WIE hört Ihr Hörbücher?

Es gibt 246 Antworten in diesem Thema, welches 58.910 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Hörbücher kommen bei mir iwie in einem völlig anderen Eingang als gelesene Bücher in meinem Kopf an. Ich kann nachher noch nicht mal sagen, welchen Eindruck der selbe Text gelesen auf mich gemacht hätte :/ . Außerdem kann ich fatalerweise wahnsinnig gut weghören, wenn ich etwas anderes parallel mach, v.a., wenn ich dabei rumlaufe. :redface: Im Auto wär noch die beste "Anwendung" - aber meine 30 Minuten zur Arbeit sind dafür nicht.. monoton genug - und ich bin ehrlich gesagt oft froh, wenn dann "Ruhe" ist.

    Ich hab allerdings auch nicht sooo lange probiert, mit gehörten Büchern zurechtzukommen - vielleicht ist es ja auch eine Sache der Übung?! Falls ich große Probleme mit den Augen bekommen würde, würde ich es wahrscheinlich noch mal ernsthafter ausprobieren - bis dahin ist mir das Lesen mit seinem selbst gewählten Tempo (viiieel) lieber.

  • da ich schon ohne dass ich eine Brille brauchte, nur maximal 19 Seiten pro Stunde beim normalen Lesen früher geschaft habe

    Hat das einen bestimmten Grund? (Falls das zu indiskret ist, musst du natürlich nicht darauf antworten!)


    Bei mir ist es genau andersherum. Ich lese deutlich schneller als jemand vorlesen kann, deshalb sind Hörbücher für mich etwas, was ich nebenbei mache, wenn ich nicht lesen kann (zB bei der Hausarbeit).


    Mir gibt eine Stimme schon (zu) viel vor. Je nachdem wie sie klingt, verändert sich mein Kopfbild damit.

    Du hast aber ja noch gar kein eigenes/anderes Kopfbild, wenn du die Geschichte komplett als Hörbuch hörst. Ich will dir da gar nicht reinreden, ich überlege nur gerade, ob ein durch-Sprecher-beeinflusstes-Kopfbild denn zwangsläufig etwas schlechteres sein muss, als ein "eigenes"-Kopfbild.. :/

  • Ich komme mit Hörbüchern auch nicht klar. Hab es immer mal wieder ausprobiert, aber leider bin ich nie weit gekommen.

    Wenn ich dabei nichts anderes mache, kann ich gleich auch selber lesen, das finde ich angenehmer. Und wenn ich gleichzeitig etwas anderes mache (putzen, stricken,...), dann höre ich nicht mehr aufmerksam genug zu und weiß bald nicht mehr, was passiert ist.



    Falls ich große Probleme mit den Augen bekommen würde, würde ich es wahrscheinlich noch mal ernsthafter ausprobieren - bis dahin ist mir das Lesen mit seinem selbst gewählten Tempo (viiieel) lieber.

    Sehe ich genauso. Gut, im Notfall eine Alternative zu haben.

  • Zank

    Ich kann ja Hörbücher nicht auf normaler Geschwindigkeit hören.

    Interessanterweise habe ich das früher nicht gemacht, aber seit ich es einmal ausprobiert habe, kann ich nicht mehr langsam hören. Selbst bei Sprecher:innen die ich echt mag. Inzwischen bin ich teilweise sogar bei 2facher Geschwindigkeit. Komischerweise höre ich aber Podcasts ganz normal.

  • HoldenCaulfield Ist bei mir genauso.

    Da ich beim Lesen/Hören von Geschichten auch diese "Kopfbilder" habe, macht mir das auch gar nichts aus (ich vermute, dass es in meinem Fall daran liegt). Die Bilder entstehen, egal wie schnell jemand liest und mir fällt nach ein paar Sekunden gar nicht mehr auf, dass die Geschwindigkeit hochgedreht ist.


    Mr Zank liest anders; er sagt, er hat keine Bilder dabei im Kopf. Doppelte Geschwindigkeit bei Hörbüchern geht für ihn gar nicht. Vielleicht, weil bei ihm der reine Text wichtiger ist? Schwer zu beschreiben..

  • Zank

    Richtige Bilder im Kopf habe ich beim Lesen ja nicht. Kein Kopfkino^^ eher so Schlaglichter, von Räumen, der Landschaft usw. aber der Rest ist auch nicht als Bild da. Schwierig zu erklären, ich glaube ich bin so eine Mischform, das ich also in gewisser Weise nicht in Bildern lese, aber auch nicht ganz ohne.

  • Bei Hörbüchern lasse ich mich schnell ablenken. Die Gedanken huschen dann weiter und auf einmal merke ich, das ich nicht mehr zuhöre.

    Und die Bilder laufen beim Lesen auch anders als beim hören.

  • Ich finde es sehr angenehm, durch Hörbücher langweilige Tätigkeiten besser zu überstehen. Bügeln u. ä. ist ja grundsätzlich öde, aber wenn ich gedanklich im Hörbuch stecke, ist es nicht so schlimm, Zeit mit solchen Arbeiten zu verbringen.


    Bis auf wenige Ausnahmen höre ich die Hörbücher auch schneller.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Bei mir ist das Kopfkino auch dasselbe wie beim Lesen (wobei das bei mir auch eher so wie bei Holden ist, ich sehe mehr verschwommene Eindrücke als konkrete, scharfe Bilder).


    Die Stimme des Sprechers (m/w/d) hat jedoch einen großen Einfluss darauf, wie ich das Buch empfinde. Ein eher langweiliges Buch, gelesen von Alan Rickman oder Rufus Sewell oder auf deutsch von Christian Brückner oder Luise Helm, würde mir vermutlich trotzdem gefallen, während das tollste Buch nix taugt, wenn es jemand vorliest, dem ich nicht gerne zuhöre, weil die Betonung nicht passt, die Stimmen der Figuren übertrieben dargestellt werden oder ich einfach das Timbre nicht mag.


    Die Konzentration kann mir beim Hören schon mal flöten gehen, wenn ich gerade über irgendwas anderes nachdenke, aber das passiert mir beim Lesen manchmal auch.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich höre in der Regel auch etwas schneller, aber nicht sehr viel schneller. Ich mache gerne Handarbeiten während ich höre. Früher habe ich viel auf dem mp3 Player gehört, inzwischen hauptsächlich auf dem Handy.

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.  - Albert Einstein

  • "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • apassionata

    Ich habe ehrlich gesagt gar keine Ahnung, wie viele Seiten ich in einer Stunde schaffe...


    Vielleicht ist es bei dir auch eine visuelle Wahrnehmungsschwierigkeit. Nur ein vager Vorschlag aus der Ferne ohne die Problematik richtig zu kennen.

    Verbesserungen könnten sein:

    - Kontraste verstärken (gute Beleuchtung)

    - auf dem Tablet (oder ähnlichem Lesen), da man dort zum einen den schon erwähnten Kontrast gut einstellen kann, die Größe der Schrift und die Schrifart meist frei wählen kann (Schriftart sollte in dem Fall serifenlos, d.h. ohne Schnörkel wie Arial oder Verdana sein)

    - Laufweite erhöhen (das ist der Abstand zwischen den einzelnen Zeichen) aber ich weiß leider nicht, ob das bei Ebooks geht

  • apassionata Danke für deine ausführliche Antwort. Umso schöner finde ich ja, dass es dich trotz Leseschwäche (geht das in Richtung Legasthenie?) und schlechten Erfahrungen in eine Leseforum verschlagen hat und dass du die Freude am Lesen entdecken konntest. :herz:


    Ich lese um die 80 Seiten pro Stunde. In meiner sehr aktiven Rezi-Zeit hier, habe ich ab und zu mal auf die Uhr geschaut, deshalb weiß ich das. Damals hatte ich aber auch noch Zeit, ein paar Stunden am Stück zu lesen (hab mal so einen 700-Seiten-Wälzer an einem Sonntag gelesen). Ach ja.

  • Zank , Legasthenie würde ich jetzt nicht sagen. Nur eben sehr langsam beim Lesen, und ich wurde als Kind kaum bei meiner Anfangsschwäche unterstützt.


    Mit Rechtschreibung habe ich keine Schwierigkeiten. Habe selbst schon geschrieben und war auch Testleserin für Autoren (klingt jetzt sicher abstrakt). Auch habe ich jahrelang Leserunden auf Leserunden.de moderiert. Danke übrigens an Suse für die damalige, super Möglichkeit sich mit Autoren und anderen Lesern auszutauschen. :*


    Bin eben nur viel zu langsam. :S

    Und wenn ihr Schnell- bzw. Normalleser schon "verzweifelt" weil ihr zeitlich betrachtet nicht alles lesen könnt was euch vorschwebt, dann ist dies bei mir noch ein bissl stärker ausgeprägt.

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi