Amazon bezahlt Autoren nach gelesenen Seiten

Es gibt 105 Antworten in diesem Thema, welches 21.172 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Claudia Wülfrath.

  • Euch ist bekannt, dass das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung in greifbare Nähe rückt? Dann sind ein paar gelesene Seiten euer kleinstes Problem, weil dann nämlich jeder digitale Schritt von euch protokolliert wird. Außer, ihr seid Bundestagsabgeordnete. Die wollten das nicht. Wenn euch also schon der Gedanke unangenehm sein sollte, dass Amazon weiß, wie viele Seiten ihr gelesen habt, dann hoffe ich, niemand hier hat CDU oder SPD gewählt.


    Gelesene Seiten sind ein Witz gegen die VDS, denn von Amazon werdet ihr wenigstens nicht kriminalisiert

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von Suse ()


  • Amazon interessiert sich im Normalfall nicht für den einzelnen Leser, wenn die sich Daten zum Leseverhalten anschauen. Die interessiert weder, wer hier Pornos liest, noch wer wie lange für ein Buch braucht oder es abbricht. Auch die personalisierte Werbung bei Amazon ist nicht so individuell, wie es vielleicht erscheinen mag.
    Die interessiert, wie lange sehr viele Leser für ein Buch brauchen und wie viele Leser es abbrechen, das geht in den drei- bis vierstelligen Bereich. (Natürlich bei hohen Auflagen auch viel mehr, ist aber tatsächlich statistisch weniger aussagekräftig, als mehrere kleinere Stichproben zu ziehen.)
    Individuelle Zahlen sind in statistischen Analysen völlig irrelevant und uninteressant.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Amazon interessiert sich im Normalfall nicht für den einzelnen Leser, wenn die sich Daten zum Leseverhalten anschauen. Die interessiert weder, wer hier Pornos liest, noch wer wie lange für ein Buch braucht oder es abbricht. Auch die personalisierte Werbung bei Amazon ist nicht so individuell, wie es vielleicht erscheinen mag.
    Die interessiert, wie lange sehr viele Leser für ein Buch brauchen und wie viele Leser es abbrechen, das geht in den drei- bis vierstelligen Bereich. (Natürlich bei hohen Auflagen auch viel mehr, ist aber tatsächlich statistisch weniger aussagekräftig, als mehrere kleinere Stichproben zu ziehen.)
    Individuelle Zahlen sind in statistischen Analysen völlig irrelevant und uninteressant.


    Aus verschiedenen Gründen habe ich mich von Anfang an dafür entschieden, keine Bücher auf den Kindle zu ziehen, die mir evtl. irgendwann mal unangenehm sein könnten.
    Es kommt doch schon mal vor, dass andere meinen Kindle in der Hand haben und wenn sie dann mal stöbern, möchte ich nichts erklären müssen oder rot werden etc. :redface:
    Was einem unangenehm sein könnte, ist sehr individuell.
    Ich würde aber nicht wollen, dass amazon weiß, welche Bücher ich wie intensiv zu "prekären" Themen gelesen habe.
    Deshalb würde ich solche Bücher immer in Papierform kaufen.


    Meine Idee ist, das in Kauf zu nehmen, was sich nicht (in nächster Zeit oder von mir persönlich) ändern lässt und weiteres zu vermeiden.
    Mein Gefühl ist, dass unsere Freiheit allg. immer mehr eingeschränkt wird und dass sehr viele Menschen dies schon nicht mehr nur hinnehmen sondern noch unterstützen.
    Vielleicht ist das weit hergeholt, aber ich höre von Älteren immer wieder Kommentare wie "wenn jemand Hartz IV bekommen, darf er sich (dies und jenes, z.B. einen Flachbildfernseher) nicht kaufen" (egal, wie lange er dafür gespart hätte).
    Im Bereich der Kommunikationsmedien ist einem entweder nicht klar, wie stark man "überwacht" wird oder es ist einem egal. Das geht schon damit los, dass Empfänger sehen können, wann ich eine Nachricht geöffnet habe oder ob überhaupt. Diese Info wäre früher undenkbar gewesen und "zwingt" einen teilweise auch im privaten Bereich zu (frühen) Reaktionen, während man früher noch Zeit gehabt hätte unter der Angabe, die Nachricht noch nicht gelesen/ bekommen zu haben.



    E-Mails können ggf. mitgelesen werden, Telefonate mitgehört werden - was früher ggf. auch schon möglich war, aber heute bekannt ist und (fast) keinen schert.


    Mich erinnert dies an eine Szene im Buch "Zwei Frauen" von D-B Hellmann, das in den 70ern spielt und mMn auf Tatsachen beruhen soll (weiß aber nicht, ob es jetzt ein Roman mit biografischen Zügen oder nur Fiktion ist).
    In einer Szene ist die krebskranke Protagonsitin, die 2 Jahre im Krankenhaus zur Behandlung verbringt, im Therapieraum mit ihrer (neuen) Therapeutin. Die Protagonistin wurde ständig von ihren Eltern und einer späteren Betreuerin zu bestimmten Verhaltensweisen und Zugeständnissen gedrängt/ gezwungen durch geschickte Rhetorik oder Konsequenzen.
    Nun hat sie also die erste Therapiestunde, zu der sie sich lange aufraffen musste, und die Therapeutin fragt, ob es okay sei, dass sie das Gespräch aufnehme. Die Protagonistin sagt nein. Daraufhin schweigt die Therapeutin einfach so lange, bis die Protagonistin zustimmt. Somit beginnt die Therapie mit einem Zugeständnis gegen den eigentlichen Willen der Protagonistin, das sie aber machen muss, um die Therapie machen zu können (so stellt es sich ihr jedenfalls dar).


    Wir befinden uns mMn in einer ähnlichen Situation - wir würden vieles lieber ablehnen, leben aber damit, um "ganz normal" leben zu können. Wir wissen, dass E-Mails mitgelesen werden können und Telefonate abgehört werden können, leben aber in einer Welt, in der wir Probleme mit den Mitmenschen bekämen, wenn wir uns weigern würden, E-Mails zu schreiben und Telefonate zu führen.
    Während man früher noch fragte, "hast du meine Nachricht bekommen", fragt man heute "warum hast du noch nicht geantwortet, du hast die Nachricht doch schon vor zwei Tagen (oder schliimmer: Stunden :rollen: ) gelesen" oder "Du hast seit ... nicht mehr Deine Nachrichten abgerufen, ich habe Dir aber schon vor ... Stunden eine geschickt" (Whatsapp, k.A. ob das bei E-Mail möglich ist, mMn nicht).


    Ein Stück Privatsphäre geht so auch untereinander verloren.
    Auf der anderen Seite will keiner dem anderen das Handy oder Tablet zeigen/ leihen, weil man da "private Sachen" (eigene Texte, angesehene Internetseiten) drauf hat.
    Folgerichtig ergibt sich aus dem Verlust der Privatsphäre das ganz normale Ausspionieren der eigenen Kinder, an dem (fast?) keiner mehr etwas Komisches findet. Unsere Eltern wussten nicht genau, wo wir den ganzen Nachmittag waren oder was wir lasen, meistens interessierte sie das auch nicht. Heute wissen viele Eltern fast alles von ihren Kindern. Schreibt ein Kind ein Blog, können die Eltern mitlesen und tun das immer öfter auch (ganz zu schweigen von privaterer Kommunikation). Schrieb man früher Tagebuch, konnte man es verstecken oder hatte Eltern, die natürlich nicht in das Kinderzimmer gingen und die Texte der Kinder durchsahen.
    Trotzdem schreiben immer mehr Menschen immer mehr sehr private Infos ins Netz oder geben andere private Infos preis (Hausrenovierung, Adresse, Wohnungsführung, Partyfotos, viele machen Selfies vor ungemachten Betten usw.)
    Mit anderen Worten: Wir haben schon eine Menge "Scham" verloren und uns ist inzwischen vieles egal.
    Das führt mMn dazu, dass uns auch immer mehr egal wird, was "Obrigkeiten" von uns wissen (könnten).


    Im Alltag werden soooo viele Infos abgerufen durch Kundenkarten (oder um die überhaupt zu bekommen), Gewinnspiele etc. (war kürzlich auf einer Schiffsbesichtigung - man konnte nicht teilnehmen, wenn man nicht Adresse, E-Mailadresse und Telefonnummer bekannt gab. Man kaufte eine Karte im Vorverkauf, und um aufs Schiff zu kommen, musste man diese eintauschen gegen eine andere und auf die erste seine Daten schreiben - "Pflichtfeld"). Auch online ist dies immer verbreiteter (Pflichtfeld). Man kann sich oft nicht im popeligsten Forum anmelden, ohne sein Geburtsdatum und teilweise andere Daten angeben zu müssen (in einem Forum wurde tatsächlich mal überlegt, ob man den Perso einscnannen sollte, damit sich niemand mit Pseudonym anmelden könne).


    Meistens nehmen wir das hin, selten tragen wir die Konsequenzen. Ich war mit einem Familienmitglied bei der Schiffsbesichtigung, die Karten kosteten 3,50. Ich selbst zögerte, diese Daten anzugeben, meine Begleitung meinte dann achselzuckend, macht doch, sonst kommen wir mit.


    Immer mehr wird an der falschen Stelle gespeichert. Nach der Einführung der neuen Krankenkassenkarte war ich bei einem anderen Zahnarzt als sonst, und der machte ein Röntgenbild. Auf meine Frage, ob er die Info nicht hätte aus dem vorherigen Bild bei meinem früheren Zahnarzt meinte er, nein, er als Arzt könne über die Karte nicht auf solche Infos zugreifen. Das ist umso ärgerlicher, als dass zwar alles gespeichert wird, der Patient aber (im Normalfall???) nicht mehr weiß, was wann untersucht wurde und welche Ergebnisse dabei herauskamen. Die Speicherung bringt dem Patienten also gar nichts, es wird teilweise unnötig doppelt Geld ausgegeben.
    Und immer öfter ist uns das egal, wir melden uns an, stimmen zu, sammeln Kundenkarten, die immer öfter elektronisch sind, kaufen darüber ein und selbst, wenn es keine Kreditkarten sind, werden wir angehalten, mit den Kundenkarten unser Kaufverhalten zu dokumentieren für irgendwelche Vergünstigungen.


    Immer weniger können wir "heimlich" machen.
    Und immer weniger stört das die meisten. :entsetzt:


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

    Einmal editiert, zuletzt von Keshia ()

  • Tja keshia. So ist das leider.


    Wenn du das alles nicht willst musst du dich zumindest privat komplett aus dem Internet zurück ziehen. Oder all deine sozialen Kontakte aufgeben. In den Wald ziehen und zum Selbstversorger werden. Denn anders entkommst dem nicht mehr.


  • Im Alltag werden soooo viele Infos abgerufen durch Kundenkarten (oder um die überhaupt zu bekommen), Gewinnspiele etc. (war kürzlich auf einer Schiffsbesichtigung - man konnte nicht teilnehmen, wenn man nicht Adresse, E-Mailadresse und Telefonnummer bekannt gab. Man kaufte eine Karte im Vorverkauf, und um aufs Schiff zu kommen, musste man diese eintauschen gegen eine andere und auf die erste seine Daten schreiben - "Pflichtfeld"). Auch online ist dies immer verbreiteter (Pflichtfeld). Man kann sich oft nicht im popeligsten Forum anmelden, ohne sein Geburtsdatum und teilweise andere Daten angeben zu müssen (in einem Forum wurde tatsächlich mal überlegt, ob man den Perso einscnannen sollte, damit sich niemand mit Pseudonym anmelden könne).


    In solchen Fällen muss man eben entweder konsequent sein und nein dazu sagen, oder man gibt falsche Daten an. Wer will das schon kontrollieren?
    In vielen Dingen hat man schon noch die eigene Kontrolle, ist eben die Frage, wie man dazu eingestellt ist - ist es mir egal, was andere von mir denken, oder schwimme ich mit dem Strom um nicht ausgeschlossen zu werden? Ich weigere mich bis heute ein Smartphone zu kaufen. Und ich bin sehr zufrieden mit meinem stinknormalen nicht-internetfähigen Telefon.

  • Es ist halt wie immer eine zweischneidige Sache mit - mal mehr, mal weniger - schalem Beigeschmack.
    Mit der "Kontrolle" von Amazon und Konsorten kann ich mich noch arrangieren, wohingegen ich es absolut empörend finde, dass es keine Möglichkeit gab, die neue gesetzliche Krankenversicherungskarte zu umgehen :grmpf:

    Liebe Grüße, <br />Maria

    Einmal editiert, zuletzt von Finchen ()


  • In vielen Dingen hat man schon noch die eigene Kontrolle, ist eben die Frage, wie man dazu eingestellt ist - ist es mir egal, was andere von mir denken, oder schwimme ich mit dem Strom um nicht ausgeschlossen zu werden? Ich weigere mich bis heute ein Smartphone zu kaufen. Und ich bin sehr zufrieden mit meinem stinknormalen nicht-internetfähigen Telefon.


    Dito :five:
    Ich habe kein Smartphone, bin also nicht bei WhatsApp und habe auch kein Facebook - Ergebnis: Die Freunde, die mir wichtig sind und denen ich wichtig bin, wissen das und rufen an oder schicken eine Mail oder SMS. Es geht also auch ganz wunderbar ohne :smile: Und die spannenden Geschichte a la "xy aus unserer alten Klasse hat geheiratet" kriege ich dann schon erzählt :zwinker:


  • Es geht also auch ganz wunderbar ohne :smile:


    Noch geht es ohne, aber es wird immer schwieriger. Immer öfter wird vorausgesetzt, dass man ein (surffähiges) Handy besitzt und ständig mit sich herumschleppt. Wenn du z. B. ungeplant in Schweden an einer Bushaltestelle stehst (sagen wir mal weil du auf deiner Fahrradtour leider einen Sturz hingelegt hast und dein Fahrrad nun eine Acht im Vorderrad hat), brauchst du eine internetfähiges Handy, um damit deine Fahrkarte bezahlen zu können. Geld nehmen die Busfahrer nicht mehr, und ob sie dich ohne Fahrkarte mitnehmen, wenn du ihnen dein Problem schilderst, ist sehr zweifelhaft.


    Oder auf der Arbeit: sollte ich zu oft das falsche Passwort beim Einloggversuch ins Patientenaktensystem angeben, wird meine "Smartcard" gesperrt. Geöffnet werden kann sie durch einen Code, der mir via SMS an mein vorher registriertes Handy zugeschickt wird - bzw. zugeschickt würde, wenn ich ein Handy besäße. So muss ich im Notfall sehen, wie ich die Arbeitsnacht überstehe, um dann morgens zur IT-Stelle zu dackeln und die Karte wieder aktivieren zu lassen.


    Oder eine Kollegin, die einen Unikurs zu Interviewtechniken belegte. Eine Gruppe kriegte ein Aufnahmegerät, um das Gespräch einzuspielen, aber die anderen? "Ihr müsst es auf eurem Smartphone aufnehmen." Das war schon vor zwei Jahren. Sie hatte zwar eins, das war aber funkelnagelneu und ihr erstes und sie hatte keine Ahnung, wie man damit ein Gespräch aufnimmt.


    Und so geht es immer weiter und ich sehe die Zeit kommen, wo auch ich ein Smartphone kaufen muss, weil ich ansonsten meinen Arbeitsplatz verliere, nicht mehr zur Arbeit komme, nichts mehr einkaufen kann, keinen Arzt besuchen kann... Noch laviere ich mich ohne Handy durchs Leben, aber es wird immer komplizierter und verlangt immer mehr Planung im Voraus. Ich finde die Entwicklung grauenhaft!

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Noch geht es ohne, aber es wird immer schwieriger. Immer öfter wird vorausgesetzt, dass man ein (surffähiges) Handy besitzt und ständig mit sich herumschleppt. Wenn du z. B. ungeplant in Schweden an einer Bushaltestelle stehst (sagen wir mal weil du auf deiner Fahrradtour leider einen Sturz hingelegt hast und dein Fahrrad nun eine Acht im Vorderrad hat), brauchst du eine internetfähiges Handy, um damit deine Fahrkarte bezahlen zu können. Geld nehmen die Busfahrer nicht mehr, und ob sie dich ohne Fahrkarte mitnehmen, wenn du ihnen dein Problem schilderst, ist sehr zweifelhaft.


    Das ist eine äußerst beunruhigende Entwicklung. Kein Bargeld mehr in Bussen? Herrje. :rollen:
    Was machen denn alte Menschen oder welche, die sich kein Smartphone leisten können?

  • So ist es immer mit dem Fortschritt. Meine Oma hatte auch keinen Computer. Dafür surft meine Mama schon länger.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Die alten sterben aus und die Smartphones werden immer billiger werden.


    Und bis dahin wird es eine neue Technologie geben, über die man sich ärgern kann :zwinker:

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Durchaus möglich in unserer schnelllebigen Zeit.


    Daher sollte man sich ja genau überlegen, was man kauft. Wenn man Medien kauft, die in 5 bis 10 Jahren nicht mehr abspielbar sind oder nur noch mit gebraucht gekauften Restgeräten, lohnt es sich nicht, zu viel Geld auszugeben. Wenn man nicht mal weiß, wie lange die Medien überhaupt gelesen werden können erst recht nicht. :sauer:


    LG
    von Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.


  • Daher sollte man sich ja genau überlegen, was man kauft. Wenn man Medien kauft, die in 5 bis 10 Jahren nicht mehr abspielbar sind oder nur noch mit gebraucht gekauften Restgeräten, lohnt es sich nicht, zu viel Geld auszugeben. Wenn man nicht mal weiß, wie lange die Medien überhaupt gelesen werden können erst recht nicht. :sauer:


    LG
    von Keshia


    Das kann man nicht so einfach verallgemeinern. Das kommt schon darauf an, was der Konsument mit dem Medium möchte. Nicht jedem ist es wichtig, selbiges auch in 10 Jahren noch abspielen zu können. Ich habe zum Beispiel keine Zeit und bin zu langsam, um Bücher mehr als einmal zu lesen, das sind Ausnahmen, die ich an einer Hand abzählen kann. Bücher, die mir sehr viel bedeuten, kaufe ich mir fürs Regal. Alles andere muss ich nicht in 10 Jahren auch noch haben. Für mich ist das auch keine Geldverschwendung, immerhin gebe ich das Geld ja auch aus, dass ich das Buch überhaupt lesen kann und - im vereinfachten Beispiel - den Autor für seine Arbeit entlohne. Außerdem spare ich so Papier.


    Aber sandhofer hat schon Recht. Zurück zum Thema!
    Ich sehe das Modell von Amazon durchaus auch positiv im Sinne einer Bewegung zum Kunden hin. Vor allem da ich subjektiv das Gefühl habe, die Self-Publisher nehmen massiv zu. Meine bisheren Erfahrungen mit solchen Büchern und vor allem den Bewertungen der Bücher sind auch eher durchwachsen, aber das heißt natürlich nicht, dass sich nicht wahre Talente darunter befinden können. Nur die zu finden, wird immer schwerer und manche Bücher verdienen ja den Namen fast nicht. Natürlich muss man abwarten und vielleicht einiges nachadjustieren, aber manchmal muss man eben auch Risiken eingehen, um sich weiterentwickeln zu können. Ich finde da eher das zwanghafte Verharren in alten Strukturen und Modellen mühsam, aber das ist vielleicht ein Persönlichkeitsding :zwinker:

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Also einen Schwenk von Amazons Vergütungsmodell zur Gesetzgebung der deutschen Vorratsdatenspeicherung zu machen, da muss man sich schon arg verbiegen. Ist ein bißchen wie bei der taz, die den Besuch der Queen zur Kritik an der Todesstrafe nutzte.


    Gruß, Thomas


  • Also einen Schwenk von Amazons Vergütungsmodell zur Gesetzgebung der deutschen Vorratsdatenspeicherung zu machen, da muss man sich schon arg verbiegen. Ist ein bißchen wie bei der taz, die den Besuch der Queen zur Kritik an der Todesstrafe nutzte.


    Ach, ein bisschen Gehirnakrobatik würde manchen ganz gut tun :zwinker:


    Aber dein Einwurf ist mir nicht unbekannt. Viele konnten dem nicht mal folgen. Interessant ist dabei, dass alle, die politisch aktiv sind und sich in der E-Book-Selfpublisher-Szene bewegen, den Artikel auf Anhieb verstanden und für ziemlich gut befunden haben :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.