die Liebe ist ein tragendes Thema, wenn auch nicht das einzige. Mir gefällt, wie behutsam mit ihr umgegangen wird und wie einfühlsam die Beschreibungen sind, ohne kitschig zu wirken. Es gibt Unsicherheit und Zurückhaltung, aber auch Romantik und Leidenschaft.


    Womit ich anfangs nicht so gut klargekommen bin, ist die eigenwillige Angewohnheit der Autorin, manche der Beschreibungen oder Ereignisse in Klammern zusammenzufassen. Das war für mich ungewohnt und hat mich meistens aus der Geschichte gerissen, zum Ende hin hatte ich mich aber ein wenig daran gewöhnt.


    „Götterkind 1“ war für mich eine stimmungsvolle und mitreißende Lektüre, die mir in allen Erzählperspektiven Spannung geboten hat. Eine ungewöhnliche Mischung, die sehr lebendig auf mich wirkt und deren Interpretation der Nordischen Mythologie zu meiner eigenen Vorstellung passt. Ich bin so gespannt, wie es in den verschiedenen Erzählperspektiven weitergeht (übrigens gibt es auch eine düstere Prophezeiung der Dunkelalben) und ob Eik nochmal eine größere Rolle spielen wird, den habe ich unter den Wölfen Odins neben Arawn nämlich auch ins Herz geschlossen … Der zweite Band erscheint am 30.05.2017.

    Die zweite Aufgabe führt die beiden Rivalen um den Titel König der Meere ins ewige Eis des Nordens zum sagenumwobenen Himmelsturm, dessen Geheimnis sie erforschen sollen. Es zeigt sich, dass in den Legenden Wahrheit steckt, sie jedoch nicht von den finsteren Gefahren erzählen, die auf die beiden Drachenführer und ihre Gefährten warten. Welchen Preis müssen sie zahlen, um das Rätsel des Himmelsturms zu lösen?


    Der epische Prolog führt uns diesmal bis nach Al’Anfa, einer reichen Stadt im Süden Aventuriens. Wir lernen Abdul kennen, einen novadischen Magier mit einem besonderen Interesse an den untergegangenen Echsenvölkern, der versucht, seine von Sklavenjägern entführte Nichte Selime zu befreien. Es ging also gleich spannend los, und mit dunklen Mächten …


    Die Haupt-Geschichte spielt überwiegend im Himmelsturm, also in einem Gebäude. So eine Konstellation hat für mich immer einen besonderen Reiz, weil die Handlung sich an einem Ort abspielt und die Figuren (meistens) zwangsläufig mehr miteinander interagieren. So kommt es hier auch öfter zu Begegnungen zwischen den beiden Gruppen bzw. einzelnen Mitgliedern. Durch die vielen Ebenen hatte ich aber auch das Gefühl, mich in einer Art Stadt aufzuhalten – nur dass diese eben in die Höhe gebaut wurde.


    Im Turm erwartet uns eine bedrückende und sehr dichte Atmosphäre, die mit jeder Ebene beklemmender wird. Es gibt mysteriöse Entdeckungen und unheimliche Begegnungen, furchtbare Kreaturen und uralte Tücke. Manche Szenen waren für mich ein echter Alptraum (ganz besonders wenn man dann auch noch davon träumt), finster und gruselig. Dabei ist die Geschichte aber auch so unglaublich spannend, dass man kaum zum Luft holen kommt – oder dazu, sich Gedanken darüber zu machen, ob man noch genug Mut zum Weiterlesen hat.


    Es gab aber auch Stellen, die mich sehr fasziniert haben. Vor allem, wenn es um die vergangene Kultur ging – da waren dann plötzlich so viele Fragen in mir. Es ist schon ein Fluch mit der Neugier! Und die verloren gegangene Kunst hat fast so etwas wie Trauer in mir ausgelöst, woran man auch sieht, wie nah und eindringlich diese Beschreibungen auf mich gewirkt haben.


    Der Himmelsturm hat seine ganz eigene Magie – und die Erlebnisse dort hatten auf jeden Auswirkungen, mal mehr und mal weniger. Es gibt Figuren, die ihre Furcht und auch ihren Mut zeigen. Die viel empfänglicher für Magie sind als andere. Bei denen bestimmte Charaktereigenschaften deutlicher hervortreten oder sich ganz neue Facetten zeigen. Oder die etwas anderes finden, als sie gesucht hatten.


    Zu manchen Figuren haben ich durch ihre Verhaltensweisen nun ein etwas distanzierteres Verhältnis – und ich bin gespannt, wie sich das im nächsten Band entwickelt. Es gibt aber auch welche, die mir noch mehr ans Herz gewachsen sind. Und genau das Gegenteil: Auf meine Lieblingsfigur aus dem ersten Band bin ich ja voll reingefallen, auch wenn ich leichte Bedenken hatte. So fies! Und am Ende des Romans bin ich ja fast schon panisch geworden, weil ich dachte, dass es mit Lieblingsfigur #2 nun zu Ende geht … Ein auf und ab der Emotionen!


    „Himmelsturm“ war für mich eine extrem fesselnde Lektüre, die mich trotz der düsteren Szenen sehr fasziniert hat. Am unheimlich fiesen Epilog hatte ich noch eine Weile zu knabbern und musste mich von dem Buch auch etwas erholen, allerdings meide ich normalerweise auch alles, was irgendwie nach Horror aussieht. Und zumindest gefühlt habe ich mich dafür ganz gut geschlagen … Diese dunkle Atmosphäre hatte aber auch ihren Reiz. Und mit etwas Abstand überwogen auch andere Eindrücke, die zu den Figuren. Selbst Beorn ist mir ja näher gekommen, das wohl! Ich freue mich also schon riesig auf den nächsten Band „Die Wölfin“, der zumindest teilweise wieder eine ganz andere Atmosphäre verspricht.

    Venedig: Nach sieben Tagen, an denen die Sonne nicht aufgegangen ist, kehrt sie am achten Morgen zurück, aber dafür gibt es nun in der Nacht keine Dunkelheit mehr. Am neunten Morgen ist die Tänzerin Anisa verschwunden – nicht als einzige, wie der Zauberkünstler Matéo bei der Suche nach seiner Gefährtin erfährt. Zusammen mit seinem Kaninchen Jordí gelangt er schließlich in den Zirkus Laylaluna, wo er auch Anisa findet, die sich jedoch nicht an ihn erinnern kann. Dafür lädt sie ihn ein, ebenfalls im Zirkus aufzutreten …


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    Die Geschichte beginnt damit, dass der größte Magier der Welt erzählt, was für ein Narr er war. Ausgerechnet er hat seine geliebte Layla nicht als das erkannt, was sie war. Als sie nach sieben Tagen und sieben Nächten fortging, war sein Schmerz so groß, dass er Layla in einen Traum gesperrt hat, um das Glück festzuhalten. Doch sie träumt nicht von ihm – und zusammen mit ihr ist so vieles mehr verschwunden.


    Mit diesem Beginn hatte mich das Buch emotional erwischt, denn die Tragik dahinter reizte mich nicht nur, sie forderte auch meine Neugier heraus. Wie sah es in diesem Traum aus? Wovon träumte Layla? Gibt es eine Möglichkeit, diesen Traum zu beenden? Geschichten über Träume sprechen mich an, und hier kommt noch etwas märchenhaft-magisches dazu.


    Das fängt schon bei den Schneeglöckchen an, die immer wieder auftauchen. Zuerst sind sie „nur“ eine Spur, die Matéo und Jordí zum Zirkus führen, später tauchen sie dann in anderer Form auf und erhalten eine besondere Bedeutung. Und die ist auch bis in meine Realität vorgedrungen und begleitet mich nun immer, wenn ich Schneeglöckchen sehe.


    Der Zirkus ist voller Magie, durch seine ganz eigenen Besonderheiten und die Aufführungen. Ich habe mich bei einigen Dingen so gefühlt wie als Kind im Zirkus, alles war voller Wunder und von verheißungsvollen Melodien umwoben. Manche Aufführungen haben mich total verzaubert, beispielsweise Anisas Kunststücke mit den Seifenblasen.


    Auch wenn das natürlich nur eine Seite des Zirkus Laylaluna ist, die helle. Es gibt auch Aufführungen, die nicht funktionieren. Einsamkeit, Schmerz, Zweifel und Traurigkeit. Dinge, die man nur sieht, wenn man genau hinschaut. Matéos Versuche, den Traum zu beenden – und die Gefahr, in die er sich dadurch begibt.


    Die meisten anderen Künstler wirken anfangs ziemlich verschlossen und kühl, was später aber nachvollziehbar wird. Nach und nach erfährt man etwas über sie – bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Dadurch stehen mir die meisten Figuren nah und manche von ihnen habe ich einfach in mein Herz geschlossen.


    Das gilt vor allem für Mireia, die Wahrsagerin. Zu ihr spürte ich von Anfang an eine besondere Verbindung, die sich im Verlauf der Geschichte noch vertieft hat. Sie weiß viel, strahlt eine gewisse Melancholie aus und berührt mich einfach sehr. Außerdem liebe ich ihr Tarot der tausend Stimmen!


    Das Ende der Geschichte hat für mich auch eine traurige Ebene, obwohl es positiv und ein Neuanfang ist. Es hat etwas mit Träumen und Erinnerungen zu tun. Und natürlich damit, dass ich gern noch mehr über Mireia erfahren hätte. Aber all das passt wunderbar zu der Geschichte, die nicht nur von Magie sondern auch von Melancholie begleitet wurde.


    „Das Herz der Nacht“ war für mich eine märchenhaft-poetische Lektüre, die mir den Zirkus-Zauber wieder näher gebracht hat – gemischt mit tragischen Elementen und einem Traum, der ein Gefängnis ist. Der Roman beginnt ruhig, die Spannung baut sich jedoch beständig auf und es gibt einige Szenen, bei denen ich ganz hibbelig geworden bin. Emotional, berührend, mit einem ganz besonderem Tarot und magischen Bildern. Und einem runden Ende, auch weil das Motiv des Schneeglöckchens noch einmal aufgetaucht ist …

    Der abschließende Band der Drachenelfen-Reihe beginnt damit, dass über Volodis Palast ein einzigartiger Wolkensammler vor Anker geht, dem ein „alter Bekannter“ entsteigt, der dem Unsterblichem vom wohl größten Geheimnis Nangogs berichtet: Dem Traumeis, das er gefunden und wieder versteckt hat. Mit ihm kann man alles verändern – und einen Weg finden, um die Daimonen endgültig zu vertreiben. Wie wird der Kampf um die Welt Nangog enden?


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    Schon nach wenigen Seiten wurde ich wieder mitten in die Geschichte gezogen und die Erinnerungen an die vorherigen Bände stiegen immer zahlreicher in mir auf. Ich war fasziniert, genoss die besondere Stimmung und die zahlreichen Erzählperspektiven, die für mich einfach zu dieser Reihe gehören.


    Natürlich gibt es Figuren, die mir besonders am Herzen liegen und über die ich möglichst viel erfahren möchte, aber ich liebe auch die Vielschichtigkeit, die durch die verschiedenen Perspektiven geschaffen wird. Dass sich Zeit für Nebenfiguren genommen wird, man ganz unterschiedliche Sichtweisen, Hintergründe und Motivationen kennenlernt. Dadurch wird die Geschichte wunderbar episch!


    Mich beeindruckten aber auch viele Ideen und überraschende Entwicklungen. Manche von ihnen haben mich regelrecht umgehauen, so dass ich völlig gebannt vor meinem Buch saß und mein Kopfkino geradezu explodiert ist. In diesen Momenten musste ich mich dann trotz aller Spannung dazu zwingen, kurz anzuhalten, um das Gelesene und meine inneren Bilder dazu zu verarbeiten.


    Es gab aber auch ein, zwei Szenen, zu denen ich eine Weiterführung vermisst habe. In denen es Andeutungen zu einer Begegnung gab, über die dann aber nichts weiter kam. Ich und meine Neugier empfanden das vielleicht als besonders schlimm, weil es da auch um eine meiner Lieblingsfiguren ging.


    Der Zugang zu einer anderen Lieblingsfigur hat sich dafür aber noch verstärkt bzw. eine andere Ebene erreicht. Ich habe sehr mitgelitten, freue mich aber auch riesig, nun die „Vorgeschichte“ zu kennen. Die Nähe zu den Figuren ist für mich sehr wichtig, daher mag ich es auch, durch die Vergangenheit neue Hintergründe und Facetten zu entdecken.


    Bei all der Spannung und den vielen Ereignissen geht der Humor aber nicht verloren. Ich musste öfter grinsen und dieser Satz hat sogar für einen längeren Lachanfall gesorgt:


    Zitat

    Schlichtere Gemüter halten es in der Tat immer wieder für Magie, wenn man denkt, bevor man handelt.


    Über mich selbst musste ich auch manchmal lachen, beispielsweise als mich ca. 100 Seiten vor dem Ende eine Figur „erwischt“ hat, die mir davor nicht unbedingt sympathisch war. Und das innerhalb von nur ein paar Szenen … Hu, bin ich wirklich so einfach gestrickt?


    „Himmel in Flammen“ war für mich trotz eines Kritikpunkts ein beeindruckender und ideenreicher Abschluss der Drachenelfen-Reihe, der auf mich sehr intensiv gewirkt hat. Ich konnte alles um mich herum vergessen und war von der Geschichte auch emotional völlig gefesselt. Es gab Verluste, aber überraschenderweise nicht in dem von mir erwarteten Ausmaß. Und einen Übergang zu „Die Elfen“, der auf mich sehr rund gewirkt hat! Diese Reihe lässt mich also begeistert und mit vielfältigen Eindrücken zurück …

    Um die Rivalität zwischen den beiden berühmten Thorwaler Drachenschiff-Kapitänen Asleif „Foggwulf“ Phileasson und Beorn dem Blender zu beenden, werden die beiden auf eine außergewöhnliche Wettfahrt geschickt, die darüber entscheidet, wer der größte Seefahrer ist. In 80 Wochen müssen sie sich 12 riskanten Aufgaben stellen, die sie rund um den Kontinent Aventurien führen werden. Der Gewinner darf sich fortan König der Meere nennen. Die erste Aufgabe führt die beiden Kapitäne und ihre Gefährten hoch in den Norden zur Insel der Schneeschrate, um dort einen zweizahnigen Kopfschwänzler zu fangen …


    Der Prolog umfasst stolze 80 Seiten und erzählt von dunklen Taten in dem Dorf Stainakr, in der Vorgeschichte einiger Figuren geht es düster und brutal zu. Manchmal haben mich die Ereignisse entsetzt, aber ich war auch gefesselt und neugierig darauf, wie es mit Tylstyr und Fianna weiter geht. Trotzdem war ich zuletzt ein wenig skeptisch, ob das Buch nicht doch zu düster für mich ist (diese Befürchtung hat sich dann glücklicherweise nicht erfüllt). Im Nachhinein macht der Prolog aber genau so für mich Sinn, da ich einige spätere Szenen sonst ganz anders wahrgenommen hätte – zusammenfassende Rückblenden wären emotional viel schwächer, weil die Intensität einfach eine ganz andere ist.


    Die eigentliche Geschichte beginnt dann 10 Jahre später und wird überwiegend aus der Sicht von Phileasson und seiner neuen Mannschaft erzählt. Manche seiner Gefährten kennt er schon länger und manche kommen ganz neu dazu. Ich hätte gern etwas mehr über Beorn und seine Leute erfahren, einfach damit das etwas ausgewogener wirkt und der Schwerpunkt nicht so offensichtlich ist. Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass es so geplant ist, dass die Sympathien erstmal überwiegend beim Foggwulf liegen und sich das später noch verändert – immerhin war das ja erst der Beginn einer Reihe von geplanten 12 Bänden. Asleif und Beorn unterscheiden sich in ihrem Führungsstil nicht nur darin, dass der eine mehr ein Entdecker und der andere ein Plünderfahrer ist, sondern auch in der Art, wie sie mit ihrer Mannschaft umgehen.


    In der Geschichte stecken viele spannende und geheimnisvolle Figuren, da dürfte für jeden etwas dabei sein. Mir gefällt, dass sie nicht nur ihre Ecken und Kanten haben, sondern manche von ihnen schon jetzt innere Konflikte zeigen oder einfach eher im grauen Bereich angelegt sind. Die Einblicke in die Vergangenheit sind wie Geschichten in der Geschichte und machen diesen Roman auch sehr facettenreich.


    Es gibt viele Figuren, die ich mag und/oder die mich reizen, darunter sind auch welche, die ein bisschen ungewöhnlich für mich sind. Wie eine Waldmenschenfrau, die nicht nur vom Tod fasziniert ist, sondern auch fast immer von Spinnen umgeben. Und natürlich meine Lieblingsfigur, die mich gleich am „Haken“ hatte, obwohl ich bei der Andeutung zu ihrer Magie erstmal zurückgezuckt bin. Aber diese vielen spannenden Fragen, die geheimnisvolle Ausstrahlung und nicht zuletzt der Humor … Ich konnte einfach nicht anders!


    Bernhard Hennen und Robert Corvus schaffen es, eine einheitliche Stimme zu erzeugen. Ich habe keine Brüche gespürt, der Stil wirkte in sich sehr harmonisch. Die dichte Atmosphäre zog sich für mich durch das komplette Buch, genau wie die wunderbaren Beschreibungen der Landschaften und Orte, zu denen vor meinem inneren Auge gleich Bilder entstanden. Mir gefällt auch die Mischung aus actionreichen und ruhigeren Szenen, ich fühlte mich nicht gehetzt und konnte die einzelnen Figuren auch etwas besser kennenlernen.


    Die Adaption der DSA-Abenteuerkampagne als Romanreihe kann man auch problemlos lesen, wenn man kein Rollenspieler ist. Das Glossar am Ende des Buches beantwortet alle zum Verständnis notwendigen Fragen, allerdings kann es passieren, dass einen bestimmte Themen faszinieren und man gerne mehr darüber wissen würde. So erging es mir beispielsweise mit den Göttern …


    „Nordwärts“ war für mich eine intensive, abwechslungsreiche und spannende Lektüre mit großer Sogwirkung und vielen Überraschungen. Eine Mischung aus Abenteuerroman und Fantasy, die mich auch durch die gezeichnete Welt und die Tiefe der Figuren beeindruckt hat. Daher will ich die Saga auch unbedingt weiterlesen! Ich würde nur zu gern erfahren, wie die Phileasson-Saga schließlich endet und drücke mir da schon mal fest selbst die Daumen. Ich trauere ja immer noch der frühzeitig beendeten Gezeitenwelt-Reihe hinterher und hoffe, dass ich diesmal mehr Glück habe …

    In diesem Band versammeln sich 14 phantastische Kurzgeschichten, darunter befinden sich fünf Erstveröffentlichungen. Die restlichen Storys sind bereits in zum Teil vergriffenen Anthologien erschienen und wurden für diese Sammlung überarbeitet. Es gibt ein Wiedersehen mit Figuren aus den Romanen von Oliver Plaschka, aber auch eigenständige Geschichten.


    Ich mag Kurzgeschichtensammlungen, weil sie auch eine Möglichkeit sind, um die Bandbreite eines Autors kennenzulernen. Welche Genres, Themen und Richtungen sind vertreten? Können mich alle Geschichten überzeugen, auch wenn darunter welche sind, die rein thematisch vielleicht nicht zu meinem „Beuteschema“ passen? In diesem Fall ist das mehr als nur gelungen, denn ich mochte auf ihre Art wirklich jede Story. Manche natürlich ganz besonders, aber es war keine dabei, die nichts für mich gewesen wäre.


    Den poetischen Schreibstil und die schöne Sprache habe ich wieder sehr genossen. Beeindruckt hat mich aber auch die Tiefe, die mit diesen kurzen Texten erzeugt wird, und dass sie einen solchen Nachhall haben. Denn sie regen auf vielfältige Weise zum Nachdenken und Spekulieren an, was mir unheimlich viel Spaß gemacht hat.


    Die Kurzgeschichten, in denen mir bereits bekannte Figuren vorkommen, mag ich sehr. Es ist so, als ob man alte Freunde trifft und sich nicht nur neue Eindrücke ergeben, sondern auch andere Zusammenhänge. Außerdem sind da plötzlich wieder einige Erinnerungen an den jeweiligen Roman in meinem Kopf – und der Wunsch, ihn nochmal zu lesen …


    Unter den anderen Storys waren aber auch einige, die mich intensiv erwischt haben. Gerne auch überraschend, weil ich durch das Genre oder die Thematik nicht damit gerechnet hätte. Beispielsweise „Der Fall des verwunschenen Schädels“, einer Sherlock-Holmes-Geschichte, die mich mit ihrer mystischen Seite begeistert hat. Oder „Die kreisende Schwärze“, die mir gezeigt hat, dass es doch ScienceFiction-Geschichten gibt, denen ich einiges abgewinnen kann. Oder „Jimberlyne, Jimberlyne“, die ursprünglich in einer Vampir-Anthologie erschienen ist und mich voll erwischt hat. Sicher auch wegen der märchenhaften Erzählweise, aber nicht nur.


    „Das öde Land und andere Geschichten vom Ende der Welt“ ist eine atmosphärisch dichte Kurzgeschichtensammlung, die nicht nur sprachlich überzeugt, sondern auch durch die komplexen Storys und den Anreiz, sich Gedanken zu machen. Vor allem für aufmerksame Leser, die auf Details achten und gerne spekulieren. Nachdenkliche und manchmal auch düstere Geschichten vom Ende der Welt, die mich aber nie runtergezogen sondern mit auf eine abwechslungsreiche Reise genommen haben.

    Marcel, der vor 30 Jahren als Marc Menulis mit „Blauer Mond“ einen Sommerhit landete, kommt nach einem Sturz von der Bühne ins Krankenhaus. Dort trifft er auch seine Jugendliebe Ines wieder – noch immer versteht Marcel nicht, warum sie ihn damals verlassen hatte. Und auch der rätselhafte Junge, der sich von ihm „Blauer Mond“ nennen lässt und den sonst nur Ines sehen kann, ist wieder da. Welches Geheimnis verbindet die drei? Und gibt es eine zweite Chance für Marcel und Ines?


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    Die Geschichte hat mich schnell eingefangen, weil ich die schöne Sprache und die erzeugte Stimmung sehr mochte. Poetisch, direkt und berührend. Ein wenig melancholisch, voller Musik und verschiedenster Zwischentöne. Ich habe mich beim Lesen wohl gefühlt, die Atmosphäre und die unterschiedlichen Aspekte dieser Geschichte sehr genossen.


    Es geht um die Liebe zwischen Marcel und Ines, um ihre Geschichte und den Grund dafür, warum sie ihn verlassen hat. Aber auch um Musik und Marcels Erfahrungen nach seiner Entdeckung und dem Sommerhit, den er nie so richtig leiden konnte. Durch den geheimnisvollen Jungen gibt es eine mystische Ebene, die immer wieder auftaucht und alles miteinander verbindet.


    In den Roman eingewoben wurden Andeutungen zu Ereignissen aus Politik und Weltgeschehen, die nicht nur einen zeitlichen Rahmen schaffen, sondern auch zeigen, was Marcel bewegt. Die Kapitel wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart, es gibt also zwei Zeitlinien, auf denen sich die Handlung entwickelt. Die Geschichte spielt in Hamburg und ich hatte viel Spaß daran, einige mir bekannte Orte in diesem Buch wiederzufinden.


    Marcel ist eine nachdenkliche und innerlich zerrissene Figur, die mir sehr nah war. Seine verschiedenen Facetten machen ihn unsicher – er weiß nicht, wer er ist. Die traurigen Momente überwiegen jedoch nicht, es gibt auch Freude, Zusammenhalt, Begeisterung und Szenen, bei denen mich der trockene Humor zum Grinsen gebracht hat.


    „Blauer Mond“ war für mich eine berührende und abwechslungsreiche Geschichte, die sensibel und poetisch erzählt wurde. Nachdenklich, voller Gefühle, Erinnerungen und Musik. Ein Buch, zu dem ich mir eine Playlist wünschen würde. Ein Roman, der mich auf unterschiedliche Weise beeindruckt und sehr begeistert zurück lässt. Und es gibt ein wunderbares Ende, das für mich perfekt zu der Geschichte passt!

    Tahni hat sich zur Königin von Skargerrak ausrufen lassen, um sich Kartak Starksegels Wahnsinn entgegenzustellen und zu verhindern, dass die Clans übereinander herfallen. In Quell muss Ribanna schwere Entscheidungen treffen, um ihr Volk vor dem Untergang zu bewahren. Und Asha verschlägt es in das alte Königreich Idaan, von wo aus er endlich einen Weg nach Hause finden will. Doch seine Pläne werden immer wieder durch den Nimmerherz-Fluch verändert …


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    Schon nach wenigen Sätzen war ich wieder mitten in der Geschichte, umgeben von großartigen Bildern, abwechslungsreichen Emotionen und „meinen“ Figuren. Diese Reihe hat eine ganz besondere Atmosphäre und Anziehungskraft, sie fasziniert mich sehr intensiv. Ich genieße jede Seite, ganz egal ob ich gerade völlig gebannt bin, mir das Herz aufgeht, ich jemanden auf schlimmstmögliche Art umbringen möchte, weinen oder lachen muss. Manchmal habe ich Angst davor, wie die Reihe wohl enden wird, aber gleichzeitig springe ich mit Anlauf in den Abgrund …


    Der Schreibstil ist wunderbar poetisch und klingt nicht nur schön, sondern transportiert die Gefühle und Bilder auch sehr direkt. Und zwischen den Zeilen verbergen sich so viele Feinheiten, es gibt also viel zu entdecken. Den Humor schätze ich auch sehr, er ist leicht schräg und trifft irgendwie genau meinen Geschmack. Asha bringt mich also öfter mal zum Kichern, was bei mir beim Lesen normalerweise nicht so oft vorkommt – und daher auch schon für die eine oder andere lustige Reaktion gesorgt hat.


    So sehr, wie ich mich im Eisschild-Clan zu Hause fühle, so sehr liebe ich auch die Ro’Ar. Natürlich kann ich gar nicht anders, als sie zu mögen (das hat bereits der erste Band gezeigt), aber die Intensität, die das inzwischen angenommen hat, überrascht mich doch ein wenig. Jeder kleinste Moment mit ihnen lässt mich selig grinsen, und es gab in diesem Buch wirklich großartige Szenen! Ich sauge sie auf wie ein Schwamm – und vielleicht bekomme ich langsam auch ein Herz aus Eis (die Gletscherträume sprechen dafür), nur wird das von meiner Begeisterung dann wieder erwärmt. Wie praktisch. Also kann ich nachts weiter Ascheherz suchen, der hat es mir nämlich besonders angetan …


    In Idaan erwarteten mich nicht nur eine neue Kultur und neue Intrigen, sondern auch eine Figur, die mich angenehm überrascht hat. Anfangs habe ich nicht besonders viel von ihr gehalten, aber durch ihren Hintergrund und ihren Mut hat sich das gewandelt. Eine tragische Figur, die mich berührt und auch beeindruckt hat. Bei bereits bekannten Figuren zeigen sich neue Facetten ihrer Persönlichkeit, die mich nicht weniger begeistert haben. Und Lyria, die ich doch anfangs so gar nicht mochte, hat sich nun fest in mein Herz gekrallt. Ich freue mich darüber, sie immer besser kennenzulernen, denn sie hat mich durch ihre Stärke und Geschichte beeindruckt.


    Sehr spannend finde ich ja auch die Verbindung zwischen Asha und Klee, wie sie den jeweils anderen sehen. Und dann ist da die Frage, ob zwei so unterschiedliche Charaktere länger befreundet sein können. Mir gefällt, dass da nicht alles rund läuft, sondern die Unterschiede immer mal wieder thematisiert werden und es zu neuen Einblicken kommt.


    „Nimmerherz. Das Blut der Ro’Ar“ war für mich eine tiefgründige, überraschende und sehr emotionale Lektüre, die mich völlig gefesselt hat. Mit viel Dramatik, auch was getroffene Entscheidungen und ihre Verarbeitung betrifft. Es geht um Mut, Opfer, Durchhaltevermögen – aber auch um Magie, Geheimnisse und Rache. Und natürlich um Krieg! Sehr komplex und beeindruckend.


    Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mich vor dem abschließenden Band, der im Sommer/Herbst 2016 erscheinen soll, ein wenig fürchte. Oder auch etwas mehr. Viel zu viele Figuren und Wesen, die ich sehr ins Herz geschlossen habe und die mich jeden Tag begleiten. Und was passiert, wenn der Schild aus Eis doch brechen sollte? Aber ich bin auch sehr gespannt, was uns da noch erwartet …

    Meine Meinung:


    Nach Jahrhunderten erwacht der fünfte Drache – ein Geschöpf der Finsternis, das die Welt unterwerfen will. Seine Macht wächst im Verborgenen und zeigt sich den Menschen erst spät. Die junge Königin Elena versucht alles, um ihr Volk zu retten, und doch ist es der Barde Aidan, der im Kampf gegen den Drachen eine entscheidende Rolle spielen könnte. Wenn er die Vergangenheit hinter sich lassen und seiner besonderen Gabe vertrauen kann …


    Der Prolog erzählt von den fünf Drachen und der zerbrochenen Harmonie, von überdauernden Liedern und einer Stimme aus Feuer, die zu den Herzen der Sterblichen singt. Denn was schläft, kann mit all seinen Schrecken wieder erwachen. Dieser mystische Einstieg hat mich nicht nur gefesselt, sondern auch unheimlich neugierig gemacht. Die vier Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft werden hier noch um das verbindende und ausgleichende Element der Harmonie ergänzt, ohne das die Welt zerstört werden würde. Mir hat auch die Vorstellung gefallen, dass jedes Element von einem Drachen verkörpert wird.


    Aidan stand mir schnell nah, was sicherlich auch an seiner tragischen Vergangenheit liegt. Ein begabter Barde, der keiner mehr sein will, weil er große Schuld auf sich geladen hat und an dieser Last fast zerbrochen ist. Er ist nicht um Worte verlegen und hat immer den passenden Spruch auf den Lippen, der auch mal respektlos sein kann. Aidan ist gleichzeitig frech und nachdenklich, eine reizvolle Mischung.


    Aber er wäre nichts ohne seinen besten Freund Revus, der ihn mitgeschleift hat, als er voller Verzweiflung und Schuldgefühle war. Die beiden verbindet eine innige Freundschaft, über die Jahre gewachsen und gereift. Revus kann man einfach nur mögen, so unverbrüchlich wie er an der Seite seines Freundes steht.


    Elena mochte ich auch, aber der Zugang zu ihr ist mir etwas schwerer gefallen, weil sie für meinen Geschmack manchmal zu perfekt war. Das wurde erst besser, als sie weniger „königlich“ reagiert hat und ich andere Seiten von ihr kennenlernen konnte. Als sie Gefühle zeigte und dadurch für mich zugänglicher wurde.


    Das zentrale Thema der Musik hat mich beeindruckt – ein roter Faden, der alles miteinander verbindet und verschiedene Facetten bietet. Lieder, die sich durch das ganze Buch ziehen, mal mit Texten und mal mit der Beschreibung von Gefühlen, Gesängen und Harmonien. Manchmal magisch, manchmal unterhaltend. Sie summen in mir und lassen mich nach der Melodie suchen. Dazu kommen dann noch die Barden selbst, die mich generell reizen und in dieser Geschichte voll erwischt haben. So sehr, dass ich nicht genug von ihnen bekommen kann und mich insgeheim frage, wie wohl der Lebensweg einiger anderer Barden aussehen könnte.


    „Feuerstimmen“ war für mich eine sehr fesselnde, magische und stimmungsvolle Lektüre, die mich mit einer abwechslungsreichen Mischung begeistern konnte. Die Musik wurde auf vielfältige Weise eingebunden, es gab wunderbar mitreißende Kampfszenen und eine Liebesgeschichte, die den Roman nicht dominiert hat, obwohl sie wichtig war. Mir hat gefallen, dass die Freundschaft zwischen Aidan und Revus keinen geringeren Stellenwert hatte und mich auch genauso berühren konnte.


    4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    Endlich auch meine Rezension:


    Nachdem der Friedenspakt zwischen Drachen und Devanthar in den Flammen von Selinunt endgültig zu Asche geworden ist, will jeder den ersten Schlag im Kampf um das magische Nangog führen. Aaron schart Krieger aus allen sieben Menschenreichen um sich, während eine kleine Truppe bereits von Albenmark nach Nangog unterwegs ist. Nandalee will nichts mehr mit den Himmelsschlangen zu tun haben, doch Nachtatem bringt sie in den Jadegarten, um dort ihre Kinder zur Welt zu bringen …


    Bernhard Hennen hat es mit seiner stilvollen Sprache und der eindringlichen Atmosphäre wieder geschafft, mich von der ersten Seite an tief in seine Welten zu entführen. Anfangs ist da noch der Gedanke: Wow, was für ein Wälzer! Aber während ich die intensiven Bilder, Stimmungen und Gefühle genieße und mitgerissen werde, fliegen die Seiten nur so dahin und mein Lesezeichen wandert immer weiter nach hinten.


    Nandalee zerbricht fast an ihrem Verlust – und ich stehe in einem See aus Tränen, weil diese Wunde bei mir wieder aufgerissen ist und blutet. Allein daran merkt man schon, dass mich die Reihe emotional sehr berührt und fordert, was ich meistens liebe, aber manchmal auch hasse. Und leider ist es auch in diesem Band wieder so, dass ich eine meiner Lieblingsfiguren gehen lassen muss. Schrecklich!


    Die Entwicklungen sind natürlich auf das Finale ausgerichtet, und doch ist es anders als erwartet, weil den Nebenfiguren viel Platz eingeräumt wird. Zentrale Hauptfiguren wie Nandalee und Aaron tauchen meist nur am Rande auf, dafür wurden andere Charaktere weiter ausgebaut und die Geschichte erhält durch neue Erzählperspektiven noch mehr Facetten.


    Nodon ist mir in diesem Band doch sehr ans Herz gewachsen, obwohl ich ihn davor nicht wirklich mochte. Ich finde es ja immer beeindruckend, wenn sich meine Sicht auf eine Figur so sehr ändert, weil ich sie besser kennenlerne. Oft passiert das ja auch nicht. ;) Aber die Strafe folgte auf dem Fuß, denn nicht nur Nodon musste leiden, sondern auch ich. Und wie! Eine der beiden Szenen, die mich noch lange in meinen Alpträumen verfolgt hat, war auch mit ihm. Und als mir bewusst wurde, wie sehr ich ihn mag, war mein erster Gedanke: Er ist tot! Das kommt also dabei raus, wenn der fiese Autor meine Lieblingsfiguren ständig umbringt …


    „Die letzten Eiskrieger“ war für mich eine berührende, tiefgründige und sehr faszinierende Lektüre mit so einigen Überraschungen. Mich hat wieder einmal die Komplexität beeindruckt, nichts passiert „einfach so“ – alles hat eine Bedeutung und ist miteinander verbunden. Die Geschichte ist magisch und manchmal gleichzeitig so verstörend, dass ich völlig geschockt bin und mein Kopfkino am liebsten abstellen würde. Aber es ist wie ein Sog, dem man nicht widerstehen kann und will – ganz egal, was dabei mit einem passiert. Darum bin ich auch schon sehr gespannt auf das Finale!

    Die 17-jährige Lilja ist Halbwaise und hat es mit einem Alkoholiker als Vater nicht leicht. Eines Abends rettet ihr ein geheimnisvoller Fremder das Leben und behauptet, er sei geschickt worden, um sie nach Hause zu holen. Nur spricht er nicht von ihrem Zuhause, sondern einer anderen Welt. Am nächsten Tag bleibt ihr keine andere Wahl, als ihm in diese andere Welt zu folgen, wo nicht nur eine Zwillingsschwester auf sie wartet, von der sie nichts wusste, sondern auch ungeahnte Schwierigkeiten …


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    Ich habe schnell in die Geschichte gefunden, vor allem weil sich alles so nah anfühlte und ich die Atmosphäre mochte. Die erste Szene wirkt wie aus dem realen Leben gegriffen, kurz danach wird es aber auch schon ein wenig unheimlich, geheimnisvoll und magisch. Diese stimmungsvolle Mischung hat mir gefallen – und mich gefangen genommen.


    Genauso wie Lilja, die Antworten einfordert und neugierig ist, sich aber nicht völlig von der neuen Welt und ihren Gepflogenheiten vereinnahmen lässt. Sie folgt nicht einfach den Vorgaben und Reaktionen der anderen, sondern sucht nach Lösungen – und ihrem eigenen Weg. Und sie ist nicht auf den Mund gefallen, ihre Dialoge mit Robin haben mich öfter zum Grinsen gebracht. Ihn mag ich ja auch sehr, genauso wie eine andere Figur, die von der Gesellschaft gemieden wird, obwohl sie eine sehr wichtige Aufgabe hat.


    Die erschaffene Welt steckt nicht nur voller Geheimnisse, sondern auch voller Gefahren. Vieles hat mich neugierig gemacht, und zu einigen Dingen hätte ich gern noch etwas mehr erfahren – nicht weil es für die Geschichte wichtig gewesen wäre, sondern einfach weil ich so fasziniert davon war. Die Magie ist immer präsent, aber nicht aufdringlich – ein wichtiger Teil des Romans, aber nicht das zentrale Thema.


    „Lilienschwester“ ist nur 144 Seiten lang, hinterlässt bei mir aber viele intensive Eindrücke und Bilder. Eine fesselnde, stimmungsvolle und abwechslungsreiche Lektüre, die mich auch überraschen konnte. Wunderbar magisch, aber auf eine andere Weise als „Magie hinter den sieben Bergen“.

    Hope, eine neugeborene Windsbraut, wird nach wenigen Wochen durch einen dummen Unfall von ihren Schwestern getrennt. Sie irrt tagelang auf den Winden umher, bis es ihr gelingt, zu landen und im Haus am Ende des Strandes eine Nacht neben Nicolas zu verbringen. Am nächsten Morgen hört sie auf ihr Herz und bleibt bei dem jungen Iren, obwohl es den Windsbräuten verboten ist, länger als eine Nacht an einem Ort zu verweilen. Welche Folgen wird ihre Entscheidung haben?


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    Bereits die ersten Seiten der Geschichte konnten mich fesseln, ich war neugierig darauf, was hinter den Windsbräuten steckt und warum Hope solche Schwierigkeiten hatte, das Reiten der Winde zu lernen. Mir gefielen die Beschreibungen der verschiedenen Windarten, durch die ich gleich mitten in der Geschichte war. Daran hatte ich sicher auch solche Freude, weil ich Wind sehr mag und die unterschiedlichen Arten vor meinem inneren Auge sehen konnte.


    Hope ist etwas naiv, was für mich durch ihre Unwissenheit und Jugendlichkeit aber mehr als nachvollziehbar ist. Sie rebelliert gegen Regeln, weil sie lieber ihrem Herz folgt und ihre eigenen Regeln finden will. Hope macht sich keine Gedanken über die möglichen Folgen und verdrängt die Auswirkungen ihrer Anwesenheit lange, weil sie einfach nur mit Nicolas zusammensein möchte. Aber es kommt der Tag, an dem sie sich der Problematik stellen muss …


    Neben Hope ist mir Kate am meisten ans Herz gewachsen, Nicolas Großmutter. Wie könnte ich jemanden, der sich mit alten Legenden auskennt, derart liebevoll mit ihrem Enkel umgeht und so in sich ruht, auch nicht mögen? Und dann wäre da noch ein geheimnisvolles Wesen, das mich sehr fasziniert!


    Ich hatte auch viel Spaß beim Spekulieren! Welche Szenen entsprechen dem „normalen“ Charakter der Figuren und in welchen spürt man Hopes Einfluss? Wie genau sehen die Folgen der längeren Anwesenheit einer Windsbraut aus? Gibt es Unterschiede – und wenn ja, wodurch entstehen sie?


    Der Roman bietet viele Überraschungen – und auch mehr Action als gedacht! Phasenweise blieb dadurch die Windsbraut-Thematik im Hintergrund, aber die Geschichte konnte bei mir mit dem Krimi-Anteil genauso punkten. Eine reizvolle Mischung, auch wenn ich das ein oder andere Mal etwas geschockt war.


    Der erste Teil der Windsbraut-Trilogie endet mit einem kleinen aber für mich sehr passendem Cliffhanger, denn er markiert das Ende eines Abschnitts. Hopes Weg können wir dann im zweiten Band „Rihalimons Geheimnis“ weiterverfolgen, der voraussichtlich im späten Frühjahr 2016 erscheint.


    „Verdammter Ostwind“ war eine geheimnisvolle und spannende Lektüre, die mich auch mit dramatischen Szenen überraschen konnte. Die Windsbräute sind ein reizvolles Thema und ergeben zusammen mit der Romantik und dem Krimi-Anteil eine fesselnde Mischung, die für Abwechslung sorgt und mir sehr gefallen hat. Ich bin schon gespannt, wie es mit der Reihe weiter geht!

    Die 18-jährige Cora entscheidet sich nach dem Tod ihrer Mutter dazu, ihrem Großvater in das Dorf Rockenfeld zu folgen, in dem seit Generationen die schönsten Schneekugeln hergestellt werden. Hinter der Idylle verstecken sich mysteriöse Dinge: Lichtzeichen im Wald, ein rätselhafter Fremder und eine unzerbrechliche Schneekugel, die angeblich ein Geschenk des Teufels war. Cora will die Geheimnisse ihrer neuen Heimat lüften – nicht ahnend, in welcher Gefahr sie schwebt …


    Die wunderbare winterliche Stimmung hatte mich schnell eingefangen, aber auch Rockenfeld selbst. Die Bewohner, Geheimnisse und Traditionen ergaben eine fesselnde Mischung, der ich mich einfach nicht entziehen konnte. Besonders fasziniert haben mich auch die vielen Details über Schneekugeln und ihre Herstellung! Ich liebe Schneekugeln – und durch diese Geschichte ist das noch ausgeprägter geworden.


    Zu Cora hatte ich schnell einen Draht, sie ist ein wenig schüchtern und hört bei Entscheidungen auf ihr Bauchgefühl. Außerdem ist sie trotz der Trauer um ihre Mutter offen für Neues. In dem Roman gibt es überhaupt viele Figuren, die ich sehr mag. Der mysteriöse Fremde natürlich, aber beispielsweise auch die schlagfertige Elsa und den ungewöhnlichen Valentin. Und natürlich Moritz – den kann man einfach nur gern haben!


    Eine Sache war mir viel zu offensichtlich, aber ansonsten wurde ich oft überrascht und es gab einige Dinge, die mich zum Spekulieren gebracht haben. Der Roman wurde mit jeder Seite spannender, die Mischung immer abwechslungsreicher – es kamen neue Themen und Hintergründe dazu, die für die Geschichte wichtig waren und die Handlung vorantrieben.


    Und es wurde immer magischer! Besonders fasziniert haben mich die Details zur Wilden Jagd, damit hat mir der Autor wirklich eine riesige Freude gemacht, weil das einfach „mein“ Thema ist und ich das förmlich aufgesogen habe.


    „So kalt wie Eis, so klar wie Glas“ war für mich ein sehr stimmungsvolles Winterbuch, das mich fasziniert und gefesselt hat. Magisch, abwechslungsreich, humorvoll und manchmal auch unheimlich. Von dem Autor würde ich gerne mehr lesen und immerhin gibt es da noch „Salamandersommer“ – wenn auch nur als eBook …

    Als Elizas Vater beschließt, sein Leben mit einer anderen Frau zu verbringen und ihre Mutter die innere Leere mit etwas Neuem füllen will, muss Eliza in das verwinkelte Landhaus Mirror’s End ziehen. Sie erreichen den abgelegenen Ort in einer finsterdunklen Novembernacht, die sich für Eliza genauso düster anfühlt wie ihr Leben. Zwei Nächte später begegnet sie in ihrem Schlafzimmer einem Mädchen aus Nebel und schon am nächsten Morgen scheint sich ihr Schicksal mit dem der alten Geschichte, die sich um Mirror’s End rankt, verwoben zu haben …


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    Schon nach wenigen Sätzen hat mich die Atmosphäre eingefangen, so dass ich mich mit der Geschichte gleich wohl gefühlt habe. Mit der wunderbar poetischen Sprache sind bei mir aber nicht nur Stimmungen und Gefühle angekommen, sondern auch Bilder, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich wurde in ein modernes Märchen entführt, das mich alles andere hat vergessen lassen.


    Eliza war mir schnell sympathisch, allein schon weil sie Bücher liebt und eben nicht das beliebte Mädchen ist, das ihr Vater sich gewünscht hat. Mir gefiel, dass sie Räume ohne Bücher traurig fand und die Geräusche des Hauses bemerkte. Ich hatte einen direkten Draht zu ihr und auch wenn in dieser Geschichte noch weitere liebenswerte oder faszinierende Figuren aufgetaucht sind, ist Eliza doch meine Lieblingsfigur geblieben.


    Der Roman hat eine melancholische Grundstimmung, die zur traurigen Geschichte des Nebelmädchens und der düsteren Vergangenheit von Mirror’s End passt. Der Schwerpunkt ist für mich aber nicht die Tragik, sondern die gemeinsame Suche nach dem Schlüssel in den Spiegelscherbenschatten – und die weiteren Stationen dieser Reise.


    Die vielen wunderbaren Ideen haben mich sehr beeindruckt und diese Geschichte zu etwas Besonderem gemacht. Oft überraschend und sowohl märchenhaft als auch unheimlich. Mir gefällt die Mischung, die von viel Phantasie zeugt und mich einfach fasziniert hat. Als ich dann auch noch las, dass Dinge manchmal zerbrechen müssen, damit etwas gut werden kann, musste ich einfach breit grinsen. Warum? Diesen Satz mochte ich schon in Goldstaub sehr und verbinde ihn mit so einigen (auch persönlichen) Dingen …


    „Das Nebelmädchen“ war für mich eine berührende, poetische und sehr fesselnde Lektüre, die mich in ein modernes Märchen entführt hat – tragisch und hoffnungsvoll zugleich. Mit einer dichten Atmosphäre und vielen beeindruckenden, phantastischen Ideen.

    Leána, Kayne und Rob kämpfen in der sterbenden Welt Sharevyon um ihr Leben – und darum, diese Welt verlassen zu können, ohne den Mysharen eine Möglichkeit zu geben, ebenfalls durch das Portal zu gelangen. In Albany werden weiterhin Nebelhexen getötet und der Bärtige treibt seine Pläne voran, um Königin Kaya zu stürzen …


    Bereits die ersten Zeilen haben es geschafft, mich wieder tief in diese Geschichte zu entführen. Und das nicht nur inhaltlich, sondern auch emotional. Meine facettenreichen Gefühle zu dieser Reihe waren wieder da – und auch die Angst, dass sich meine Lieblingsfigur einfach opfert.


    Die Spannung steigt mit jeder Seite, denn sowohl in Sharevyon als auch in Albany spitzen sich die Ereignisse immer mehr zu und sorgen für viel Dramatik. Mein Hass auf den Bärtigen erreichte eine neue Ebene, während immer deutlicher wurde, welcher meiner zwei Verdächtigen sich hinter ihm verbirgt.


    Es gab zwei Stellen, an denen ich ernsthaft überlegt habe, ob ich das Buch weiterlese, weil ich durch bestimmte (teilweise auch erst sich anbahnende) Ereignisse völlig durch den Wind war. Sowas passiert mir nur selten – es zeigt sehr deutlich, wie nah mir viele Figuren stehen und dass dieser Band eine emotionale Achterbahnfahrt für mich war.


    Manchmal musste ich aber auch aus Rührung weinen, weil mich sehr innige Beziehungen oder bestimmte Szenen so berührt haben. Und es gab mindestens drei Szenen, wegen denen ich Tränen gelacht habe. Meine Dunkelelfen-Infizierung ist dabei munter weiter fortgeschritten, vor allem wegen Jel, Nal und einer Figur, die ich erst in diesem Buch kennen und schätzen gelernt habe. Am meisten erwischt hat mich da aber Nal, auch wenn er ja gar nicht so oft bzw. lang vorkam.


    Sehr gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der Figuren über die gesamte Trilogie, besonders deutlich zeigt sich das für mich bei Toran und Kayne. Toran ist nicht nur erwachsen geworden, er hat auch eine wunderbare Tiefe erhalten. Und Kayne zieht sich nicht mehr zurück und blockiert Annäherungsversuche, sondern öffnet sich.


    Die Geschichte hält viele Überraschungen und so einige Schocks für uns bereit, natürlich auch (und erst recht) zum Ende hin. Mal hat es mich völlig kalt erwischt, mal hatte ich im Gefühl, dass da noch etwas Unschönes auf uns wartet. Es gab aber auch positive Überraschungen und Entwicklungen, die mich stolz auf „meine“ Figuren gemacht haben.


    „Das Lied der Elfen“ war für mich eine abwechslungsreiche, intensive und emotionale Lektüre, die mich völlig mitgerissen hat. Freundschaft und Zusammenhalt sind während der gesamten Reihe ein wichtiges Thema, neben der Bedrohung durch die Mysharen ging es aber auch um die persönliche Weiterentwicklung. Die Weltenmagie-Trilogie wird mit einem für mich sehr runden Ende abgeschlossen und hinterlässt unglaublich viele Eindrücke. Und natürlich Figuren, die auch nach dem Lesen bei mir bleiben und mich einfach sehr berührt haben. Außerdem gefällt mir, dass man die Geschichte noch weiterspinnen kann …

    Boris ist mit Olga im tiefsten Sibirien unterwegs, um sich dort ein Häuschen zu bauen und von der Welt vergessen zu werden. Wenn nur die Zeichen nicht wären, die Boris nicht deuten kann. Als er ihnen folgt, fällt er ausgerechnet dem Wissenschaftler in die Hände, der ihn einst missbraucht hat, und erhält vom Zar einen Auftrag: Er soll die Zeitmaschine des Arabers vernichten …


    Bereits nach einigen Sätzen war ich wieder ganz nah bei Boris, dem ich etwas Ruhe und Frieden mehr als gegönnt hätte. Mir ging da auch einfach das Herz auf, weil man so schön verfolgen kann, wie er langsam auftaut, Emotionen zeigt und sich immer mehr Gedanken macht. Wobei er ja felsenfest davon überzeugt ist, dass er den Verstand verloren hat und Olga eine Halluzination ist.


    Wo Boris ist, ist Olga nicht fern. Auch an ihr hänge ich, wenn auch nicht ganz so intensiv. Dafür bringt sie mich öfter zum Grinsen und hat einen gewissen Einfluss auf meine Essensplanung. Die beiden entwickeln ein sehr inniges Verhältnis, trotz der so unterschiedlichen Wahrnehmung ist der eine der Anker des anderen. Der Mittelpunkt und Halt in einer oft düsteren Welt.


    Die Geschichte spielt überwiegend in Cöln, einer anfangs sehr bedrückenden Stadt. Dort wird die Handlung auch mit den beiden anderen Reihen aus dem Clockwork-Cologne-Universum verbunden: „Guy Lacroix“ von Simone Keil und „Magnus“ von Susanne Gerdom. Die beiden Reihen sind keine Voraussetzung, um das Buch zu verstehen, aber man ist mit einigen Figuren und Orte dann schon vertraut. Ich kenne nur den ersten Band von „Guy Lacroix“, daher war ich in Cöln zumindest nicht ganz fremd. Und ich hatte Spaß daran, mich bei der einen oder anderen neuen Figur zu fragen, ob diese nicht eine Schöpfung von Autorin x ist.


    Das Spiel mit der Zeit bzw. dem Riss im Zeitkontinuum ist großartig, die verschiedenen Zeitlinien sorgen ja für einiges Chaos. Besonders gelungen fand ich, wie sich die Ereignisse am Ende zu einem stimmigen Gesamtbild zusammensetzten – nur eben in einer anderen Reihenfolge. Seltsame Reaktionen machten auf einmal Sinn und geheimnisvolle Andeutungen wurden nachvollziehbar.


    In diesem Buch gab es wieder viel Potential zum Mitleiden, aber auch eine so rührende Szene, die mich tatsächlich zum Weinen gebracht hat. Ich habe einige neue fesselnde Figuren kennengelernt, die ich in mein Herz geschlossen habe – und auf ein Wiederlesen hoffe. Auf die Begegnung mit einigen alten Bekannten hätte ich dafür gerne verzichtet, die haben mir doch ganz schön zugesetzt. Als „Trostpflaster“ gab es aber Luftschiffe, ich liebe Luftschiffe! Und heiße Schokolade.


    „Die Zeitmaschine des Arabers“ war für mich eine unheimlich spannende, abwechslungsreiche und emotionale Lektüre, die viele Eindrücke hinterlässt und sogar den ein oder anderen Lachanfall verschuldet hat. Wunderbar komplex, teilweise verwirrend und mit einer großartigen Entwicklungsgeschichte. Ich bin unsagbar stolz auf Boris und hatte sehr viel Spaß mit diesem Buch!