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Vor vielen, vielen Jahre hatte ich "Die Jahre des schwarzen Todes" aus der Bücherei ausgeliehen und mit Begeisterung gelesen. Das Buch war lange Zeit mein Referenzbuch in Sachen Zeitreisen, an dem sich alles messen musste und es hat mich schon lange gestört, dass das Buch nicht in meinem Besitz war. Jetzt habe ich es endlich in der Originalfassung und nach einigem Zögern (Was wenn es viel schlechter ist, als ich es in Erinnerung hatte?) gelesen.
Oxford in der Vorweihnachtszeit des Jahres 2054. Die historische Fakultät besitzt seit einiger Zeit die Möglichkeit zu Zeitreisen, die aber natürlich nur unter gewissen Sicherheitsbedingungen genutzt wird. Der karrieresüchtige Vorsitzende des Fachbereichs Mittelalter eines der Colleges nutzt die Abwesenheit des Direktors, um die Gefahrenklasse des Mittelalters herabzusetzen. Der erste Zeitreisende ins Mittelalter soll eine Studentin seines Fachbereichs sein, die ins relativ friedliche 1320 geschickt werden soll. Kivrin, die Studentin, ist selber Feuer und Flamme für die Reise und lässt sich auch nicht von den Bedenken ihres Mentors Dunworthy davon abbringen. Da es sich hier um einen Roman von Connie Willis handelt, ist vollkommen klar, dass das ganze nicht gut gehen kann. Nicht nur dass Kivrin im Pestjahr 1348 statt 1320 landet, kaum jemand bemerkt den Irrtum, denn praktisch unmittelbar nach ihrer „Abreise“ bricht einer der Techniker zusammen. In Oxford ist eine gefährliche Grippe ausgebrochen und die Stadt wird unter Quarantäne gestellt.
Willis stellt den unterschiedlichen Umgang mit einer tödlichen Seuche in zwei Epochen einander gegenüber und zeigt dabei Parallelen und Unterschiede auf. Ihr geht es dabei nicht einfach nur um die technische Handhabung, sondern viel mehr um das Verhalten der Menschen in solch einer Situation. Es geht um Menschlichkeit und Leid und Willis zeigt, dass jeder Mensch jemanden braucht, auf den er sich verlassen kann, um solch eine Krise zu überstehen, jemanden oder etwas, was ihm Hoffnung gibt.
Die Hilflosigkeit Kivrins wird sehr deutlich und sie ist ein sehr gutes Beispiel für ein "Überlebenden-Trauma". Während um sie herum die Menschen wie die Fliegen sterben, versucht sie verzweifelt sie zu retten, obwohl ihr eigentlich bewusst sein müsste, dass sie aus Gründen des Zeitparadoxons wirklich völlig hilflos ist und nichts tun KANN, außer den Menschen, deren Tod vorherbestimmt ist, da sie ja bereit vor 700 Jahren starben, das Sterben zu erleichtern.
Connie Willis schafft es auch in diesem Buch, lustige Szenen, die aus skurrilen Situationen entstehen, und ernste Momente zu vereinen, etwas für das ich sie so sehr schätze.