Mehr Platz der Lyrik
Es gibt 100 Antworten in diesem Thema, welches 6.816 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saltanah.
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Ist ja auch kein Problem, und ich wollte hier auch keine Diskussion abwürgen. Aber gerade bei Lyrik finde ich es wichtig, sich über die Herkunft eines Gedichts Gedanken zu machen. Oder über den Kontext.
Auch ist es unterdessen leider so, dass - gerade bei bekannten Namen - im Internet jede Menge "Zitate" herumschwirrt, die bestenfalls ungefähr so vom jeweiligen Promi geäussert wurden oder auch gar nicht.
Da bin ich etwas sensibel.
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Ich habe in der 8. Klasse in meinem Englischbuch dieses Gedicht gefunden und mag es immer noch sehr:
Tonight at noon
Supermarkets will advertise 3p extra on everything
Tonight at noon
Children from happy families will be sent to live in a home
Elephants will tell each other human jokes
America will declare peace on Russia
World War I generals will sell poppies on the street on November 11th
The first daffodils of autumn will appear
When the leaves fall upwards to the trees
Tonight at noon
Pigeons will hunt cats through city backyards
Hitler will tell us to fight on the beaches and on the landing fields
A tunnel full of water will be built under Liverpool
Pigs will be sighted flying in formation over Woolton
And Nelson will not only get his eye back but his arm as well
White Americans will demonstrate for equal rights
In front of the Black house
And the monster has just created Dr. Frankenstein
Girls in bikinis are moonbathing
Folksongs are being sung by real folk
Art galleries are closed to people over 21
Poets get their poems in the Top 20
There’s jobs for everybody and nobody wants them
In back alleys everywhere teenage lovers are kissing in broad daylight
In forgotten graveyards everywhere the dead will quietly bury the living
and
You will tell me you love me
Tonight at noon
Adrian Henri
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was für ein Hammergedicht.
Finde ich auch. Mein damaliger Englischlehrer hat es nicht so gesehen, wir haben das Gedicht nämlich nicht besprochen.
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Das Gedicht ist ja echt mega! Wie schade das ihr es in der Klasse nie besprochen habt. Aber umso schöner, das es Dir aufgefallen ist.
Mir gefällt wie es sich immer mehr steigert und eine ganze Geschichte erzählt. Dabei eine gewisse romantische Komponente hat, die Person aber vor allem erzählt, welche Themen sonst wichtig sind, aber eben die Person an die es gerichtet ist genauso.
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ich habe 2 Ausgaben der Poetry Pharmacy von William Sieghart und im 2. Band ist dieses tolle Gedicht von Robert Frost mit dem Titel 'The Road Not Taken'
Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;
Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that the passing there
Had worn them really about the same,
And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how the way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.
I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
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Ich mag Frosts Melancholie.
Welcher Weg ist wohl der richtige. Der einfache oder der Mühsame.? Der den alle gehen, oder der noch nicht beschrittene?
Immer das Gefühl etwas zu versäumen, wenn man den anderen Weg beschreitet, auch wenn beide gleich oft begangen werden?
Gar nicht so einfach Entscheidungen zu treffen.
Etwas Herbst und Endzeitstimmung mit vielen dunklen Vokalen/Silben.
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Erinnert ein wenig an den Anfang von Dantes Göttlicher Komödie.. ein zeitloses "Lebensproblem".
Schöne Sprache.
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Robert Frost muss ich immer mehr als einmal Lesen. Ich finde schon seine Sprache und der daraus entstehende Rhythmus hat etwas Besonderes.
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Robert Frost muss ich immer mehr als einmal Lesen.
Ich habe seine Gedichte sogar auf meiner Leseliste und habe noch nicht dazu gegriffen. Von ihm begleitet mich auch ein Gedicht seit meiner Schulzeit:
Stopping by Woods on a Snowy Evening
Whose woods these are I think I know.
His house is in the village though;
He will not see me stopping here
To watch his woods fill up with snow.
My little horse must think it queer
To stop without a farmhouse near
Between the woods and frozen lake
The darkest evening of the year.
He gives his harness bells a shake
To ask if there is some mistake.
The only other sound's the sweep
Of easy wind and downy flake.
The woods are lovely, dark and deep,
But I have promises to keep,
And miles to go before I sleep,
And miles to go before I sleep.
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Man kommt mit dem Gedichte lesen in diesem Thread kaum hinterher 😅
Alice das ist ein schöner Text. Meine liebsten Zeilen sind glaube ich "Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.
Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen"Robert Frost mag ich ja sehr sehr gerne und dad Gedicht oben war eines der Gedichte die ich früher auswändig wusste, so sehr mochte ich es. Es hat ein klitzekleines bisschen an Zauber für mich verloren aber ich mag es immer noch sehr sehr gerne. Ich habe zwei Gedichtbände von Frost, glaube ich, da ist das Gedicht auch drin (natürlich).
Ich mag die Atmosphäre sehr, von dem Text.
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Danke für das wunderschöne (und sehr positive!) Gedicht von Mascha Kaléko! Die 3. "Strophe" und diese Zeilen
Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehen!wären wohl meine Lieblingszeilen (obwohl alle mir gefallen
Das Gedicht von Robert Frost spricht mich auch sehr an; wunderschön!
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Nun will ich auch mal ein Gedicht "zum Besten geben" - dieses hier hat mir ein alter Studienkollege und Freund mal in meine China-Kladde geschrieben:
XXXIV
meine Gedanken
streichen über
die Vergangenheit
wie der Wind
über ein Stoppelfeld
es gibt kein
verweilen
es gibt keine Frage
nach dem Warum
es ist nun mal
das Gesetz des Windes
daß er
darüber hinwegfegt
und nicht stehen bleibt
all die
abgeernteten Verhältnisse
wer hat geerntet
was kümmert's mich
(aus: Straßengedichte/ wittich rohleder)
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.. sehr positive!) Gedicht von Mascha Kaléko!
Mascha Kaléko hat ja sehr viel Melancholisches u auch Deprimiertes oder durchaus Empörtes geschrieben, auch davon finde ich vieles sehr schön und "wahr".
Dieses Gedicht zeigt für mich aber, dass auch immer wieder bessere Zeiten kommen: Für jeden, auch ohne besonderen Grund.
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Im ersten Moment denke ich tatsächlich vor allem darüber... ja so sollte das mit den Gedanken und Gefühlen bestensfalls sein. Sie streifen um her, man fühlt etwas, aber es ist ok das dann einfach an sich vorbei ziehen zu lassen und die Gefühle nicht hm zu krass fest zu halten und sich darin negativ zu verlieren.
Realität in meinem Leben: Klappte früher nie. Inzwischen habe ich geübt und es klappt immer besser. Schwierig da eine Balance zwischen Gefühle zu lassen und gleichzeitig auch einfach vorbei ziehen zu lassen zu finden.
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Ilya Kaminsky - Deaf Rebublic
We Lived Happily during the War
And when they bombed other people's houses, we
protested
but not enough, we opposed them but not
in my bed, around my bed America
was falling: invisible house by invisible house by invisible house --
I took a chair outside and watched the sun.
In the sixth month
of a disastrous reign in the house of money
in the street of money in the city of money in the country of money,
our great country of money, we (forgive us)
lived happily during the war.
Kaminsky, Ilya (2019): Deaf Republic, 1. Auflage. London. UK: Faber & Faber Unlimited: 3
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Das "Zerrissene" passt für mich in diesem Fall sehr gut zum Text, auch wenn ich "gleitende" Gedichtzeilen normalerweise lieber mag.
Ist halt auch kein Gedicht zum Mögen, das beabsichtigt es ja gar nicht.
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Um zu illustrieren, was ich unter "gleitende Zeilen" verstehe, dieser Klassiker mit dem für mich so absolut passenden Titel. Einfach, geradeaus - und ein Bild. :
Herbstbild (Friedrich Hebbel) Hörbeispiel - Medienwerkstatt-Wissen © 2006-2022 Medienwerkstatt
Völlig anderer "Zweck" halt.
Gutes Gedicht, das von b.a.t. , daher, finde ich.