LitSchock Monatsrunde Dezember 2010: Winter

Es gibt 276 Antworten in diesem Thema, welches 42.792 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • liest: Christoph Marzi - "Lycidas"


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    Auf Seite 410 angekommen hat mich die winterliche Stimmung eher verlassen. Das Buch ist zwar spannend und ganz nett zu lesen, aber mich hat dieser wahnsinnige Zeitsprung zwischen dem ersten und zweiten Teil ziemlich gestört (und Winter ists auch nicht mehr...). Es wirkt als hätte man zwangsweise zwei Bücher (oder drei?) in ein Buch zusammengequetscht. Schont natürlich den Geldbeutel, aber man hätte die einzelnen Teile einfach besser trennen müssen. => im Buchthread kann man übrigens nachlesen, dass es ursprünglich tatsächlich drei einzelne Bücher sein sollten!
    Außerdem wollen mir die Personen nicht so recht sympathisch werden, wiewohl ich die Idee der "Stadt unter der Stadt" schon faszinierend finde!

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • [quote author=Stormcrow link=topic=22107.msg538762#msg538762 date=1291967773


    EDIT: Spoilerwarnung in richtigen Spoiler geändert. LG, Saltanah
    [/quote]


    Dann ist es glaube ich besser, immer gleich einen richtigen Spoiler zu setzen, oder? Ich war eben nicht sicher, aber dann mache ich das einfach grundsätzlich, dann sickert nichts mehr durch. :zwinker:

  • liest: Jan Seghers - Der Tod hat 24 Türchen


    Sooo, irgendwie kann ich zu dem Buch gar nicht soviel berichten. Es ist ganz schön zu lesen, so jeden Tag ein kleines Geschichtchen, aber ich merke mal wieder, dass das eher nicht so mein Ding ist! ;) Aber trotzdem ist es ganz schön...und manche Geschichten sind wirklich gut, andere eher lala...

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • So, die heute startende Leserunde bedeutet auch meinen Einstieg in diese Monatsrunde. Ich lese nämlich


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    Gerard Donovan: Ein bitterkalter Nachmittag


    Klappentext: Ein Nachmittag in einem Dorf irgendwo im winterlichen Europa: Ein Mann gräbt auf einem Feld ein großes Loch, ein anderer wacht über ihn. Der Schnee fällt, Soldaten marschieren vorbei, Lastwagen karren Dorfbewohner an den Waldrand. Während rings umher ein Bürgerkrieg tobt, beginnen die beiden Männer miteinander zu reden. Sie kennen sich, der Bewacher ist der Lehrer, der Mann in der Grube der Bäcker des Dorfes. Sie stehen auf verschiedenen Seiten in diesem nicht näher benannten Konflikt, und sie tasten sich aneinander heran, indem sie über den Menschen, die Zivilisation, die Geschichte des Krieges und über Gewalt reden. Philosophische Dispute, listige Spiegelgefechte, spielerische Anklagen vertreiben die Kälte und verkürzen die Zeit. Und doch muss die Grube gegraben werden, sie dient einem Zweck, der beiden nur allzu klar ist.
    Im Laufe weniger Stunden offenbart sich nicht nur, warum die beiden sich an diesem Ort, in dieser Situation befinden, sondern auch, dass die Geschichte der Menschheit und der Zivilisation untrennbar verbunden ist mit der Geschichte der Gewalt.



    Schnee in einem winterlichen Europa paßt doch hervorragend zum Thema. Bis vorgestern paßte es auch noch zu dem Blick nach draußen, aber nach zwei Tagen Tauwetter sind die Straßen, Häuser und Bäume wieder schneefrei, was ich durchaus begrüße. Mir reicht es, davon zu lesen :breitgrins:


    Schönen Gruß
    Aldawen

  • liest: Gerard Donovan: Ein bitterkalter Nachmittag


    Wie der Leser recht schnell erfährt, befinden wir uns im November, genau gesagt am 25., trotzdem herrscht tiefster Winter, was Rückschlüsse darauf zuläßt, wie weit im Norden wir uns befinden. Ein Mann wird von einem anderen und zwei Soldaten abgeholt, um ein Loch zu graben. Wofür dieses Loch auf dem Feld sein soll, muß sich noch zeigen. Entweder hat er am Vortag schon gegraben oder es handelt sich um eine bereits vorhandene Vertiefung, an der er weiterarbeitet. Da alle für die Temperaturen, bei Schneefall und eisigem Wind, viel zu dünn angezogen sind, frieren sie entsprechend. Der Mann, der das Loch gräbt, friert besonders, denn er hat seine Mütze mit den Ohrenklappen vergessen. Das Schaufeln hält ihn zwar bis zu einem gewissen Grad warm, aber der Schweiß in Verbindung mit dem kalten Wind ist natürlich nicht ideal. Ich friere jedenfalls schon beim Lesen und muß mir wohl erst mal einen heißen Kakao machen, um wieder aufzutauen :frieren:


    Der Ich-Erzähler sagt über den Winter folgendes:


    [quote author=S. 27]Eins lernt man über eisige Kälte: Sie hat einen Cousin namens Stille, der ihr auf dem Fuße folgt, wenn sie zu Besuch kommt. Nicht mal wenn eine Schaufel gegen Steine stößt, überdauert das die Kälte besonders lange. Genauso wenig wie alles andere. Der Atem gefriert zu einer Skulptur, sobald er aus dem Mund strömt, die Rede fällt auseinander, kaum dass sie die Kehle verlässt, die Worte brechen den Kokon der Sätze auf. (...)
    Wie ein vollendeter Parasit ist der Schnee ein geniales Hemmnis, ein fester Druck auf den Willen; egal, wie ausgeglichen man ist, wenn man sich auf den Weg macht, der Schnee bricht jeglichen Widerstand und bringt einen zum Fluchen. Saugt einem durch die Stiefelsohlen jegliche Energie aus. So ist hier der Winter. Er lässt sich nicht ignorieren. Nicht bekämpfen. Nicht mit Stöcken verjagen. Er kommt Ende Oktober, mit gebleckten Zähnen. Fünf Monate lang beugt man sich ihm. Und wenn er gegangen ist, erholt man sich wieder.
    Das ist meine Philosophie des Winters.[/quote]

  • Weiter geht's mir "Wintersmith" von Terry Pratchett!


    Es ist viel passiert: Tiffany's Lehrmeisterin, die Hexe Treason ist gestorben und deswegen musste eine Nachfolgerin für sie gefunden werden. Tiffany hätte zwar die besten Voraussetzungen diesen Job zu übernehmen, da sie sehr begabt ist, aber die anderen Hexen haben sie alle für zu jung empfunden. Deswegen wurde Annagramma als Nachfolgerin von Miss Treason gewählt und zog in deren kleine Hütte tief im Wald ein. Das Problem bei der Sache ist nur, dass Annagramma leider "Magie" und keine "Hexenkunst" gelernt hat und sich lieber mit okkulten Schmuckstücken behängt und durch Kristallkugeln schaut, als den Menschen wirklich zu helfen.
    Deswegen ist Tiffany gezwungen ihr zu helfen, obwohl sie gerade ganz andere Probleme hat, denn der Wintersmith hält das junge Mädchen für die "lady of summer" und ist fest entschlossen Tiffany zu heiraten. Deswegen versucht er ein Mensch zu werden und das um jeden Preis.
    Zum Glück stehen Tiffany Granny Weatherwax, Nanny Ogg und Miss Tick, drei begabte Hexen, mit Rat und Tat zur Seite.


    Dieses Buch ist wirklich großartig. Ein wahrer page turner. Ich finde es sehr schade, dass ich nur mehr drei Kapitel vor mir habe!!

    ...♥...BOOKS are my reason to live...♥...<br /><br />...others have excuses...I have my reasons why..

  • So, ich habe auch mit meinem Dezemberbuch begonnen, und eigentlich gibt es schon einiges zu erzählen - obwohl ich erst auf Seite 17 bin und eigentlich noch nichts passiert ist! Klingt paradox, oder? :breitgrins:


    Elfriede Jelinek - Oh Wildnis, oh Schutz vor ihr


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    Klappentext


    "Oh Wildnis, oh Schutz vor ihr" ist eine fulminante Attacke gegen die gegenwärtig um sich greifende mystische Verklärung der Natur. Hohngelächter zieht durch diesen ebenso kampfeslustigen wie vielschichtigen Text von Elfriede Jelinek. Eine satirische Mobilmachung gegen die neue Einheitsfront von Waldschützern und Waldbesitzern. "Millionen unterschreiben unterdessen Volksbegehren für eine schöne Natur, die den Millionären gehört."


    Zu diesem Buch ("Neue Zürcher Zeitung")


    Nicht die Natur, die "in diesen Jahren ihre Endform erhält", ist Elfriede Jelineks Thema, sondern die Machenschaften der Naturprofiteure, die ihre Zerstörung betreiben. Zu ihnen gehört auch der Holzknecht Erich, dieser frohe Kinderprügler und Waldarbeiter, der durch Unfallverletzungen allerdings genug bestraft ist. Bergansteigend gerät er in den Dunstkreis der großen Naturprofiteure aus der besseren Gesellschaft, gegen die Elfriede Jelinek nunmehr eine den ganzen Mittel- und Schlussteil ihres Buches füllende Schmähtirade loslässt, in der ihre unvergleichliche Sprachphantasie voll und giftig blühend zur Entfaltung kommt ... Die Autorin ist eine experimentierfreudige Wortkünstlerin, eine Prosameisterin von Format, neben der sich viele ihrer Kolleginnen wie schreibende Pensionatstöchter ausnehmen.
    ____________________________________________________________


    Passenderweise startet das Buch gleich mit einer sehr winterlichen Passage: An keinem besonderen Tag vor dem Wintergefrier beginnt der Holzfäller Erich mit seinem Aufstieg auf einen Berg und marschiert auf einem windigen Hohlweg durch den Wald und die Kälte. Er besucht eine alte Frau, die auf dem Berg wohnt und für die er manchmal den Einkauf erledigt. Es ist die Jahreszeit kurz vor dem Advent und noch vor dem ersten ergiebigen Schneefall, der die Wintertouristen in Erichs Heimatgegend locken wird.
    Diese Heimatgegend beschreibt Elfriede Jelinek ziemlich trostlos - eine reizlose Landschaft mit einer Zementfabrik und einer Bundesstraße.


    Das Buch ist in drei Teile gegliedert, die jedoch jeweils ohne einen einzigen Absatz auskommen. Das ist insofern eine Herausforderung, als sich der Leser manchmal in der auktorialen Erzählperspektive befindet, dann jedoch wieder im Kopf Erichs oder sogar in dem der alten Frau, die auf dem Berg auf ihn wartet.


    Der Schreibstil ist verspielt bis experimentell, sehr rhythmisch und teilweise gereimt. Ein Beispiel gleich von der ersten Seite:


    Schönere Gegenden könnten Funken von Gewinn aus ihrem Bergundtal schlagen, diese aber nicht. Die Gegend ist so ungeschickt, daß man ihr zahlenmäßig nur wenige Gäste schickt.


    Sowas nenne ich Mut zur Hässlichkeit. :breitgrins:
    Jelineks Experimentierfreude geht sogar so weit, dass sie die Gedanken von Erich so wiedergibt, wie er sie selbst wahrscheinlich aufschreiben würde - das heißt, mit zu wenig Punkten und Beistrichen und insgesamt ziemlich anstrengend zu lesen!


    Und obwohl das alles so mühsam klingt, macht das Lesen (noch) wirklich Spaß. Man muss sich aber schon darauf einlassen können, und als Einstieg in die Jelinek-Welt würde ich wohl nicht unbedingt dieses Buch wählen.

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  • Schon wieder ich ... aber ich muss bei diesem Buch wirklich immer gleich brainstormen, um am Ende (hoffentlich) eine Rezension zusammenzubringen.


    Ich habe nun den ersten der drei Teile gelesen, und das ist wirklich ein ganz eigenartiges Leseerlebnis. Es bleibt dabei: eigentlich passiert fast nichts, der Text besteht aus aneinandergereihte Sätzen und Satzfragmenten, durch die sich allmählich ein Bild formt. Ich muss an den Begriff "assoziatives Schreiben" denken - also dass Elfriede Jelinek die Gedanken in der Reihenfolge aufgeschrieben hat, wie sie aufgetaucht sind, ohne sie großartig zu zensieren oder umzuformulieren. Mit ihrem unfassbaren Sprachgefühl kann sie sich das erlauben.


    Für den Leser heißt dass, er kann sich die Lektüre schwer machen - indem er das Buch wie einen herkömmlichen Roman zu lesen versucht - oder er schließt bildlich gesprochen die Augen, lässt sich in den Strudel fallen und dann von den Wellen davontragen. Wenn man erst einmal in den Lesefluss gekippt ist, lässt sich der Text meiner Meinung nach wunderbar intuitiv erfassen, während man wie im Sog einfach weiter und weiter und weiter liest.


    So viel zum „Wie“ – und jetzt zum "Was": Wie ich es von der Autorin schon kenne, tauchen keine Sympathieträger auf. Über die Figuren, die einem nicht unsympathisch sind, erfährt man schlicht zu wenig. Jelineks Motive sind dieselben, die man aus österreichischen Fernsehsendungen kennt, allerdings durch eine völlig andere Brille betrachtet. Die Jagd, das Wandern, der Skisport, das Leben in der Provinz ... „Alles darf so sein, wie es genau so schon einmal gewesen ist“ und versprüht dabei Trostlosigkeit, Enge und sich ewig wiederholende Strukturen anstelle der vielbesungenen Heimatidylle.


    Ich glaube, wenn mich dieses Buch auf dem falschen Fuß erwischt hätte, wäre es mir möglicherweise ganz schön auf die Nerven gegangen. Aber zum Glück scheine ich mich gerade sehr gut darauf einlassen zu können und finde es total aufregend, "so etwas" einmal auszuprobieren!

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  • :lesen: Charles Dickens - A Christmas Carol & two other Christmas Books


    Das zweite enthaltene Christmas Book ("The Chimes") habe ich heute Morgen im Bett zu Ende gelesen (nachdem ich gestern Abend viel zu früh mit dem Buch in der Hand eingeschlafen bin). Mit dieser Geschichte bin ich leider gar nicht warm geworden und fand sie auch sehr verwirrend. Sie kommt nicht mal annähernd an "A Christmas Carol" ran.


    Jetzt habe ich noch eine Weihnachtsgeschichte vor mir und zwar "The Cricket on the Hearth" (deutsch: Das Heimchen am Herde). Ich habe auch schon ein paar Seiten gelesen, aber kann noch nichts darüber sagen. Ich hoffe mal, dass ich mich nicht ganz so sehr langweile wie bei "The Chimes".

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Fast hätte ichs vergessen: hier meine Rezi zu "Fräulein Smillas Gespür für Schnee". :winken:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • liest Schneeland von Elisabeth Rynell


    Die Kapitel mit der jungen Witwe nehmen nur noch sehr wenig Platz ein. Sie weilt weiterhin auf dem Hof von Inna, hat diese unter Schnee begraben und kann sich nicht überwinden nach eventuell noch lebenden Tiere zu sehen.
    In Rückblicken erfährt man einiges über ihr Vorleben. Sie ist in einem Wohnsilo aufgewachsen und litt unter der Erziehung ihrer Eltern, was vielleicht auch ihr angespanntes Verhältnis zu ihrem Mann erklärt. In ihren Problemen spielte immer wieder fehlendes Vertrauen eine Rolle.


    Inna beobachte Aron fast täglich. Heimlich schleicht sie sich sehr früh morgens weg um ihn im Schlaf zu beobachten. Er weiß es und versucht, nachdem er dabei einmal erwachte, ihr Vertrauen einzuflössen. Aber sie bleibt sehr zurückhaltend.
    Es dauert lange bis sie sich etwas näher kommen und Aron ist sehr unglücklich darüber, dass Inna sich nicht mehr sehen lässt, was wiederum an deren Vater liegt. Doch bevor er mit den Pferden ins Dorf zurückkehrt, sieht er sie noch kurz im Wald und sie versprechen sich im nächsten Sommer wiederzusehen.


    Aron ist auf der Flucht vor sich selbst, doch langsam kommt er mit seiner Vergangenheit ins Reine. Es wird angedeutet, dass er für den Tod von einem oder mehreren Verwandten verantwortlich ist.


  • Myriel


    Schön! Dieses Buch hat mich, als ich es (vor Jahrzehnten :breitgrins:) gelesen habe, sehr beeindruckt.
    Aber wieso heißt es auf dem Cover "Die Auferstehung" und nicht nur "Auferstehung"? Ist das eine Neuübersetzung?


    Genau diese Frage hat mich auch schon beschäftigt. In meinem SUB habe ich es als "Auferstehung" erfasst und so auch beim SLW bei der Ein-Wort-Titel-Liste gemeldet. Amazon kennt diese Ausgabe allerdings nur als "Die Auferstehung". Schon komisch, da mein Buch haargenau das gleiche Cover hat, aber nur "Auferstehung" heißt. Keine Ahnung, ob es von Fischer Klassik eine Neuausgabe mit geändertem Titel gibt. :gruebel:


    Beeindruckt hat mich das Buch bisher aber noch nicht. Die Moralkeule wird mir hier viel zu ausführlich geschwungen. Nachdem Fürst Nechliudow erstmal gemerkt hat, welche Zustände in den Gefängnissen herrschen und wie groß die Ungerechtigkeit ist, ist er zu einem totalen Moralapostel geworden. Der Bruch ist mir viel zu stark. Auch kann ich nicht nachvollziehen, warum er die Maslowa unbedingt heiraten will. Dass er sie verführt, geschwängert und sitzen lassen hat, war nicht in Ordnung, aber dass sie als Prostituierte geendet ist, ist doch nicht nur darauf zurück zu führen. Da hat sie selbst auch einen gehörigen Anteil dran.


    Immerhin 2/3 des Buches habe ich schon geschafft und den Rest werd ich auch noch lesen, aber ein Highlight ist das keinesfalls. :rollen:


  • Schönere Gegenden könnten Funken von Gewinn aus ihrem Bergundtal schlagen, diese aber nicht. Die Gegend ist so ungeschickt, daß man ihr zahlenmäßig nur wenige Gäste schickt.



    Mit ihrem unfassbaren Sprachgefühl kann sie sich das erlauben.


    Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich mich mit Jelinek nicht anfreunden konnte, aber wenn ich erst so ein Zitat lese und dann von ihrem "unfassbaren Sprachgefühl", dann stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ich lese jedes Mal erstaunt von Deiner Faszination, Bluebell, und wenn ich nicht schon einen mißglückten Versuch mit der Dame hinter mir hätte, würde sicher etwas von Jelinek auf meinem SuB landen. ;)


    [hr]


    Für die Leserunde habe ich ebenfalls mit Ein bitterkalter Nachmittag von Gerard Donovan begonnen. Inhaltlich möchte ich mich hier zwar nicht dazu äußern, aber da die bittere Kälte nahezu spürbar aus den Seiten strömt, möchte ich hin und wieder eine Stelle zitieren. Bereits der Anfang ist winterlich:


    Zitat von S. 9f

    Wie so oft, wenn Schnee fällt, war es ein milder Morgen, doch gegen elf frischte der Wind auf, Schnee und Eis trafen zusammen und die Temperaturen sanken unter null. [...] So hoch im Norden können sich die Tage manchmal nicht über den Horizont erheben, können nicht an die Tür kommen, um sie dem Sonnenschein zu öffnen. Seit dem Morgengrauen war kaum noch Licht durch die Wolken gesickert, doch der Schnee warf die wenigen Strahlen zurück. Die Tageszeit war vollkommen verschleiert. Sonnenaufgang? Morgen? Mittag? Manche Tage kommen einfach nicht richtig in Gang.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • las Das Familientreffen von Anne Enright


    Das wäre geschafft. Das Familientreffen fand nun doch noch statt, sorgte bei mir für zusätzliche Verwirrung und wartete leider nicht mit Überraschungen auf.


    Tja, ich weiß leider nicht, was ich hierzu noch schreiben soll. Ich möchte nicht behaupten, dass das Buch schlecht war, denn sprachlich war es durchaus ansprechend, doch inhaltlich nahm es mich überhaupt nicht gefangen, zumindest nicht in dieser Form der Umsetzung.


    Ob daraus noch eine Rezi wird, weiß ich nicht.

  • Hallo,


    ich habe heute Abend endlich mit meinem Winterbuch begonnen.


    Judith Lennox - Das Winterhaus


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    Kurzbeschreibung:


    Der Gartenpavillon der Familie Summerbayes, genannt das "Winterhaus", ist ein Ort der Zuflucht für drei Freundinnen, die während der turbulenten Jahre zwischen den Weltkriegen in der idyllischen Umgebung von Cambridge aufwachsen. Die drei Mädchen schwören, einander ein Leben lang alles anzuvertrauen und zusammenzuhalten - aber das Schicksal läßt sie ganz unterschiedliche Wege einschlagen...


    Ich habe zwar erst 20 Seiten gelesen, aber ich habe jetzt schon das Gefühl, dass dieses Buch sehr schön sein wird. der Schreibstil gefällt mir und dass sich die Geschichte um drei Frauen und ihre Freundschaft dreht ebenso. Aussdem spielt es in meinem geliebten England.
    :zwinker:


    Das Buch beginnt 1918 Robin ist 7 Jahre alt und die SChwester zweier Brüder welche im 1. Weltkrieg in Flandern sind. Ein Bruder fällt und der andere Hugh, kommt schwer verletzt und traumatisiert nach Hause.
    Dies ist auch der Grund für die Familie, von London in die ländliche Gegend von Cambridge zu ziehen um für Hugh eine ruhige Umgebung zu finden, in welcher er, so hoffen sie, auch psyschich genesen kann.
    Auf dem Grundstück, des neu erworbenen Hauses gibt es eine Holzhütte, mit einem Bett, einem muschelverzierten Spiegel, vielen Büchern und einem Holzofen. Schnell ist Robin klar, dass dies ein Haus für den Winter ist. Das Winterhaus. Es wird zu ihrem ganz privaten Rückzugsort.
    Robin ist anfänglich weniger glücklich darüber, denn sie liebt das Großstadtleben von London mit all seinen Vorzügen.


    Ziemlich schnell gibt es einen Zeitsprung und Robin ist 17 Jahre jung. Sie hat sich mit ihrem Leben auf dem Land arrangiert und hat zum Glück auch zwei Freundinnen gefunden, die ihr sehr wichtig geworden sind und die beschließen ihre Freundschaft zu bewahren, was auch immer in ihrem Leben geschieht.


    Nun bin ich gespannt, wie sich das Lebens dieser Teenager entwickeln wird, zumal die drei grundverschiedene Charaktere haben.


    @ Aldawen:


    Dieser Auszug aus Deinem Buch, der ist wunderschön. Genau das meine ich, wenn ich sage ein Schriftsteller ist in der Lage mit Worten zu zeichnen.
    Dieses Buch ist soeben auf meiner langen Wunschliste gelandet.


    Liebe Grüße Tina

  • @ Tina: Das hört sich ganz so an, als könnte es mir auch gefallen. Da muss ich deine Einträge auf jeden Fall weiterhin verfolgen. Hast du schon andere Bücher der Autorin gelesen?



    Ich habe leider noch nicht weiter gelesen, da ich mein Buch immer bei meinem Freund lasse, um nicht in Versuchung zu kommen, statt dem Lernen zu lesen.


  • Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich mich mit Jelinek nicht anfreunden konnte, aber wenn ich erst so ein Zitat lese und dann von ihrem "unfassbaren Sprachgefühl", dann stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ich lese jedes Mal erstaunt von Deiner Faszination, Bluebell, und wenn ich nicht schon einen mißglückten Versuch mit der Dame hinter mir hätte, würde sicher etwas von Jelinek auf meinem SuB landen. ;)


    Ja, ich schreibe ja auch nicht ganz ohne Grund von „Mut zur Hässlichkeit“ … :breitgrins:
    Gerade habe ich versucht, noch einmal ein bisschen anders zu erklären, was ich an der Sprache so gut finde, aber irgendwie gelingt es mir nicht – das klingt dann gleich so, als würde sie mir nur deswegen gefallen, weil sie sich „sowas traut“, aber das stimmt ja auch wieder nicht.
    Also belasse ich es einfach dabei, dass die Jelinek irgendeinen Nerv bei mir trifft, obwohl ich es ehrlich nachvollziehen kann, wenn das bei jemand anderem nicht der Fall ist. ;)


    Das ältere Donovan-Buch („Winter in Maine“) steht übrigens schon länger auf meiner Wunschliste und ich bin schon sehr neugierig auf eure Meinungen zu seinem neuen!

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  • Das ältere Donovan-Buch („Winter in Maine“) steht übrigens schon länger auf meiner Wunschliste und ich bin schon sehr neugierig auf eure Meinungen zu seinem neuen!


    Wobei Ein bitterkalter Nachmittag sein Debutroman war und Winter in Maine bereits sein dritter, wenn ich der englischen Wikipedia Glauben schenke. Die Erscheinungsreihenfolge der deutschen Übersetzungen ist da ein bißchen durcheinander. Auf sein Debut hat man vermutlich nach dem Erfolg von Winter in Maine zurückgegriffen, um schnell etwas nachzulegen.


  • Wobei Ein bitterkalter Nachmittag sein Debutroman war und Winter in Maine bereits sein dritter, wenn ich der englischen Wikipedia Glauben schenke. Die Erscheinungsreihenfolge der deutschen Übersetzungen ist da ein bißchen durcheinander. Auf sein Debut hat man vermutlich nach dem Erfolg von Winter in Maine zurückgegriffen, um schnell etwas nachzulegen.


    Achso, das ist ja interessant - ähnlich wie bei Murakami (ich bilde mir ein, dessen Bücher sind in Europa auch in einer anderen Reihenfolge erschienen als in Japan)!

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