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Ich hatte das Glück, dieses Buch vorab lesen zu dürfen. Und es hat sich wirklich gelohnt. Ich habe bereits andere Bücher von Gina Mayer gelesen und auch dieses Mal war es ein Vergnügen.
Zum Inhalt: In diesem Roman geht es um eine Frau Mitte vierzig im Nachkriegsdeutschland. Ihr Mann ist nicht aus dem Krieg zurückgekommen, doch sie glaubt fest daran, dass er noch lebt. Da sie als Hebamme nicht genug Geld zum Leben verdient, beginnt sie, illegal Abtreibungen durchzuführen. Anfangs aus ihrer Not heraus. Doch dann zieht es immer weitere Kreise…
Was mir besonders gefallen hat war die eindrucksvolle Schilderung von Nachkriegsdeutschland. Es ist heute wirklich nicht mehr vorstellbar, wie es damals ausgesehen haben muss, wie es den Leuten ging. Kaum ein junger Mensch in Deutschland weiß heute noch, wie es ist, hungern zu müssen, sich sein Essen hart zu erkämpfen. Wie sich Menschen im Ernstfall verhalten, wenn es um Leben und Tod geht, hat Gina Mayer sehr eindrucksvoll geschildert.
Die von ihr gezeichneten Charaktere sind allesamt sehr ausdrucksstark. Es sind Menschen wie du und ich. Und doch ist jeder für sich allein. Freud und Leid liegen nah beieinander. Des Einen Freud ist hier wortwörtlich des Anderen Leid.
Einige Abschnitte haben mich sehr beschäftigt. Wie man damals mit Randgruppen umging, man mag es kaum glauben. Und doch, obwohl es schon so lange her ist, gibt es noch Ähnlichkeiten zu heute.
Ich kann Das Maikäfermädchen nur jedem empfehlen. Gerade für junge Leute, die mit dem Krieg an sich (glücklicherweise, muss man ja sagen), nichts zu tun haben mussten, schildert es eindrucksvoll das Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Menschliche Schicksale werden beleuchtet, und auch die ganz normalen Alltagsgeschichten. Man kann sich tatsächlich eine winzige Vorstellung darüber machen, wie es gewesen sein muss, damals zu leben.
Interessant finde ich auch die Perspektive: Aus der einer Mittvierzigerin. Die vor dem Krieg noch so viele Träume und Vorstellungen vom Leben hatte, und deren Leben sich doch so stark verändert hat. Wie auch das von ihrer Freundin Lilo, deren Mann nie über sein Erlebtes hinweggekommen ist.
Und doch gibt es Hoffnung, dass auch schlimme Zeiten zu Ende gehen und man was aus dem Leben machen sollte.
Volle Punktzahl!