LitSchock Monatsrunde November 2010: Grusel, Grauen, Gänsehaut

Es gibt 473 Antworten in diesem Thema, welches 62.893 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Leen.


  • Ich habe jetzt auch endlich mit meinem Monatsbuch begonnen:


    Dan Simmons - Terror


    Oh, ich glaube, ab sofort darf ich diesen Thread nur noch mit einem Auge verfolgen, dieses Buch liegt bei mir nämlich auch noch, und da möchte ich nicht zu viele Einzelheiten wissen. Aber ich bin gespannt, ob es dich schön gruselt.

  • liest: Barbara Erskine - Die Schatten von Mistley


    Ich bin kurz vor dem Ende, sowohl mit dem Buch, als auch mit den Nerven :zwinker:. Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Das Buch ist definitiv gruselig.
    Es ist nun klar, dass die Geschichte, die im 17. Jahrhundert mit der Hexenverfolgung von Liza durch Matthew Hopkins und Mary Phillips begonnen hat, im Heute fortgesetzt wird. Emma und Mike sind von den Personen/Geistern der Vergangenheit besessen, haben teilweise keine Kontrolle mehr über ihr eigenes Handeln. Tode gab es auch schon. Und was am Anfang des Buches noch für Gut stand, steht mittlerweile für Böse und auch das Böse ist nicht nur das, was es zu sein scheint.
    Ich hoffe, dass ich das Buch bis Morgen schaffe, um dann meine Meinung dazu komplett kund zu tun.

  • Sooo - erste Zwischenbilanz zu "Dracula".
    Es bietet sich an der Stelle auch an, da hier die Handlung in Transilvanien erst einmal unterbrochen wird und im foilgenden Briefe zu lesen sind. Dazu aber später.


    [hr]



    Auch wenn ich anfangs mehr Grauen von dem Buch erwartet habe muss ich sagen, dass die Gänsehaut und die schlechten Träume aufgeblieben sind. Vielmehr hat mich das Buch in eine Atmosphäre entführt, die mich einerseits verzaubert und fasziniert hat, und andererseits ein Grauen in mir befördert hat, das ich bisher nicht gekannt habe.


    Wann das begann? Schon auf der Fahrt des Protagonisten durch Transsilvanien hin zum Schloss des Grafen als es begann zu dämmern, als die Reisekutsche immer mehr ich die Nach hinein, die Mitfahrenden Gäste immer befremdlicher werden. Als der Aberglaube derer, die aus dem Land stammen sich immer deutlicher macht und einer nach dem Anderen seine Schutzzauber und –formeln auf Harker schickt.
    Wenig später verlässt er dann die Gruppe und bereits beim Einsteigen in die Kutsche des Grafen ist er nicht mehr so sicher, ob die Reise eine gute Idee war – was sich im Laufe der Fahrt durch das Dunkel der Nacht und den unheimlichen Kutscher nur noch verstärkt.
    Eingetaucht in diese schaurig-schöne Stimmung kommt man in der Handlung an – man erreicht das Schloss, findet Einlass in das alte Gemäuer und dessen eigene Welt. Man lernt den Grafen kennen, den man zunächst als weltoffenen, sympathischen Aristokraten kennen lernt. Aber schon wenig später wird klar, dass dieser Mensch, will man ihn so nennen, ein komischer Kauz ist der vieles zu verstecken sucht.
    Und der Leser bemerkt schon hier, dass es nicht auf das Bild als Ganzes, sondern auf die Details ankommt, auf die kleinen Widersprüche, die Ungereimtheiten die der Graf zu erklären versucht.
    Und dann kommt die Erkenntnis Harkers – er ist weniger Gast denn Gefangener. Er kann sich im Schloss frei bewegen, aber nur dahin, wo er keine verschlossenen Türen findet. Und wie der Mensch ist, er bekommt Angst, versucht Wege zu finden dem Schloss und seinem Besitzer unbemerkt zu entkommen, aber alles was er zunächst findet ist eine Tür, die nicht verschlossen ist, und sich doch nur schwer öffnen lässt. Und hinter dieser Tür? Erneute Gefahr in Form dreier junger Frauen … nicht weniger unheimlich als der Graf selbst, und doch haben faszinierend.
    Was sich dem bis zum Abschluss dieses Teiles anschließt ist eine normale Reaktion, da Harlker meint sein Todesdatum dank des Grafen zu kennen und er nun alles daran setzt einen Ausweg zu finden …


    [hr]



    Mehr verrate ich mal nicht - immerhin sollt ihr das Buch auch noch selbst lesen ...
    Und nach dem, was ich bis hierhin geschafft habe kann ich es euch nur / immer noch empfehlen.

  • Guter Hinweis! Ich möchte bei der Auswahl des nächsten Spielleiters auch nicht berücksichtigt werden.

  • Hallo miteinander,
    bitte lasst mich auch raus bei der Auswahl des nächsten Spielleiters.
    Im Dezember habe ich mit dem neuen SLW sicher genug zu tun. :smile:


    Grüße von Annabas :winken:

  • Oje, eigentlich wollte ich mich auch abmelden, aber wenn schon so viele abgesprungen sind ... !?
    Für den Kuhhandel Ende November hätte ich noch Zeit, aber ich habe Ende Dezember (also wenn es um die Auswertung der Statistik und das Verlinken geht) wahrscheinlich nur eingeschränkten Internetzugang ... das würde dann schon etwas leiden bzw. sich verzögern, fürchte ich. :schulterzuck:

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Hallo zusammen!

    Mich bitte auch nicht in den Lostopf für den Spielleiter stecken, ich hatte noch nicht mal richtig Zeit, um mich mit den Spielregeln der Monatsleserunde auseinanderzusetzen.


    Ich habe Dracula - Die Wiederkehr von Dacre Stoker / Ian Holt übrigens begonnen und die ersten 100 Seiten gelesen.

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    Man begegnet gleich alten Bekannten: Mina, Jonathan Harker und Jack Seward. Quincey Harker, der Sohn von Mina und Jonathan scheint eine tragende Rolle in der Geschichte zu spielen. Er wird von seinem Vater genötigt, an der Sorbonne Rechtswissenschaft zu studieren, obwohl sein Herz dem Theater gehört. Trotz knappen Budget kauft er sich ein Ticket, um seinen Star Basarab im Theater spielen zu sehen. Jack Seward, der ehemalige Leiter der Nervenheilanstalt Whitby ist inzwischen ein alter, morphiumsüchtiger Mann geworden. Noch immer verfolgt er das Böse, diesmal in Form einer Frau, die eigentlich schon lange Tod sein müsste. Doch Erzébeth Bàthory, die Blutgräfin, weilt noch immer unter den Lebenden.


    Bisher gefällt mir das Buch ausnehmend gut. Man erfährt sehr viel über die Protagonisten, es wird beschrieben wie es ihnen seit der ersten Begegnung mit Dracula ergangen ist, wie ihr Leben seither verlaufen ist. Selbst das Leben der Bàthory wird sehr ausführlich dargestellt. Ich bin gespannt, was es mit diesem Basarab auf sich hat, er scheint eine wichtige Figur in dem Spiel zu sein.

    Liebe Grüsse Hanni 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Hanni ()


  • aber ich habe Ende Dezember (also wenn es um die Auswertung der Statistik und das Verlinken geht) wahrscheinlich nur eingeschränkten Internetzugang ... das würde dann schon etwas leiden bzw. sich verzögern, fürchte ich. :schulterzuck:


    Bei dem Verlinken könnte ich dir helfen, das dürfte kein Problem sein. Solange du selbst die Verhandlungen über Zulassung oder Verbot der Bücher führen kannst...

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Falls von euch noch jemand mit dem Gedanken spielt auch Der Übergang von Cronin lesen zu wollen, Arjuna, Räubertochter und ich lesen es hier in einer Leserunde. Weitere Mitleser sind herzlich willkommen!


  • Da könnt ihr ja von Glück sagen das es noch ein paar Leser gibt die in den Lostopf wollen :breitgrins:


    Ich auch, ich auch. :winken::breitgrins:


    Hanni: Wie bitte?

    Zitat

    Quincey Harker, der Sohn von Mina und Jonathan scheint eine tragende Rolle in der Geschichte zu spielen. Er wird von seinem Vater genötigt, an der Sorbonne Rechtswissenschaft zu studieren, obwohl sein Herz dem Theater gehört.


    So kenne ich meinen alten Freund Jonathan aber nicht. :confused:


    Wobei du mir das Buch jetzt gerade auf die Wunschliste befördert hast, denn Bathory ist schon ein Grund... ich nehme übrigens jeden Tipp betr. Bücher über sie (Sachbuch und Fiktion) gerne an. :zwinker:


    Zu Seward: Heisst er jetzt eigentlich Jack oder John?? Da komm' ich langsam nicht mehr draus. Mir ist er der sympathischste Charakter der Dracula-Saga.

  • Heute hatte ich keine Lust auf Kurzgeschichten, daher habe ich mit Wuthering Heights (Sturmhöhe) von Emily Brontë begonnen. Obwohl ich erst eine gewisse Unlust überwinden musste :verlegen: habe ich doch recht schnell in die Geschichte hineingefunden und die ersten fünf Kapitel nun gelesen.


    Erzählt werden die Ereignisse von Lockwood, dem Pächter von Thrushcross Grange, der erstmalig auf Heathcliff, seinen Grundherrn und Nachbarn, trifft. Dieser erscheint ihm zuerst sympathisch, da er selbst vor der Geschäftigkeit der Städte geflohen ist und in Heathcliff einen ähnlich zurückgezogen lebenden Mann erkennt. Doch tatsächlich ist Heathcliffs Verhalten nicht nur zurückhaltend, sondern ablehnend und unhöflich. Auch die anderen Bewohner des Hofes, der seinen Namen Wuthering Heights seiner Lage auf einem Hügel inmitten des Moors verdankt, sind eigenbrötlerisch bis unverschämt. Lockwood lernt sie während seines Besuches einen Tag später kennen. Wetterbedingt und nach einem kleinen Zwischenfall muss er über Nacht bleiben und bekommt es prompt mit einer Geistererscheinung zu tun.


    Zurück auf seinem Anwesen versucht er über seine Hauhälterin mehr über die Familie seines Grundherrn herauszufinden. Mrs. Dean ist bereits seit achtzehn Jahren in Diensten der Gutsherren, früher Mr. Earnshaw. Sie hat miterlebt, wie dieser Heathcliff als Findelkind auf den Hof gebracht hat und wie es so zu Unstimmigkeiten in der Familie kam, besonders zwischen Cathy, die Heathcliff genauso wie ihr Vater vergötterte, und ihrem Bruder Hindley, der ihn hasste. Mrs. Dean ist in ihrer Erzählung gerade beim Tod von Mr. Earnshaw angelangt, vermutlich wird sich nun einges ändern.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • @Stormcrow:


    Der gute Jonathan hat sich ein wenig verändert durch die Jahre, er scheint ziemlich verbittert zu sein. Und ich nehme an, Seward heißt richtig John und sein Rufname ist Jack. Frag mich nicht warum, aber prominentestes Beispiel dafür wäre dann wohl John Fitzgerald Kennedy, den auch alle Jack nannten. Scheint so üblich zu sein. :schulterzuck:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Ich habe gestern abend noch mit "Gespensterjäger im Feuerspuk" von Cornelia Funke angefangen.

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    Da es ja ein Kinderbuch ist, werde ich mich wahrscheinlich weniger gruseln, aber für die jüngere Generation könnte schon das Cover beeindruckend sein. Es geht auch ziemlich flott los, mittlerweile habe ich schon zwei Feuergespenster gesehen und sogar eines davon gefangen. :entsetzt: Da wir allerdings in einem Luxushotel unterwegs sind, müssen wir auch noch diskret sein. Ich nehme mal an, dass sich das nicht mehr langen durchziehen lässt, da das zweite Gespenst gerade den Fahrstuhl eingeschmolzen hat.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)


  • @Stormcrow:


    Der gute Jonathan hat sich ein wenig verändert durch die Jahre, er scheint ziemlich verbittert zu sein. Und ich nehme an, Seward heißt richtig John und sein Rufname ist Jack. Frag mich nicht warum, aber prominentestes Beispiel dafür wäre dann wohl John Fitzgerald Kennedy, den auch alle Jack nannten. Scheint so üblich zu sein. :schulterzuck:


    Ah, dann hatte seine "Krankheit" also doch Nachwirkungen. :breitgrins:
    John und Jack scheint mir in dem Fall so etwas Ähnliches wie William und Bill; Bill ist ja die Abkürzung von William, weil sich das irgendwann mal so entwickelt hat. Also wäre das geklärt, danke!


    Zum Thema:
    John Ajvide Lindqvist - Im Verborgenen
    3. Geschichte: Äquinoktium
    Also das ist der pure Horror. Schon wieder viel zu wenig geschlafen.... ich darf das Buch nur noch bei Tageslicht lesen. Ich hole jetzt etwas aus. Achtung stark Spoilerlastig. Die Geschichte handelt von Veronica, einer nicht so wahnsinnig attraktiven Frau, die verheiratet ist und zwei Kinder hat. Eigentlich ist sie zufrieden mit ihrem Ehemann, aber halt eben nicht glücklich. Deshalb entwickelt sie den etwas seltsamen Freizeitvertreib, in Häusern fremder Leute herumzuschnüffeln, in die sie, wenn nicht anders möglich, auch ungeniert einbricht. Eines Tages findet sie ein Haus, in dem alles steril und leblos wirkt, wie im Möbelkatalog. Und tatsächlich findet sie nicht viel, ausser einer gefrorenen Leiche auf dem Bett! :entsetzt:
    Es handelt sich um einen Mann ca. Mitte 30, ein Surfertyp. Sie findet ihn schön und begibt sich von nun an jeden Tag zu ihm in das Haus, um ihm von ihren Problemen zu erzählen. Als er ihr eines Tages antwortet, geht der reinste Wahnsinn los. Bald sagt er ihr, sie sei ebenfalls tot, was Veronica selbstverständlich nicht versteht, bis sie während der Menstruation das Blut blutet, das eigentlich aus seiner Brust austreten sollte. So steigert sich das ins Unfassbare, bis der Tote sogar ihren Sohn attackiert. Danach setzt sie dem ein Ende, indem sie die Leiche bis zur Unkenntlichkeit zerstückelt, natürlich wird sie erwischt und kommt vor Gericht, wo eine Strafe über sie verhängt wird. Spoilergefahr aus.
    Warum schreibe ich euch das Ende auf? Weil ich es nicht verstehe. Ich verstehe es nicht. Warum sagte der Tote ihr, sie sei ebenfalls tot, wenn sie doch am Schluss noch lebt? Oder ist es ihre Familie, die sie umgebracht hat? Wohl kaum, denn dank "mildernden Umständen" ist ihre Strafe eher gering ausgefallen. Würde heissen sie ist verrückt. Aber wenn sie sich alles nur eingebildet hat, warum findet dann die Polizei die zerstückelte Leiche? Diese muss ja dann real sein. Irgendetwas in mir versteht zwar den springenden Punkt der Geschichte, aber eben nicht der Schluss, wie das möglich ist, dass der Schluss so sein kann, wie er ist. Und nein, es kann nicht sein, dass es einfach unlogisch ist, weil so etwas wie fehlende Logik bei Lindqvist schlicht unvorstellbar ist. Der wird sich das schon überlegt haben. :breitgrins: Nehme ich mal an.


    Also bei der Geschichte weiss ich echt nicht, was unheimlicher ist. Die überaus anmassende Hauptfigur, die sich total daneben verhält gegenüber dieser armen Leiche oder die Leiche, die plötzlich in gewisser Weise lebendig wird. Auch habe ich den Verdacht, dass Veronica dem Toten durch ihre Beachtung überhaupt erst Leben eingehaucht hat und dieser somit einen Teil ihrer Seele darstellt. Würde zwar einiges erklären, lässt mir aber immer noch den Schluss offen. Und das ist vermutlich auch der Grund, warum es einen kaum mehr loslässt. Weil der Schluss so viele Fragen aufwirft.


    So, jetzt habe ich euch zugelabert mit Lindqvists (übrigens genialem) Psychoterror, jetzt lasse ich euch erstmal aufatmen. Ich werde schätzungsweise von nun an etwas langsamer vorankommen mit dem Buch, da ich es wie gesagt, nur noch in "sicheren Umständen" lesen darf.


  • Ich habe gestern abend noch mit "Gespensterjäger im Feuerspuk" von Cornelia Funke angefangen.


    Ich bin gespannt auf deinen Eindruck. Meistens mag ich die Cornelia Funke Bücher, auch wenn ich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre :zwinker: Das hier kenne ich noch nicht und ich befürchte, dass es wohl auch auf meiner Lesewunschliste landen wird...